Einweihung
Neues Krematorium in Nordschleswig
Neues Krematorium in Nordschleswig
Neues Krematorium in Nordschleswig
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Seit April ist das moderne Krematorium schon in Betrieb. Die feierliche Einweihung musste immer wieder verschoben werden. Am Freitag ist es nun so weit. „Der Nordschleswiger“ hat sich schon vorher dort umschauen dürfen.
Eine milchige Scheibe bestimmt eine ganze Seite des Besucherraums im Krematorium. Auf Knopfdruck verschwindet der Schleier. Das Glas wird durchsichtig und gibt den Blick auf einen großen hellen Raum frei, dessen Zentrum zwei dunkelanthrazitfarbene Metallblöcke einnehmen.
Es sind die beiden Öfen des neuen Apenrader Krematoriums. Etwa drei mal fünf Meter misst die Grundfläche. In die Höhe geht es nochmals knapp drei Meter.
Seit April ist das Krematorium in Betrieb, doch konnte es bisher noch nicht eingeweiht werden. „Covid hat es unmöglich gemacht“, erklärt Peter Roust, der Vorsitzende des Gemeinderates.
Doch nun sind die Restriktionen gelockert worden, und am Freitag erfolgt nun die feierliche Einweihung.
Die Räumlichkeiten im Krematorium sind modern, funktionell und doch auch freundlich gestaltet. Die automatische Scheibe, die den Besucherraum von der Verbrennungshalle trennt, werde allerdings nur selten genutzt.
„Wir geben den Trauernden die Möglichkeit für ein letztes Geleit, doch die meisten ziehen es vor, in der Kapelle oder der Kirche Abschied zu nehmen“, berichtet der Gemeinderatsvorsitzende.
Das eigentliche Herzstück der hochtechnologischen Anlage ist der Technikraum. Dort werden nämlich die Abgase gereinigt. Aus dem Schornstein, der versteckt in die Gebäudearchitektur liegt, komme nur noch warme Luft, erklärt Anlagenleiter Nicholas Coleman.
Zwei Filter, je einer für jeden Ofen, sorgen dafür, dass keine Partikel in die Umwelt gelangen. „Die Anlage reinigt sich jeden Abend selbst“, berichtet Nicholas Coleman. Die Öfen kommen übrigens aus England. Sollte es einmal ein Problem damit geben, dann können die Friedhofsmitarbeiter vor Ort telefonisch angeleitet werden, oder – wenn so das Problem nicht gelöst werden kann – kommt ein Mitarbeiter der Firma innerhalb von wenigen Stunden hinzu.
Besonders stolz ist Peter Roust auf die CO₂-neutrale Arbeitsweise der Anlage. „Wir haben eine Solaranlage auf dem Dach, der Ofen wird mit LPG-Gas betrieben und die Abwärme, die hier produziert wird, wird in das örtliche Fernwärmenetz eingespeist“, erklärt er.
Das aus rötlich-braunen, mal helleren, mal dunkleren Ziegeln der hiesigen Firma „Petersen Tegl“ gebaute Gebäude ist neben vier weiteren Bauten übrigens für den Apenrader Architektur-Preis vorgeschlagen.
Eine neu angelegtes Pflanzenbeet schmückt den Bereich vor dem Krematorium. Auf dem Kiesweg geht die letzte Reise zu einem großen schlichten Tor. Von dort führt derv Weg es ins Innere des Gebäudes. Mitarbeiter des Krematoriums unter der Leitung von Nicholas Coleman sorgen ab hier dafür, dass alles seine Richtigkeit hat.
Pietätvoll gehen sie mit den Toten in den Särgen um. Damit es zu keiner Verwechselung kommen kann, erhält jeder Verstorbene eine runde Marke mit einer eigens eingravierten Nummer. Diese Marke folgt der oder dem Verstorbenen von der Ankunft im Krematorium bis in die Urne.