Klimasicherung

Apenrade schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe

Apenrade schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe

Apenrade schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe

Paul Sehstedt
Apenrade/Aabenraa
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Damit das Wasser nach einem starken Regen die Kanalisation nicht zum Überlaufen bringt, müssen Vorkehrungen getroffen werden. Foto: Paul Sehstedt

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Umweltanpassung und Stadtentwicklung sollen die nächsten hundert Jahre einhergehen, damit das Stadtgebiet vor Überschwemmungen gesichert ist. Die Kommune hat dafür einiges am Laufen.

Die Kommune Apenrade will ihre Hauptstadt vor dem ansteigenden Meeresspiegel sichern. Diese Aufgabe will sie durch einen kombinierten Einsatz lösen.

Eine Kooperation zwischen dem privaten Bauförderungsverein Realdania und dem Umweltministerium hat seit 2019 acht Kommunen bei der Erstellung von Pilotprojekten, die die Bewältigung der Maßnahmen in Verbindung mit dem Meeresspiegelanstieg, unterstützt. Der Entwicklungsausschuss stimmte der Bilanz, die die Verwaltung erarbeitet hatte, zu.

Szenarien beschreiben

Ziel des Pilotprojektes ist, Szenerien zu beschreiben, die durch den steigenden Meeresspiegel voraussichtlich entstehen können. An den Küsten Nordschleswigs ist der Meeresspiegel seit 1920 um 100 Millimeter angestiegen, doch das hängt laut Professor Morten Pejrup, Prodekan an der Natur- und Biowissenschaftlichen Fakultät der Universität Kopenhagen, nicht mit dem Klimawandel, sondern mit dem Absacken des Untergrundes zusammen. Dies erklärte der Wissenschaftler dem „Nordschleswiger“ in einem Interview im Februar 2020.

2,5 Meter über NN

Apenrade will sich vor zukünftigen Sturmfluten und Inlandshochwasser sichern, damit u.a. der geplante neue Stadtteil nördlich des Straßenzuges Kilen oder die tiefer gelegenen Stadtgebiete auch in hundert Jahren noch geschützt sind. Daher dürfen Neubauten nur in Gebieten mit einer Geländehöhe von Kote 2,5 (entsprechend 2,5 Meter über Normal Null /Dansk Vertikal Reference DVR) errichtet werden.

Stadt und Förde verknüpfen

„Wir können mit diesem Projekt zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, wenn wir die Maßnahmen aufeinander abstimmen“, erläutert Philip Tietje (Venstre), Vorsitzender des Entwicklungsausschusses, während einem Pressetermin. „Die verschiedenen Stadtteile sollen künftig besser miteinander verbunden werden, um so die Stadt fester mit der Förde zu verknüpfen. Bisher haben wir noch keine Haushaltsmittel betitelt, aber der ausgearbeitete Bericht ist auch meiner Sicht gutes Handwerk, das wir in verschiedenen Strategien benutzen können.“

Unersetzliche Grundlage

„Die beiden Ausschüsse Entwicklung bzw. Technik und Umwelt haben das Pilotprojekt mit großem Interesse verfolgt, und der Schlussbericht, der sowohl Realdania als auch dem Umweltministerium zugeleitet wird, ist eine unersetzliche Grundlage für unsere zukünftige Planung", lautet der Tenor einer gemeinsamen  begleitenden Erklärung der Ausschussvorsitzenden Philip Tietje und Arne Leyh Petersen (DF).

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