Coronavirus

Experte: Impfziel ist weiterhin realistisch

Experte: Impfziel ist weiterhin realistisch

Experte: Impfziel ist weiterhin realistisch

Ritzau/wt
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
In den verbliebenen Impfzentren in den nordschleswigschen Kommunen, auf dem Foto in Sonderburg, wird in Woche 31 das Tempo beim Impschutz der Bevölkerung gegen Covid-19 deutlich erhöht. Foto: Karin Riggelsen

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Das Tempo bei den Corona-Impfungen hat abgenommen. Ein Professor meint trotzdem, dass es machbar ist, 90 Prozent der Zielgruppen zu impfen.

Es geht langsamer voran mit Corona-Impfungen. Vergangene Woche haben weniger als 39.000 Personen den ersten Piks bekommen, im Juli waren es teilweise über 200.000 pro Woche.

Ziel der Behörden ist, dass 90 Prozent der Menschen, die die Impfung angeboten bekommen, diese auch annehmen. Dieses Ziel soll am 1. Oktober erreicht sein.

„Wir müssen jetzt das Tempo wieder etwas anziehen. Daher sprechen wir von einem Endspurt. In der derzeitigen Phase ist es schwierig, alle mitzunehmen“, sagt Gesundheitsminister Manus Heunicke (Soz.).

Einsatz vor Ort

Weiter 240.000 Personen müssen geimpft werden, um das Ziel der 90 Prozent zu erreichen. Wird das Impf-Tempo der vergangenen Woche gehalten, wird das in der ersten Oktoberwoche der Fall sein.

„Wir setzen alles daran, die restlichen Gruppen zu erreichen. Wir müssen mehr Menschen davon überzeugen, in diesen Tagen den ersten Piks zu bekommen“, so Heunicke.

Die Gesundheitsbehörde plant in Wohnvierteln mit niedriger Impfquote temporäre Impfzentren einzurichten. Mobile Impfzentren sollen Ausbildungsstätten und gezielt ausgewählte Arbeitsplätze besuchen.

Bis zu 95 Prozent können überzeugt werden

Professor Michael Bang Petersen von der Universität Aarhus hält es für realistisch, die 90 Prozent durch einen Extra-Einsatz zu erreichen. Er leitet das Hope-Projekt, bei dem die Einstellung und das Verhalten der Bevölkerung während der Epidemie untersucht wird.

„Unsere Daten zeigen, dass 85 Prozent der Bevölkerung positiv gegenüber Impfungen eingestellt sind. Das entspricht dem Anteil, der dabei ist“, so Bang Petersen.

Eine kleine Gruppe sollte man von vorneherein abschreiben.

„Fünf Prozent kann man nicht impfen, denn sie wünschen keine Impfung. Es gibt jedoch zehn Prozent, die man durch besondere Anstrengungen erreichen kann“, stellt der Professor die Datenlage dar.

Lokale Vorbilder

Er erläutert, dass zwei Faktoren die Gruppe der Unentschlossenen von einer Impfung abhalten kann. Das eine ist das Vertrauen in die Impfung. Sie müssen davon überzeugt sein, dass sie effektiv und sicher genug ist. Das andere ist die Frage, ob der Weg zur Impfung zu weit und umständlich ist.

Bang Petersen hält es daher für richtig, dass die Gesundheitsbehörde nun die Kommunikation über die Impfungen verstärken will.

„Man kann zum Beispiel lokale Vorbilder finden, die in diesen Gruppen als glaubwürdig aufgefasst werden. Durch diese kann man dann korrekte Information über die Impfungen an die Menschen vermitteln.“

Laut dem Staatliche Serum Institut sind 70 Prozent der Gesamtbevölkerung fertig geimpft, 75 Prozent haben den ersten Stich bekommen. Da diese Zahlen sich auf alle Menschen im Lande beziehen, sind sie nicht direkt mit dem Ziel der 90 Prozent vergleichbar.

 

 

 

 

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