Kriminalität

Jüdische Gemeinde zeigt Imam an

Jüdische Gemeinde zeigt Imam an

Jüdische Gemeinde zeigt Imam an

cvt/Ritzau
Kopenhagen
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Moschee Masjid Al-Faruq
Die Moschee Masjid Al-Faruq in Kopenhagen. Foto: Jens Astrup/Scanpix

Die dänische Jüdische Gemeinde (Jødisk Samfund) hat einen Imam einer Kopenhagener Moschee angezeigt. Der Vorwurf: Er soll in einer Predigt zum Mord an Juden aufgerufen haben.

Die dänische Jüdische Gemeinde (Jødisk Samfund) hat einen Imam einer Kopenhagener Moschee angezeigt. Der Vorwurf: Er soll in einer Predigt zum Mord an Juden aufgerufen haben.

In einer Moschee auf Nørrebro in Kopenhagen soll ein Imam Hass gepredigt und zum Mord an jüdischen Mitbürgern aufgerufen haben. Die Jüdische Gemeinde habe daraufhin beschlossen, ihn bei der Polizei anzuzeigen. Das teilt Dan Rosenberg Asmussen mit, der Vorsitzender der Gemeinde ist.

„Das Zitat, das wir gesehen haben, beinhaltet eine versteckte Aufforderung zu Gewalt und Mord an Juden. Und es ist gängige Praxis auf unserer Seite, wenn wir auf solche Dinge stoßen, sie der Polizei zu übergeben“, so Asmussen.

Die Tageszeitung Kristeligt Dagblad hat am Donnerstag die Übersetzung einer Freitagspredigt des Imams Mundhir Abdallah von der Masijd Al-Faruq-Moschee an der Heimdalsgade auf Nørrebro veröffentlicht, die am 31. März gehalten wurde. Die Übersetzung aus dem Arabischen ins Englische wurde vom unabhängigen Institut Memri im Auftrag der Jüdischen Gemeinde angefertigt.

Wie es heißt, soll aus der Predigt hervorgehen, dass der Imam eine antisemitische Schrift zitiert, in der zum Mord an Juden aufgerufen wird. „Das Material, das im Netz zugänglich ist, wurde jetzt der Polizei zugeschickt und die Auszüge, die wir für problematisch halten, wurden markiert“, so Asmussen. „Wir haben die Übersetzung nicht selbst angefertigt, diesen Vorbehalt müssen wir also einräumen“, sagt er.

Er sei besorgt, dass jemand die Aufforderung ernst nehmen könnte. „Wir befürchten, dass schwache, leicht beeinflussbare Personen diese Art der Aufforderung sehr buchstäblich nehmen können. Und vor diesem Hintergrund terroristische Handlungen ausführen könnten“, sagt der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde. „Leider ist es kein theoretisches Beispiel, weil wir gerade einen Gerichtsprozess haben, der gegen eine Minderjährige läuft, die offensichtlich auf solche Aufforderungen gehört hat. Gleiches gilt für den Terrormord in Kopenhagen vor einigen Jahren“, so Asmussen.

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