Gesundheitswesen

Regionsvorsitzende Lose: Krankenhäuser landesweit unter Druck

Regionsvorsitzende Lose: Krankenhäuser landesweit unter Druck

Stephanie Lose: Krankenhäuser landesweit unter Druck

Ritzau/hm
Kopenhagen
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Die Vorsitzende von Danske Regioner, Stephanie Lose (Venstre), will mit Gesundheitsminister Magnus Heunicke (Soz.) (Bildmitte) über eine Ausweitung der Corona-Ausgleichszahlungen sprechen. Foto: Martin Sylvest/Ritzau Scanpix

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Nach der Warnung des Gesundheitsministers, es stünden den Krankenhäusern des Landes in der kalten Jahreszeit harte Zeiten bevor, wird der Druck auf diese laut Danske Regioner nun tatsächlich größer. Doch ob man mit Extrageld die Angestellten zu Extraarbeit motivieren kann, daran zweifelt eine Vorsitzende.

Laut Stephanie Lose (Venstre), Regionsratsvorsitzende der Region Süddänemark und Chefin von Danske Regioner, dem Verband aller Regionen Dänemarks, ist die Zahl der Akutbehandlungen in den Krankenhäusern derart gestiegen, dass diese derzeit stark unter Druck geraten.

„Es erreichen uns aus den Krankenhäusern quer über Regionsgrenzen hinweg die gleichen Nachrichten: Verschiedene Infektionen führen dazu, dass die Menschen die Krankenhäuser aufsuchen“, so Lose. Hinzu kommt, dass die Krankenhäuser noch verschobene Behandlungen und Operationen abarbeiten müssen – aufgrund des Streiks des Gesundheitspersonals und aufgrund der Corona-Pandemie.

Minister warnte Anfang September

Anfang September hatte Gesundheitsminister Magnus Heunicke (Soz.) gewarnt, im Herbst und Winter könne eine Welle von Kranken in die Kliniken des Landes strömen.

Am Dienstag berichtete der Sender „TV 2“, dass in der Region Mitteljütland geplante Operationen in der Kinderabteilung abgesagt werden müssen. Der Regionsratsvorsitzende der betreffenden Region, Anders Kühnau (Soz.), sagte dem Sender, die Kinder- und Akutabteilungen seien so unter Druck, dass nur noch Menschen behandelt würden, die einen dringenden Bedarf hätten.

Stephanie Lose sieht eine schwere Zeit für das gesamte Gesundheitswesen voraus. Sie räumt aber ein, dass nicht alle Krankenhausabteilungen gleichermaßen unter Druck stünden. „Wir helfen uns gegenseitig“, so Lose. Aber sie zielt auch darauf ab, dass die Regionen mehr Geld aus Kopenhagen erhalten. Sie will mit dem Gesundheitsminister über eine Ausweitung der Corona-Ausgleichszahlungen (kompensationsordning) verhandeln.

Lust auf Extraarbeit vermutlich gering

„Es wird einen Bedarf an Mitteln geben, um Behandlungen in Privatkrankenhäusern durchführen zu lassen und um den verschiedenen Berufsgruppen einen Extralohn anzubieten, wenn sie am Abend oder am Wochenende kommen, um zu helfen“, so Lose.

Ihr sei allerdings auch bewusst, dass die Lust auf Extraarbeit nach Corona und dem Streik des Gesundheitspersonals am vielen Stellen begrenzt sei, ergänzt Lose.

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