30-Stunden-Woche
Versuchsordnung für kürzere Arbeitswoche gefordert
Versuchsordnung für kürzere Arbeitswoche gefordert
Versuchsordnung für kürzere Arbeitswoche gefordert
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Im Haushaltsgesetz für 2022 soll Geld für einen Feldversuch für eine 30-Stunden-Arbeitswoche eingeplant werden, so die Forderung der Einheitsliste.
Die Einheitsliste will im Herbst mit der Forderung in die Haushaltsverhandlungen gehen, 50,5 Millionen Kronen für eine Versuchsordnung für eine 30-Stunden-Arbeitswoche bereitzustellen.
Das sagt die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Partei, Victoria Velásquez.
„Über Jahrzehnte hinweg haben wir unstillbaren Wachstum und Produktivitätszuwachs erlebt, der gesunden Lebensbedingungen zuwiderläuft. Und sogar in der öffentlichen Verwaltung hat der Wettbewerbsstaat seine Angestellten so sehr unter Druck gesetzt, dass es nicht mehr ungewöhnlich ist, dass Menschen sich wegen Stress arbeitsunfähig melden. Das schadet sowohl unserem Arbeitsklima grundsätzlich als auch unserer Gesellschaft“, sagt sie.
Testlauf mit bis zu 40 kommunalen Angestellten
Die 50 Millionen Kronen sollen dafür verwendet finden, bis zu 40 kommunalen Angestellten in zehn Kommunen eine 30-Stunden-Arbeitswoche bei gleicher Lohnfortzahlung zu ermöglichen, und ohne dass deshalb weniger Kollegen zur Arbeit kommen.
Eine halbe Million Kronen sollen für die Beurteilung und Berichterstattung der Versuchsergebnisse aufgewendet werden.
Die Versuchsperiode soll sich über zwei Jahre erstrecken. Während dieser Zeit sollen fortlaufend Wohlergehen, Arbeitsklima und die psychische und physische Gesundheit der Angestellten gemessen werden.
Bei positivem Verlauf soll das Projekt ausgeweitet werden
„Dies ist eines unserer wichtigsten Forderungen an das Haushaltsgesetz“, sagt Victoria Velásquez.
Wenn das Projekt positiv verläuft, soll es nach dem Willen der Einheitsliste ausgeweitet werden.
„Wir hoffen, dass sich mehrere Kommunen inspirieren lassen und eine solche Ordnung einführen, eventuell auch in anderen öffentlichen Bereichen“, sagt die arbeitsmarktpolitische Sprecherin.
Gedämpfte Begeisterung bei den Sozialdemokraten
Bei den Sozialdemokraten hält sich die Begeisterung hingegen in Grenzen.
„Wir respektieren den Wunsch der Einheitsliste, aber ich denke nicht, dass es von Seiten der Sozialdemokraten ein Wunsch bei den Haushaltsverhandlungen sein wird“, sagt der arbeitsmarktpolitische Sprecher der Partei, Henrik Møller.
„Wir wünschen uns, dass so etwas von den Arbeitsmarktpartnern vorangetrieben wird und nicht von der Politik.“
Allerdings räumt er ein, dass man dem Trend zu kürzeren Arbeitswochen folgen sollte und sieht durchaus einige Perspektiven in einer solchen Entwicklung.
Forderung nach kürzerer Arbeitswoche nicht neu
Es ist nicht das erste Mal, dass eine kürzere Arbeitswoche auf der politischen Tagesordnung steht.
Im Jahr 2015 hatten die Alternativen vorgeschlagen, die Arbeitswoche bei gleichzeitigen Lohnkürzungen auf 30 Stunden zu verkürzen.
Die Einheitsliste hatte bereits 2016 ein Rechenmodell präsentiert, das Wege zu einer 30-Stunden-Arbeitswoche aufzeigt.
Diesem Modell zufolge sollten die Arbeitnehmer bei künftigen Tarifverhandlungen einen höheren Lohn gegen die Möglichkeit für eine kürzere Arbeitszeit eintauschen können. Das Modell sollte über einen Zeitraum von 21 Jahren eingeführt werden.