CO2-Belastung

Dänemark und Deutschland kämpfen für klimafreundlichere Schifffahrt

Dänemark und Deutschland kämpfen für klimafreundlichere Schifffahrt

Dänemark und Deutschland kämpfen für klimafreundlichere Schifffahrt

cvt/Ritzau
Kopenhagen
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Im Hamburger Hafen. Foto: unsplash.com/@axelahoi

Dänemark und Deutschland gehen Hand in Hand, um den Schadstoffausstoß in der Schifffahrt zu reduzieren. Im Juni wird international verhandelt. 172 Staaten debattieren dann darüber, wie die Schiffahrt ihren Anteil von rund drei Prozent am weltweiten Treibhausgas-Ausstoß verringern kann.

Dänemark und Deutschland gehen Hand in Hand, um den Schadstoffausstoß in der Schifffahrt zu reduzieren. Im Juni wird international verhandelt. 172 Staaten debattieren dann darüber, wie die Schifffahrt ihren Anteil von rund drei Prozent am weltweiten Treibhausgas-Ausstoß verringern kann.

Ende Juni geht es in London zur Sache: Die Internationale Seeschifffahrts-Organisation der Vereinten Nationen, IMO, lädt die zuständigen Minister von 172 Regierungen zum Gipfeltreffen. Gemeinsam wollen Dänemark und Deutschland die Chance nutzen, die Umweltregulierungen in der Seefahrt deutlich anzuziehen. Schließlich stammen geschätzte drei Prozent aller Treibhausgase, die abgesondert werden, von Schiffen. Hinzu kommen giftige Rußpartikel und vieles mehr.

Neben Dänemark und Deutschland stehen Frankreich, Belgien, die Niederlande und vier pazifische Insel-Staaten Schulter an Schulter, um die CO2-Emissionen auf See zu reduzieren. Für die Marshallinseln, die Salomonen, Tonga und Tuvalu geht es dabei nicht nur ums Prinzip: Die Inselstaaten sind vom Anstieg der Meeresspiegel existenziell bedroht.

Mächtige Gegner, gewaltiger Zeithorizont

Doch die Mühlen mahlen langsam: Erst 2018 soll eine entsprechende Strategie der IMO verabschiedet werden, die dann 2023 in einen umzusetzenden Plan mündet. Im Juni sollen dazu die ersten Schritte unternommen und weitere Mitstreiter überzeugt werden.

Kein leichtes Unterfangen, denn Seefahrt-Giganten wie China, Brasilien und Indien treten gehörig auf die Bremse. Sie wollen, dass auf Schwellenländer besondere Rücksicht genommen wird.
„Damit können wir in der IMO aber nicht leben. Es ist wichtig, dass Schiffe nicht unterschiedlich behandelt werden, ansonsten wäre das Wettbewerbsverzerrung und dann wird umgeflaggt“, sagt Maria Bruun Skipper, beim dänischen Reedereiverband „Danske Rederier“ für den Bereich Klima zuständig.

Der Verband empfiehlt in einer Studie, dass spätestens 2025 der Gipfel der Verunreinigungen durch die Seefahrt erreicht werden dürfe, bis 2050 müsse der Ausstoß dann halbiert werden. Dies soll durch neue Technik erreicht werden, zum Beispiel fortschrittliches Schiffsdesign, moderne Lacke, effektivere Motoren und einen insgesamt effektiveren Betrieb der Schiffe.

Auch Dänemarks Gewerbeminister Brian Mikkelsen (Kons.) sieht eine weltweite Lösung als einzige Alternative. „Ansonsten droht ein CO2-Leck, wo sich Schiffe in Länder mit lockereren Regeln ausflaggen“, sagt er.

Die Erwartungen an den Gipfel sind groß – die Hoffnungen allerdings gering. „Wenn wir eine klare Strategie erreichen würden, wäre schon viel erreicht“, sagt Kåre Press-Kristensen vom Ökologischen Rat.

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