Energieversorgung

Kommunen wollen den zügigen Ausbau grüner Fernwärme unterstützen

Kommunen wollen den zügigen Ausbau grüner Fernwärme unterstützen

Kommunen wollen den Ausbau grüner Fernwärme unterstützen

Ritzau/nb
Kopenhagen
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In Krusau sind schon neue Fernwärmeleitungen verlegt worden. Dort wird Abwärme der Arla-Meierei für die Fernwärme genutzt. Foto: Volker Heesch

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Die Kommunen wollen Heizpläne für Fernwärme aus nachhaltigen Energiequellen bereitstellen, fordern dafür jedoch Unterstützung von der nationalen Politik.

Die dänischen Kommunen sind bereit, ihren Beitrag dazu zu leisten, um eine gesicherte Versorgung der Bürgerinnen und Bürger mit nachhaltiger Fernwärme anstatt mit Öl oder Gas zu gewährleisten.

Für diesen Zweck haben sie Heizpläne ausgearbeitet. Allerdings fordern sie, dass Christiansborg, und damit die nationale Politik, verschiedene Gesetze ändert, die eine entsprechende Umstellung erleichtern würden.

400.000 Haushalte müssten Gasheizung ersetzen

„Wir unterstützen das Ziel und wahrscheinlich auch das Tempo. Aber das erfordert, dass die Politikerinnen und Politiker auf Christiansborg auch auf die Themen hören, die uns am Herzen liegen“, sagt die Vorsitzende des Klima- und Umweltausschusses von Kommunernes Landsforening, Birgit Hansen (Soz.).

Die Regierung plant „TV2“ zufolge, dass Naturgas nur noch bis 2028 genutzt werden soll. Damit müssten dann 400.000 Haushalte ihre Gasheizung durch etwas anderes ersetzen. Dafür kommen entweder ein Anschluss an das Fernwärmenetz oder die Installation einer Wärmepumpe in Betracht.

Bescheid noch in diesem Jahr

Die Bürgerinnen und Bürger sollen „TV2“ zufolge noch im Laufe dieses Jahres einen entsprechenden Bescheid erhalten.

Damit die Kommunen ihren Beitrag zur Umstellung leisten können, ist laut Birgit Hansen eine Reihe an Gesetzesänderungen erforderlich. „Wir werden unseren Beitrag schon liefern, aber wir benötigen eine Reihe an Gesetzesänderungen. Beispielsweise die Möglichkeit der Einführung einer automatischen ‚Ja, danke-Vereinbarung‘.“

Dadurch würde sich Birgit Hansen zufolge der Zeitraum, der für die Bearbeitung neuer Heizprojekte benötigt wird, verkürzen.

Verkürzte Bearbeitungsdauer gefordert

Zudem sei es erforderlich, die Anforderungen an die Berechnung gesellschaftsökonomischer Effekte zu erleichtern. „Das würde bedeuten, dass man den Prozess von eineinhalb Jahren auf vielleicht fünf Monate verkürzen könnte. Aber das erfordert, dass sich der Minister und das Folketing gemeinsam nach Lösungsmöglichkeiten umschauen und erörtern, wer wofür verantwortlich ist“, so Birgit Hansen.

Zudem sei es erforderlich, dass die Politikerinnen und Politiker über die auferlegte Schließung einer Reihe an Verbrennungsanlagen nachdenken, fordert sie mit Verweis auf die Verpflichtung der Kommunen, einige Verbrennungsanlagen zu schließen, nachdem die gesamte Kapazität in der Vergangenheit als zu groß eingestuft worden war.

„Wir müssen ja etwas haben, das wir in die Fernwärmerohre leiten können, und deshalb ergibt es keinen Sinn, eine Reihe an Verbrennungsanlagen zu schließen. Längerfristig soll das zwar geschehen, aber nicht hier und jetzt“, meint Birgit Hansen.

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