Gesundheitspolitik
Kurze Wege für Patienten
Kurze Wege für Patienten
Kurze Wege für Patienten
Die Sozialdemokraten gehen mit einem Thema der Schleswigschen Partei in den Folketingswahlkampf. Schon bein den Kommunalwahlen schlug die SP vor, die Wege für Patienten zu verkürzen.
Die Sozialdemokraten melden sich nun zu Wort mit einem Wahlkampfthema nach dem Motto „Gesundheitssystem nah am Bürger“. Ein Thema, das die Schleswigsche Partei (SP) schon im Regionswahlkampf auf der Platte hatte.
Die Genossen auf Christiansborg wollen Nah-Krankenhäuser, die in Zusammenarbeit zwischen Regionen und Kommunen betrieben werden – und dort sollen auch kleine Operationen durchgeführt werden können.
Der Vorschlag wird seitens der Ärzte, der Regierung, von DF und SF und auch von Krankenhausexperten teilweise abgeschossen. Auch die Vorsitzende von Danske Regioner, Stephanie Lose (V), meint, dass Nahkrankenhäuser nicht operieren sollen. Aber sie findet, dass kleinere Pflegeeinheiten schon eine gute Idee wären, um die großen Spezialkrankenhäuser zu entlasten.
SP-Sekretärin Ruth Candussi: „Wir finden das sinnvoll als Supplement zu den großen Spezialkrankenhäusern. Nur diese sollen aber weiterhin operieren, weil man dort die fachliche Kompetenz und Qualität hat. Aber Röntgenaufnahmen oder Kontrollen kann man auch im Nahbereich vornehmen.“
SP-Spitzenkandidat Gösta Toft verkaufte die Idee vom Nahkrankenhaus im Wahlkampf – und auch aktuell verweist er auf das Tonderner Modell, wo bald auch Betten eingerichtet werden für Patienten, die aus dem Krankenhaus entlassen werden, aber noch nicht nach Hause können.
„Davon brauchen wir mehr“,
„Das ist eine gute Lösung. Davon brauchen wir mehr“, so Toft auf Anfrage des Nordschleswigers.
Er verweist darauf, dass man in Tondern und insbesondere auch in Hadersleben aber auch medizinische Betten braucht – und Betten für chronisch Kranke.
„Wir waren gerade zur Einweihung des neuen Gesundheitshauses in Hadersleben. Dort hat man gar keine Akutfunktion.
Es wundert mich, dass man dort nicht das alte Krankenhaus genutzt hat, um u. a. eine Reha-Abteilung einzurichten. Man braucht auch unbedingt Übergangsbetten, wie wir sie in Apenrade haben“, so Gösta Toft, der in Sachen Nah-Krankenaus nicht nur an die Belange der Patienten denkt, sondern auch an die der Angehörigen. Auch die Behandlung von chronisch Kranken müsse da einen ganz hohen Stellenwert bekommen.
Die Regierung will mehr auf Behandlung daheim setzen, während SP-Mann Toft meint, dass es dabei sehr auf die individuellen Gegebenheiten ankommt. Denn besonders unter den Älteren gebe es Menschen, die keinen Partner mehr haben, der ihnen bei einer Behandlung zu Hause beiseite steht, sowie jene, die mit der Situation überfordert sind und sich Sicherheit wünschen.
Toft macht aber auch klar, dass Operationen in den spezialsierten Superkrankenhäusern bleiben sollen: „Der Bedarf für kurze Wege besteht bei der Reha, im medizinischen und im chronischen Bereich – nicht im operativen.“