Anschuldigungen
Naser Khader fliegt aus der Partei
Naser Khader fliegt aus der Partei
Naser Khader fliegt aus der Partei
![](/sites/default/files/styles/article_image_1200x450_/public/media/image/2d4fd993a8ba9c7c0f57e257ef3febf9.jpg?itok=J4B5UkGf)
Diesen Artikel vorlesen lassen.
Die Konservativen haben das profilierte Mitglied Naser Khader nach Anschuldigungen wegen sexueller Übergriffe aus der Partei ausgeschlossen. Die Partei hat die Anschuldigungen von Anwälten untersuchen lassen.
Naser Khader ist nicht mehr Mitglied der Konservativen. Das teilte der Parteivorsitzende Søren Pape Poulsen bei einer Pressekonferenz mit. Khader selbst bestätigte die Information zeitgleich in einem Facebook-Posting.
Anwälte haben im Auftrag der Partei Anschuldigungen wegen sexueller Übergriffe und Belästigungen von Khaders Seite untersucht. Laut Pape Poulsen umfasst die Untersuchung sieben Frauen, die von Übergriffen berichten, sowie 17 Zeugen.
Es seien bislang nicht bekannte Anschuldigungen darunter. Der jüngste Fall stamme aus dem Jahr 2017.
„Ich bin der Auffassung das Naser Khader nicht Mitglied der Konservativen Folkspartei sein kann“, so Pape Poulsen.
Schwerwiegende Anschuldigungen
Der Fall kam ins Rollen, als fünf Frauen Anfang Juli gegenüber „DR“ von sexuellen Übergriffen durch Khader erzählten. Eine Frau berichtete er habe sie bei einem Gespräch über ein Buchprojekt in seiner Wohnung auf sein Bett gezwungen, und versucht sich die Hose aufzuknöpfen. Sie habe sich befreien können und ist aus der Wohnung entkommen.
Eine andere Frau schilderte er habe sie mit Körpergewalt zu Fellatio und anschließend zu Geschlechtsverkehr gezwungen.
Khader hat gegenüber „DR“ die Darstellung der fünf Frauen bestritten.
Als Reaktion auf die Anschuldigungen ließ Parteichef Pape Poulsen die Anwaltsuntersuchung einleiten. Auf der Grundlage der Ergebnisse sei ein einiger Geschäftsausschuss zu dem Beschluss gelangt, Khader auszuschließen.
„Es war eine gründliche Untersuchung, die den Sommer über durchgeführt wurde“, so der Vorsitzende.
Khader streitet Schuld ab
Der Beschuldigte hält an seiner Unschuld fest. Er spricht auf Facebook von „Behauptungen, Gerüchten und Tratsch“.
„Ich bin erschüttert darüber, dass die Beweislast umgekehrt worden ist, und ich meine Unschuld in Fällen beweisen muss, die bis zu 21 Jahre zurückgehen“, schreibt er auf Facebook.
Er verweist darauf, dass keine der Frauen ihn angezeigt habe.
„Ich bin überzeugt, dass keiner der Fälle vor Gericht Bestand haben wird – das wird die Zukunft zeigen“, meint er weiter.
Letzteres spielt darauf an, dass er laut „Politiken“ plant, mehrere der Frauen wegen Beleidigungen zu verklagen.
Pape Poulsen sieht Khaders Rechtssicherheit nicht bedroht.
„Ich bin mir in meiner Sache sicher. Es ist das Richtige, sich von Khader zu verabschieden. Ich erkenne kein Rechtssicherheits-Problem darin, dass eine Vereinigung entscheidet, wer Mitglied sein darf“, sagt er.