Wirtschaft

Danske Bank: Neue Enthüllungen kosten Aktionäre Milliarden

Danske Bank: Neue Enthüllungen kosten Aktionäre Milliarden

Danske Bank: Neue Enthüllungen kosten Aktionäre Milliarden

jt
Kopenhagen
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Foto: Asger Ladefoged/Ritzau Scanpix

Neue Enthüllungen der Financial Times über den Geldbetrag, der durch die Bankfiliale in Estland geflossen sein soll, hatten auch einen Einfluss auf den Aktienmarkt.

Dass 190 Milliarden Kronen durch die Danske Bank-Filiale in Estland, die in einem Geldwäsche-Fall verwickelt war, flossen, waren keine guten Nachrichten für die Aktien der Bank. Diese sind am Dienstagmorgen deutlich gefallen, berichtet die Nachrichtenagentur Ritzau.

Nachdem der Aktienmarkt gut eine Stunde lang geöffnet hatte, fiel die Aktie um sieben Prozent auf einen Stückpreis von 175,9 Kronen. Der Gesamtverlust der Aktie beziffert sich auf 11,9 Milliarden Kronen. Zu Handelsschluss lag der Verlust bei 10,5 Milliarden Kronen – einem Minus von 6,2 Prozent. Seit Anfang des Jahres sind die Wertpapiere der Danske Bank um 24 Prozent gesunken.

Die britische Finanzzeitung Financial Times hatte Informationen aus einem internen Bericht der Bank veröffentlicht. Darin wurden die zuvor erwähnten 190 Milliarden Kronen erwähnt, die angeblich durch die estländische Filiale geflossen sein sollen. Wie viel dieses Geldes in den Geldwäsche-Fall verwickelt sein soll, ist unklar. Aktienanalytiker Simon Hagbart Madsen erklärt zu Ritzau, dass nicht zwangsweise der gesamte Betrag darin verwickelt ist. Die Wirtschaftszeitung Berlingske Business, die seit über einem Jahr intensiv vom Geldwäsche-Fall berichtet, geht davon aus, dass Geldwäsche für insgesamt 53 Milliarden Kronen stattgefunden hat.

Auf dem Aktienmarkt wird zudem befürchtet, dass die Bank ein hohes Bußgeld bekommen  und die Vorkommnisse dem derzeitigen Direktor der Bank und damaligen Leiter der Abteilung in Estland, Thomas Borgen, den Job kosten werden.

„Wenn wir das einem ähnlichen Fall der Deutschen Bank, die für 64 Milliarden Kronen Geldwäsche betrieben hat, vergleichen, dann wissen wir, dass die Bank hohe Bußgelder an amerikanische und britische Behörden zahlen musste“, so Hagbart Madsen.

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