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Prognose der Wirtschaftsweisen optimistischer

Prognose der Wirtschaftsweisen optimistischer

Prognose der Wirtschaftsweisen optimistischer

Kopenhagen
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Der Vorsitzende des Rates der Wirtschaftsweisen, Prof. Lars Gårn Hansen (l.), stellte im Nationalmuseum in Kopenhagen das Herbstgutachten des Gremiums vor. Neben ihm Prof. Nabanita Datte Gupta und Prof. Jakob Roland Munch, die neben Prof. Carl Johan Dalgaard dem Vorstand des Rates angehören. Foto: Ritzau Scanpix/ Martin Sylvest

Die Sachverständigen erwarten 2020 ein Minus beim dänischen Bruttonationalprodukt von „nur“ 3,6 Prozent. Das Expertengremium fordert mehr Tests zur Eindämmung der Corona-Neuansteckungen.

Der dänische „Rat der Wirtschaftsweisen" hat am Dienstag sein Herbstgutachten vorgelegt. Die Corona-Pandemie habe zu einem abrupten Absturz der wirtschaftlichen Aktivitäten im Frühjahr geführt. Dabei spielten nicht nur die Maßnahmen zur Abwehr einer Ausbreitung der Coronaviren, die zur Lahmlegung weiter Teile der Wirtschaft und des öffentlichen Lebens geführt haben, eine Rolle. Mit außergewöhnlichen Maßnahmen zur Stützung der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes habe man in Dänemark die Krise abfedern können. Dennoch habe die Angst vor Ansteckungen mit Covid-19 den Konsum der Privathaushalte beeinflusst. Diese einleitenden Feststellungen sind in den „Hauptschlussfolgerungen“ des Herbstgutachtens der Wirtschaftsweisen nachzulesen.

Mehr Optimismus

Trotz der Feststellung, dass eine relativ rasche Normalisierung der wirtschaftlichen Aktivitäten davon abhänge, dass die Neuansteckungen mit Covid-19 unter Kontrolle gebracht werden, prägt Optimismus das Gutachten, das der Vorstand des 26 Mitglieder umfassenden Expertenrates erläuterte, der als „finanzpolitischer Wachhund“ Regierung und Folketing berät. Nach Angaben des Vorstandes des oft als „Rat der Wirtschaftsweisen“ bezeichneten Gremiums, Prof. Carl-Johan Dalgaard, Prof. Nabanita Datte Gupta, Prof. Lars Gårn Hansen und Jakob Roland Munch, wird das Minus im dänischen Bruttonationalprodukt 2020 „nur“ bei 3,6 Prozent liegen.

130.000 Arbeitslose zum Jahresende

Im Gutachten im Juni wurde noch ein Minus von 4,4 Prozent erwartet. Bei der Zahl der Arbeitslosen ist man ebenfalls optimistischer. Statt mit 150.000 Menschen ohne Job, wie im Juni prognostiziert, geht der Expertenrat jetzt von 130.000 Personen ohne Arbeit zum Jahresende aus. „Glücklicherweise waren die öffentlichen Finanzen in Dänemark im Ausgangspunkt gesund, was bedeutet, dass die Staatskasse einen bedeutenden Teil der entstandenen volkswirtschaftlichen Verluste absorbieren konnte“, heißt es in den Schlussfolgerungen. Und hinzugefügt wird der Satz: „Noch ist es eine offene Frage, wie hoch die Rechnung ausfallen wird.“

Infektionszahl Unsicherheitsfaktor

Als Unsicherheitsfaktor wird der nicht absehbare Umfang der Zahl der Corona-Infektionen in Dänemark und den übrigen europäischen Ländern bezeichnet. Angesichts der direkten negativen Folgen einer zunehmenden Ausbreitung der Covid-19-Infektionen auf die wirtschaftliche Entwicklung raten die Wirtschaftsweisen zu einer neuen Eindämmungsstrategie. Es wird festgestellt, dass eine Ausweitung der Tests zur Aufspürung von Corona-Infektionen sinnvoller sei als ein erneuter Lockdown in Teilen der Wirtschaft und des öffentlichen Lebens.

Empfohlen wird der Regierung, Pläne zu erarbeiten, wie bei der möglichen Entwicklung des Infektionsgeschehens vorgegangen werden könnte. Wichtig wäre es, Bürgern und der Wirtschaft Einblick in die Entscheidungsverläufe zu geben. Angesichts der sich verschlechternden öffentlichen Finanzen als Konsequenz der vielen Hilfspakete sprechen sich die Sachverständigen für eine Lockerung der bisher geltenden Haushaltsgesetze aus.

Minus in öffentichen Finanzen

Obwohl erwartet wird, dass Dänemark bereits 2021 beim Bruttonationalprodukt wieder das Niveau von 2019 erreicht, rechnen die Wirtschaftswissenschaftler mit einem Minus in den öffentlichen Finanzen in den kommenden Jahren. Neben der Krisenbewältigung sind auch der Klimaschutz und die Altersgrenzen beim Ausscheiden aus dem Arbeitsleben Thema der Experten. Empfohlen wird eine baldige „grüne“ Steuerreform, um die grüne Umstellung voranzutreiben. Gewarnt wird vor einer Deckelung des Pensionsalters auf 69 oder 70 Jahre.

Es drohe bei einer Abkehr von der bisherigen schrittweisen Anhebung des Pensionsalters im Zuge der weiter steigenden Lebenserwartung eine Schwächung des Wohlfahrtsstaates. Vor zu hohen Klimaschutzabgaben warnte der Dachverband der Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie, Landbrug & Fødevarer. Die Gewerkschaft 3F reagierte prompt mit der Forderung, man sollte in Sachen Pensionsalter eine Denkpause einlegen, bis die neue Pensionskommission ihr Gutachten zum Thema vorlegt.

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