Dreiparteienabkommen

Gehaltserhöhungen im Erziehungs- und Gesundheitssektor

Gehaltserhöhungen im Erziehungs- und Gesundheitssektor

Gehaltserhöhungen im Erziehungs- und Gesundheitssektor

Ritzau/nlm
Kopenhagen
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Finanzminister Nicolai Wammen (l.) sieht in dem neuen Abkommen eine Stärkung des dänischen Wohlfahrtsstaates. Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

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Die Regierung hat am Montag bekanntgegeben, insgesamt 6,8 Milliarden Kronen zusätzlich für ausgewählte Berufsgruppen im öffentlichen Dienst zur Verfügung zu stellen. 200.000 Arbeitnehmende – unter anderem in pädagogischen Berufen und im Pflegesektor – sollen hiervon zukünftig profitieren.

Die dänische Regierung hat entschieden, dass ausgewählten Berufsgruppen im öffentlichen Dienst bereits ab 2026 zusätzlich jährlich drei Millionen Kronen (nach Steuerabzügen) für Gehalterhöhungen zur Verfügung gestellt werden. Dies gab das Finanzministerium am Montag bei einer Pressekonferenz bezüglich des Dreiparteienabkommens (trepartsaftale) bekannt.

„Dies ist eine attraktive Gehaltserhöhung für eine Reihe von Mitarbeitern im öffentlichen Sektor, die sehr wichtige Aufgaben ausführen und die wir derzeit schwer rekrutieren und binden können. Dies betrifft unter anderem Krankenschwestern, Erzieherinnen und Erzieher, Sozialarbeiterinnen und -arbeiter, Krankenpfleger sowie Gefängniswärterinnen und -wärter“, sagte Finanzminister Nicolai Wammen (Soz.) bei der Pressekonferenz.

6,8 Milliarden Kronen vor Steuerabzügen ab 2026

Das Dreiparteienabkommen (trepartsaftale) bezeichnet einen Beschluss der Regierung, der Gewerkschaften und der Arbeitgeber. Die Gespräche begannen im September und haben also etwas mehr als zwei Monate gedauert. Ursprünglich hatte die Regierung eine vollständige Umsetzung des Vorhabens bis 2030 vorgeschlagen. Nun soll der Plan jedoch schon vier Jahre früher umgesetzt werden.

Im Jahr 2024 werden eine Milliarde Kronen für die Gehaltserhöhungen bereitgestellt, während der Betrag bis 2026 auf drei Milliarden Kronen steigt. Vor Steuern und Rückzahlungen beträgt der Gesamtbetrag, der ab 2026 für Gehaltserhöhungen und bessere Arbeitsbedingungen vorgesehen ist, 6,8 Milliarden Kronen.

„Dies ist eine enorme Hilfe für unser Wohlfahrtssystem. Hiermit wollen wir sicherstellen, dass es in den kommenden Jahren genügend Hände für eine gute Pflege und Betreuung unserer Kinder, Älteren und Kranken geben wird“, so Wammen.

Gehaltserhöhungen betreffen etwa 200.000 Personen

Die Gehaltserhöhung kommt dem Personal im Gesundheits- und Altenpflegesektor sowie Pädagoginnen und Pädagogen zugute. Gleichzeitig werden 30 Millionen Kronen bereitgestellt, um das Gehaltsniveau dauerhaft für Gefängniswärterinnen und Gefängniswärter zu erhöhen. Laut Wammen dürfen sich insgesamt etwa 200.000 Arbeitnehmende über eine durchschnittliche Gehaltserhöhung von jeweils 2.500 Kronen pro Monat freuen.

Das Dreiparteienabkommen sieht vor, dass mehr Menschen Vollzeit arbeiten und Schichten außerhalb der gewöhnlichen Arbeitszeiten übernehmen, beispielsweise am Abend oder am Wochenende. Wammen betont jedoch, dass niemand zur Vollzeitarbeit oder zur Arbeit in der Nacht und am Wochenende gezwungen wird. „Es ist eine Möglichkeit und ein Angebot, und wir hoffen, dass viele dies in Anspruch nehmen“, sagt er.

Gehaltserhöhung für Erzieherinnen und Erzieher

Die Vereinbarung zwischen den drei Parteien bedeutet, dass Erzieherinnen und Erzieher mit etwa 1.800 Kronen mehr pro Monat rechnen können. Dies teilt die dänische Gewerkschaft der Pädagoginnen und Pädagogen (BUPL) in einer Pressemitteilung mit. Hierbei handelt es sich um eine allgemeine Gehaltserhöhung, was bedeutet, dass alle beschäftigten Erzieherinnen und Erzieher mit der Gehaltserhöhung rechnen können. Die volle Summe wird im Jahr 2026 erreicht. Im nächsten Jahr wird es einen zusätzlichen Betrag von 400 Kronen auf der Gehaltsabrechnung geben, und bis 2025 wird dieser auf 900 Kronen gestiegen sein.

Gehaltserhöhung für Krankenpflegende 

Wie groß die Gehaltserhöhungen einer Krankenschwester oder eines Krankenpflegers sein werden, hängt hingegen auch davon ab, wie viele Nacht- und Wochenendschichten die jeweilige Person übernimmt. Jedoch wird jede und jeder Krankenpflegende in Krankenhäusern nach vier Jahren Anstellung voraussichtlich eine Dienstalterszulage von etwa 1.600 Kronen erhalten. Darüber hinaus werden Krankenpflegende im Durchschnitt zusätzlich 1.400 Kronen pro Monat erhalten, um Anreize für die Übernahme von Schichten zu schaffen. Wie diese zusätzlichen Zahlungen verteilt werden und wie viele und welche Schichten man übernehmen muss, um sie zu erhalten, wird jedoch erst entschieden, wenn die Tarifverhandlungen stattfinden.

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