Umwelt und Natur

Rekordjahr: Zukunft der Seeadler in Dänemark gesichert

Rekordjahr: Zukunft der Seeadler in Dänemark gesichert

Rekordjahr: Zukunft der Seeadler in Dänemark gesichert

cvt/Ritzau
Kopenhagen
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Seeadler
Der Bestand an Seeadlern ist in Dänemark deutlich angestiegen. Vor 25 Jahren gab es sie hierzulande gar nicht mehr. Foto: Kaare Smith/Ritzau Scanpix

Aufatmen bei Ornithologen und anderen Naturfreunden: Die riesigen Vögel vermehren sich in lange ungekanntem Ausmaß. Ein naher Verwandter macht allerdings weiter Sorgen.

Der Bestand an Seeadlern in Dänemark hat sich erholt. So sehr, dass die Zahl der in Dänemark lebenden Seeadler seit einigen Jahren immer wieder Rekorde bricht – und die Zukunft der Tiere in Dänemark als gesichert eingeschätzt wird.

Am Sonntag feiert der Ornithologenverband (DOF) auch deshab den Tag des Adlers. 20 Veranstaltungen landesweit gibt es – und den Besuchern winkt vor allem eines: Eine Adlersichtung.

„Wildeste Fantasien übertroffen“

Es sei wichtig, dass man sich über die Entwicklung freut, sagt Kim Skelmose, Leiter des Adlerprojektes bei DOF. „Unsere Seeadler sind eine Erfolgsgeschichte sondergleichen hier in Dänemark. Sie hat unsere wildesten Fantasien übertroffen“, sagt er.

Das Adlerprojekt (Projekt Ørn) wurde 1992 ins Leben gerufen. Damals setzte man sich das ehrgeizige Ziel, dass es in Dänemark im Jahr 2040 wieder 75 Seeadler-Paare geben sollte.

Doch das Ziel wurde wesentlich früher als erwartet erreicht. Schon dieses Jahr – zwanzig Jahre vor der Frist – gibt es mehr als 100 Seeadlerpaare in Dänemark.

Zudem sind in den vergangenen zwanzig Jahren knapp unter 1.100 Seeadlerjunge aufgezogen worden.

 

1996 gab es keine Seeadler mehr in Dänemark

Laut Kim Skelmose bedeutet das, dass der dänische Bestand an Seeadlern nun gesichert ist. „Man kann durchaus sagen, dass der Seeadler gesichert ist, weil wir so viele von ihnen haben. Aber es kann durchaus noch mehr von ihnen geben, fast doppelt so viele noch“, sagt er.

„Es ist aber weiter wichtig, dass er geschützt wird, wenn er brütet, damit er nicht gestört wird“, so Skelmose.

Seeadler gibt es seit 1996 wieder in Dänemark. Ende des 19. Jahrhunderts war er vertrieben worden.

Dass es den Tieren heute wieder so gut geht, liege an dem großen Schutzeinsatz, der geleistet worden sei, sagt Skelmose. Zudem habe sich in der Bevölkerung die Einstellung geändert, der Schutz der Natur sei wichtiger geworden.

Andere Adler machen weiter Sorgen

Der Seeadler ist jedoch nicht die einzige Art, die zurückgekehrt ist, nachdem die Dänen sie vertrieben hatten. Auch der Steinadler und der Fischadler sind heute wieder zu beobachten. Ihre Anzahl entwickelt sich jedoch sehr zäh, die Bestände seien weiterhin sehr verletzlich, berichtet Skelmose.

„Wir haben unsere Adler zurück. Aber besonders bei unseren Steinadlern ist es knifflig. Sie hinken hinterher.“

Er fügt hinzu, dass der Ornithologenverband deshalb in den kommenden Jahren  verstärkten Fokus auf die beiden Arten legen will. „Wir wollen, dass sich ihre Anzahl erhöht. Denn das sind wirklich fantastische Vögel.“

Seeadler
Zeichnung eines Seeadlers in „Coloured figures of the birds of the British Islands“, erschienen zwischen 1885 und 1897. Foto: gemeinfrei

Seeadler

  • Europas größter Raubvogel
  • Flügelspannweite bis 2,5 Meter
  • Weibliche Tiere wiegen bis zu 7 Kilogramm (männliche um die 5 Kilogramm)
  • In Dänemark Ende des 19. Jahrhunderts ausgerottet
  • Seit 1996 wieder heimisch
  • Heute in ganz Europa wieder steigende Zahlen
  • Dänische Kerngebiete: Lolland, Falster, Südfünen und Südostjütland

Quelle: Projekt Ørn (DOF)

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