HPV-Impfung

„Schwer, die skeptische Haltung gegenüber HPV-Impfungen zu ändern“

„Schwer, die skeptische Haltung gegenüber HPV-Impfungen zu ändern“

„Schwer, die skeptische Haltung gegenüber HPV-Impfungen zu ändern“

jt/ritzau
Kopenhagen
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Foto: Scanpix

Dieser Meinung ist Jesper Jørgen Hansen, Leiter der Abteilung für Kreative Kommunikation bei Dänemarks Medien- und Journalistenhochschule. Laut ihm nütze es nichts recht zu haben, wenn die Argumente nicht an den Empfänger gebracht werden.

Der Chef für Kreative Kommunikation an der dänischen Journalistenhochschule meint, dass Impfgegner nur schwer zu überzeugen seien. Es nütze nichts, Recht zu haben, wenn die Argumente beim Empfänger nicht ankommen.

Eine neue Studie beweist, dass in Dänemark weniger Mädchen gegen den HPV-Virus geimpft werden als im übrigen Skandinavien. Lediglich 17 Prozent der dänischen Mädchen aus dem Geburtsjahr 2003 sind geimpft worden. Dies zeigen neue Zahlen von Statens Serum Institut, das in Dänemark für Impfungen zuständig ist. Im Vergleich mit Schweden liegen dort die Prozentzahlen bei 73 und in Norwegen sogar bei 84, schreibt TV2.

Einen Grund für die unterschiedlichen Zahlen zwischen den nordischen Ländern kann der Chef für Kreative Kommunikation an der dänischen Journalistenhochschule, Jesper Jørgen Hansen, geben. Ihmzufolge ist durch die Schreckenskampagnen über Nebenwirkungen eine generell abweisende Haltung gegen die Impfung bei den Eltern der Mädchen erzeugt worden. „Diese Haltung kann man nur schwer wieder umstellen“, so Hansen.

Experte kritisiert Kampagne

Hansen kritisiert die aktuelle Kampagne für die HPV-Impfungen, die in Zusammenarbeit zwischen der Gesundheitsbehörde Sundhedsstyrelsen, der Krebshilfe Kræftens Bekæmpelse und dem Arztverband Lægeforeningen zustande gekommen ist.

„So, wie die Kampagne sich heute auf der Homepage und Facebook präsentiert, fehlt es an Überzeugungskraft. Rationelle Fakten und Informationen nützen nichts, wenn man emotional geprägte Auffassungen ändern will. Hier muss man auf Augenhöhe arbeiten und gefühlsbetonte Kommunikation anwenden“, meint Hansen.

Den HPV-Virus gibt es in unterschiedlichen Varianten und er kann zu Gebärmutterhalskrebs führen. Die HPV-Impfung kann Mädchen gegen einige der Typen schützen, weswegen die Gesundheitsbehörde rät, sich impfen zu lassen. In den vergangenen Jahren hat man sich intensiv damit beschäftigt, wie die Mädchen Symptome und Nebenwirkungen erleben, die nicht erklärt werden können. Einige meinen, dass diese Symptome mit der Impfung zusammenhängen. Dies kann laut Gesundheitsbehörde und Kræftens Bekæmpelse einer der Gründe für die skeptische Haltung der Eltern und die dadurch niedrigen Impfzahlen sein.

Unter www.stophpv.dk gibt es Informationsmaterial zum HPV-Virus und Gebärmutterhalskrebs.

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