Arbeitskräftemangel

88 Prozent mehr freie Stellen als vor Corona

88 Prozent mehr freie Stellen als vor Corona

88 Prozent mehr freie Stellen als vor Corona

Ritzau/nb
Kopenhagen
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Die Baubranche gehört zu den Bereichen, in denen Arbeitskräfte in den vergangenen Monaten in besonders hohem Maße nachgefragt wurden (Symbolfoto). Foto: SAMS Solutions/Unsplash

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Noch nie zuvor gab es so viele unbesetzte Stellen in den Unternehmen wie im vierten Quartal 2021. Auch der Krieg in der Ukraine soll daran nach Expertenmeinung nicht wesentlich etwas ändern.

Bereits seit längerer Zeit klagen Unternehmen über fehlende Arbeitskräfte.

Die Problematik wird durch aktuelle Zahlen der dänischen Statistikbehörde untermauert. Demnach ist die Anzahl unbesetzter Stellen in den privaten Firmen höher als je zuvor.

Die Zahlen beziehen das vierte Quartal 2021 mit ein. Aus diesem Grunde kann es inzwischen zu Änderungen gekommen sein.

Niemals zuvor mehr unbesetzte Stellen

Nach Angaben der dänischen Statistikbehörden ist die Anzahl der unbesetzten Stellen in der Privatwirtschaft im vierten Quartal um 5.700 auf 66.100 gestiegen. Damit war es das fünfte Quartal in Folge mit einer Zunahme an freien Arbeitsstellen.

Der stellvertretende Direktor von Dansk Industri, dem größten Wirtschaftsverband Dänemarks, Steen Nielsen, bestätigt, dass es niemals zuvor mehr offene Stellen in Dänemark gegeben hat. „Dies ist ein weiteres Zeichen für einen Arbeitsmarkt auf Hochtouren, auf dem es vielen Unternehmen schwerfällt, die benötigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden“, sagt Steen Nielsen.

Der Krieg und die daraus resultierenden kräftigen Preissteigerungen bei Energie- und Rohstoffen werden vermutlich das Wachstum ausbremsen und einen Dämpfer auf den akuten Mangel an Arbeitskräften legen, was allerdings nicht automatisch zu einer wesentlich höheren Arbeitslosigkeit führen muss.

Chefökonom Palle Sørensen, Nykredit

Ein Vergleich zwischen dem vierten Quartal 2021 mit dem ersten Quartal 2020 verdeutlicht, dass in dem dazwischenliegenden Zeitraum 88 Prozent freie Stellen hinzugekommen sind.

Damit gibt es aktuell 88 Prozent mehr unbesetzte Stellen als vor dem Beginn der Corona-Pandemie.

Gute Ausgangssituation

Nach Ansicht von Chefökonom Palle Sørensen von Nykredit ist Dänemark damit in einer guten Ausgangssituation, sollte es aufgrund des Kriegs in der Ukraine in der kommenden Zeit zu wirtschaftlichen Turbulenzen kommen.

„Der Krieg und die daraus resultierenden kräftigen Preissteigerungen bei Energie- und Rohstoffen werden vermutlich das Wachstum ausbremsen und einen Dämpfer auf den akuten Mangel an Arbeitskräften legen, was allerdings nicht automatisch zu einer wesentlich höheren Arbeitslosigkeit führen muss, da es noch immer jede Menge unbesetzte Stellen gibt“, sagt Palle Sørensen.

Er hebt zudem hervor, dass es im Unterschied zur Finanzkrise 2008 in der aktuellen Situation noch nicht zu markanten Lohnsteigerungen gekommen sei, weshalb es auch noch kein Ungleichgewicht aufgrund einer Überhitzung des Arbeitsmarktes gebe.

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