Deutsche Minderheit

Kristian Lauritsen ist nicht länger Kriegsgräberbeauftragter

Kristian Lauritsen ist nicht länger Kriegsgräberbeauftragter

Kristian Lauritsen ist nicht länger Kriegsgräberbeauftragter

Nordschleswig
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Für die Pflege der Gräber deutscher Kriegstote in Nordschleswig und Dänemark muss ein neuer Beauftragter gefunden werden (Symbolbild). Foto: Anders Tvevad/Biofoto/Ritzau Scanpix

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„Das ist völlig aus der Spur, und da wurden Grenzen überschritten“, sagt der Volksbund-Geschäftsführer Frank Niemann. Nach dem öffentlichen Vergleich des Corona-Passes mit dem Judenstempel aus der NS-Zeit ist Lauritsen nun nicht länger Beauftragter des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge für Nordschleswig und Dänemark.

„Er hat die Chance gehabt, sich zu äußern und sich von den Aussagen zu distanzieren. Da er dies aber nicht getan hat, haben wir Kristian Lauritsen heute offiziell mitgeteilt, dass er von seinen Aufgaben als Beauftragter für Nordschleswig und Dänemark entbunden ist“, sagt Frank Niemanns, Landesgeschäftsführer des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge für Gräber von Kriegstoten.

Lauritsen hatte zuvor auf Facebook einen Beitrag geteilt, in dem der Corona-Pass mit dem Juden-Pass (Judenstempel) aus Zeiten des Nationalsozialismus verglichen wurde. Im Interview mit dem „Nordschleswiger“ bestätigte er anschließend, dass er diesen Vergleich für angemessen halte.

Keine Toleranz bei Nazi-Vergleichen

Dies hat nun Konsequenzen für sein Ehrenamt beim Volksbund.

„Ich kann akzeptieren, dass man mit der Corona-Politik seiner Regierung nicht einverstanden ist und diese kritisiert. Was ich aber nicht tolerieren kann, ist, dass man medizinische Maßnahmen von heute mit der Politik aus der NS-Zeit vergleicht, die zur Ermordung von 6 Millionen Menschen geführt hat. Das ist völlig aus der Spur, und da wurden Grenzen überschritten“, so Niemanns.

Gemeinsam mit dem Bund Deutscher Nordschleswiger wolle man sich nun darum bemühen, eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger für die Aufgaben zu finden, so der Landesgeschäftsführer.

Schriftliche Stellungnahme von Lauritsen

In einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber dem „Nordschleswiger“ äußerte sich Kristian Lauritsen am Donnerstagvormittag wie folgt: „Ich habe erkannt, dass ich nicht mehr die nötige Rückendeckung als Beauftragter der Deutschen Kriegsgräberfürsorge e.V. genieße. Deshalb stelle ich mein Amt zur Verfügung. Es war nie meine Absicht, die Verbrechen der Nationalsozialisten zu relativieren oder zu verharmlosen. Wenn meine Aussagen so empfunden wurden, dann entschuldige ich mich dafür. Ich habe sehr gerne für die Deutsche Kriegsgräberfürsorge gearbeitet, deren Aufgaben weiterhin wichtig und aktuell sind. Es tut mir leid, wenn ich diese Arbeit mit meinen Aussagen belastet habe.“

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