Team Nordschleswig – Fußball

Europeada-Vorfreude: Das sind unsere Spielerinnen und Spieler

Europeada-Vorfreude: Das sind unsere Spielerinnen und Spieler

Europeada: Das sind unsere Spielerinnen und Spieler

Apenrade/Tondern/Sonderburg
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Für Nordschleswig nehmen in den kommenden Tagen neben den 23 Fußballern der Herrenmannschaft auch die auf dem Bild zu sehenden 19 Fußballerinnen an der Europameisterschaft der nationalen Minderheiten teil. Foto: Europeada.eu

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Welche Fußballerinnen und Fußballer treten für das Team Nordschleswig an? Und wie schätzen die Trainer die Chancen unserer beiden Mannschaften kurz vor dem Startschuss der mit Spannung erwarteten Heim-Europeada ein? Die Antworten darauf gibt es in diesem Artikel.

Am Sonnabendnachmittag ist es so weit. In Schleswig (Slesvig) wird die fünfte Europeada, die Fußball-Europameisterschaft der autochthonen nationalen Minderheiten in Europa, mit einer feierlichen Zeremonie eröffnet. Ab Sonntag rollt dann der Ball auf den Fußballplätzen der 14 auserwählten Orte in Nord- und Südschleswig. Die Spielstätten in Nordschleswig sind Apenrade (Aabenraa), Sonderburg (Sønderborg) und Tondern (Tønder).

Während die Frauen-Mannschaft des Teams Nordschleswig ihr Eröffnungsspiel am Sonntag ab 11 Uhr in Tondern (Holmevej 1D) gegen die starken Südtirolerinnen bestreitet, treten die nordschleswigschen Herren am Sonntag in ihrem Auftaktspiel ab 14 Uhr in Apenrade (Vestvejen 25) gegen Ils Rumantschs (die Rätoromanen aus der Schweiz) an. 

Livestream

Alle Spiele der Minderheiten-EM sind auch über den folgenden Youtube-Link im Livestream zu verfolgen:

https://www.youtube.com/@Europeada2024

Sowohl die Männer als auch die Frauen des Teams Nordschleswig bestreiten jeweils zwei Gruppenspiele. Die nordschleswigschen Herren treffen im zweiten Gruppenspiel auf den Europeada-Rekordmeister Südtirol (am Montag, 1. Juli, Spielbeginn um 17.30 Uhr in Tondern). Die Frauen werden sich in ihrer zweiten Partie mit dem Deutschen Freundschaftskreis Oberschlesien messen (am Dienstag, 2. Juli, Spielbeginn um 15 Uhr in Sonderburg, Ringridervej 33). 

„Etwas ganz Besonderes“

Peter Feies, Trainer der Herrenmannschaft, kann seine positive Anspannung in Hinblick auf das besondere Fest der Vielfalt und des Fußballs kaum verbergen: „Ich freue mich wirklich auf alles, auf die eigenen Spiele, das Spiele gucken, und auch auf die weiteren Veranstaltungen rund um die Europeada. Das ist etwas ganz Besonderes, und für uns ist es auch schön, dass wir uns hier in Nordschleswig präsentieren können“, beschreibt der Trainer die außergewöhnliche Europeada-Atmosphäre.

Die Chancen, die deutsche Minderheit dieses Mal auch sportlich würdig zu vertreten, stehen Feies zufolge für sein Männer-Team deutlich besser als bei der letzten Teilnahme im Jahr 2016 in Südtirol. Hier verloren die Nordschleswiger alle Spiele – zum Teil zweistellig – und schossen nur ein Tor. Dennoch war den Nordschleswigern der starke Zusammenhalt und die gute Stimmung nicht zu nehmen. Feies hofft nun auf eine ähnlich gute Team-Chemie, gepaart mit dem einen oder anderen sportlichen Glücksmoment.

Sportlicher Optimismus dank Weiterentwicklung

„Dieses Mal haben wir eine gute Fußballtruppe, wohingegen der Kader beim letzten Mal von der Leistungsstärke doch sehr durchmischt war. Unser Ziel ist es also erst einmal, den bisherigen Torrekord vom vergangenen Mal einzustellen und diesen dann vielleicht sogar zu knacken. Das halte ich auch für möglich“, scherzt Feies, der das spielerische Niveau der beiden Gruppengegner hoch einschätzt. 

Team Nordschleswig
Peter Feies ist die letzte Europeada-Teilnahme (hier noch als Spieler im Einsatz) trotz der hohen Niederlagen positiv in Erinnerung geblieben (Archivfoto). Foto: dodo

„Das Spiel gegen Südtirol, das die vier bisherigen Turniere gewonnen hat, ist natürlich ein absoluter Kracher. Wir wollen aber auch aus sportlicher Sicht etwas leisten, da wir uns doch ein gutes Stück weiterentwickelt haben. Aber anders als andere Minderheiten träumen wir ehrlicherweise nicht vom Titel“, erklärt der Trainer.

Nordschleswigscher Gegenwind statt Südtiroler Höhenluft

In diesem Jahr wird das Team Nordschleswig mit einem großen Kader in das Turnier gehen. „Das ist auch von Vorteil, denn die meisten Hobby-Fußballer sind es nicht gewohnt, in so kurzer Zeit so viel zu spielen. Und auch wenn in Nordschleswig nicht so eine Höhenluft zu finden ist, wie in Südtirol, haben wir hier bei uns dafür ja immer Gegenwind“, lacht Feies. 

Für die Männermannschaft werden diese 27 Spieler, Betreuer und Trainer bei der Europeada antreten:

Helge Bauck, Victor Terp, Morten Rathje, Mathias Thomsen, Rasmus Mille, Frederik Adams, Jonas Iversen, Romano Nielsen, Sophus Thomsen, Stephan Gottschalk, Theo Muus Meyer, Bo Kjær Nielsen, Malo Feddersen, Carsten Petersen, Linus Ginosa, Kevin V.B. Frederiksen, Danny Kun Janeczek, Christian Staadsen, Frederik Fyrsten, Julius Bösselmann, Sebastian Petersen, Lennart Kuhrt, Thore Naujeck, Thomas Mathiesen (Helfer), Marc Jensen (Betreuer), Peter Feies (Trainer) und Jan Röhrig (Co-Trainer).

Foto: Team Nordschleswig

Frauenteam: „Wir wollen zusammen Spaß haben“

Bei den nordschleswigschen Spielerinnen ist die Vorfreude und Spannung hinsichtlich des Sportfestes nicht weniger groß. Für die Kickerinnen ist es die erste Teilnahme an der Europeada, die seit 2008 alle vier Jahre stattfindet. 

Mit den Südtirolerinnen stehen dem Frauenteam aus Nordschleswig gleich im Auftaktspiel starke Gegnerinnen gegenüber. Dies ist zugleich das allererste Spiel der Nordschleswigerinnen überhaupt, und somit die erste Standortbestimmung. Auch aus diesem Grund möchte Trainer Kristian Arentsen zunächst kein sportliches Ziel nennen. Viel wichtiger seien hingegen auch für ihn und sein Team die Freude am Fußballspielen und am Event. 

„Gewinnen ist toll, aber mitmachen ist alles. Wir wollen einfach zusammen Spaß haben. Mit unserer Mannschaft hatten wir bisher noch keine Spiele, nur Trainingseinheiten. Daher kann ich auch überhaupt nicht einschätzen, wie wir dastehen. Erst am Sonntag sind wir schlauer“, sagt Arentsen, der eine bunt gemischte Gruppe von Spielerinnen mit unterschiedlichen Fußball-Erfahrungsstufen in seinem Kader hat.

Anne Cathrine Petersen hat einst für Sønderjyske in der 1. Frauen-Liga gespielt. In den kommenden Tagen geht sie für das Team Nordschleswig auf Torejagd. Foto: Privat

Anders als bei einer Vereinsmannschaft, die sich zwei- oder dreimal die Woche trifft, hat sich das Team Nordschleswig laut dem Trainer zuletzt in etwa einmal im Monat getroffen, weswegen der Kader weiter zusammenwachsen und sich einspielen müsse. „Aber das bekommen wir schon hin. Beim Training fangen wir immer mit einem Kennenlernspiel an, bei dem man den Namen der Mitspielerin rufen muss, der man den Ball zuspielt. Das ist immer sehr lustig“, verrät Arentsen.

Kristian Arentsen (r.) neben seinen Spielerinnen Elena Deiß (l.) und Therese Stenderup Jepsen Schmidt (Archivfoto) Foto: Karin Riggelsen

Insbesondere freut sich der Lehrer der Duborg Skole in Flensburg, der in Kollund wohnt und mit Melanie Christiansen aus der deutschen Minderheit verheiratet ist, auf den kulturellen Austausch zwischen den Minderheiten und die gemeinsamen Events, wie die Eröffnungszeremonie und den Kulturtag am Mittwoch, 3. Juli. „Das wird toll, Menschen aus allen möglichen anderen Teilen Europas zu treffen“, so Arentsen, der auf viel Fan-Unterstützung in den nordschleswigschen Fußballstadien hofft.

Für das Frauenteam werden diese 19 Spielerinnen und zwei Trainer bei der Europeada ihr Bestes geben:

Amelie Petry, Anne Cathrine Schoop Petersen, Fie Buus, Elena Deiß, Christiane Risager Frøstrup, Lisann Hagen, Michelle Pauline Petersen Thaysen, Mathilde Gildberg Jessen, Lena Hymøller, Michelle Møller Andresen, Anne Sophie Rhode Peters, Antonia Hansen, Chantal Hörmann, Ida Buus, Isabell Møller Brodersen, Lina Luisa Poulsen, Sara Bargum, Therese Stenderup Jepsen Schmidt, Stina Sørensen, Kristian Arentsen (Trainer) und Bo Hansen (Co-Trainer).

Foto: Team Nordschleswig
Europeada 2024

Die Europeada 2024

  • Die Europeada ist die Fußball-Europameisterschaft der autochthonen nationalen Minderheiten in Europa. 
  • Sie wird seit 2008 alle vier Jahre vom Minderheiten-Dachverband FUEN organisiert. 
  • Das Turnier soll den sportlichen Wettbewerb mit kulturellem Austausch verbinden und die Sichtbarkeit und den Respekt gegenüber Minderheiten fördern. 
  • Die Europeada 2024 wird von den vier Minderheiten im deutsch-dänischen Grenzland veranstaltet: der deutschen Minderheit in Nordschleswig, der dänischen Minderheit in Südschleswig, den Friesinnen und Friesen sowie den Sinti und Roma.
  • Das Motto „Between the Seas” ist Programm: Gespielt wird an 14 Orten in Deutschland und Dänemark, zwischen Nord- und Ostsee.
  • 24 Männer- und 9 Frauenteams nehmen teil. 
  • Die Gruppenphase der Männer findet vom 30. Juni bis 2. Juli in sieben Gruppen statt, die Frauen spielen in drei Gruppen gegeneinander. Die K.-o.-Runde sowie die Platzierungsspiele finden vom 4. bis 6. Juli 2024 statt. 
  • Insgesamt werden 880 Spielerinnen und Spieler aus zwölf Ländern teilnehmen.
  • Neben der Eröffnungszeremonie und den Finalspielen ist ein weiteres Highlight der Kulturtag in der Mitte des Turniers, bei dem die teilnehmenden Minderheiten einander ihre Kulturen, Sprachen und Traditionen präsentieren. 

Mehr Infos auf europeada.eu

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