Wohltätigkeit

Weit über dem Erwarteten: 37.000 Kronen für kranke Kinder

Weit über dem Erwarteten: 37.000 Kronen für kranke Kinder

Weit über dem Erwarteten: 37.000 Kronen für kranke Kinder

Apenrade/Rothenkrug
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1.147 Kilometer, bei vier Fahrern sind das 4.588 Kilometer, die die Freunde zurückgelegt haben. Dabei hatten (v. l.) Henrik, Tommy, Brian und Frank „nur fünf Platten“, wie Frank sagt. Foto: Privat

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Vier Freunde sind auf dem Fahrrad nach Paris gefahren und haben dabei Geld für „Make a wish“ gesammelt, aber auch die Freundschaft vertieft. Aufgeben kam auch bei 46 Grad im Schatten nicht in Frage.

„Das ist Wahnsinn“, freut sich Frank Abrahamsen. Der Apenrader ist mit seinen Freunden Henrik Giese Prydsø, Brian Schrøder-Jørgensen und Tommy Sørensen nach Paris geradelt. Die vier haben dabei noch Geld für die Organisation „Make a Wish“ gesammelt, die schwerkranken Kindern Wünsche erfüllt.

37.100 Kronen sind dabei zusammengekommen. Frank Abrahamsen kann es immer noch nicht glauben, dass sie so viel Geld sammeln konnten. Doch die Nachricht auf der Facebook-Seite von „Make a Wish“ lässt keine Zweifel offen.

„Wir haben damit gerechnet, vielleicht 15.000 Kronen zusammenzukriegen. Das Ergebnis übersteigt unsere Erwartungen total“, sagt der Apenrader. „Ich kann nur im Namen von uns allen ganz vielen Dank sagen, an alle, die uns unterstützt haben.“

In den Pausen gab es protein- und energiereiche Nahrung – und kühle Getränke aus der Kühlbox. Foto: Privat

Überwältigt von der Spendenbereitschaft

Gespendet haben Freunde und Verwandte, Menschen aus dem sozialen Netzwerk der vier – aber es gab auch anonyme Spender, wie Frank berichtet. „Wir haben so viel Unterstützung bekommen, das ist Wahnsinn“, wiederholt Abrahamsen nochmals, immer noch überwältigt von den Menschen, die ihr Projekt gefördert haben.

Auch wenn die Tour „gut ging“, wie er sagt, gab es doch Herausforderungen. Zu der Zeit, in der die Hobby-Radfahrer nämlich in Frankreich unterwegs waren, war es dort heiß. 46 Grad zeigte das Thermometer zu Spitzenzeiten an. „Wir mussten uns was einfallen lassen, denn bei den Temperaturen tagsüber konnten wir nicht fahren“, erzählt Frank. Sie einigten sich darauf, die kühleren Morgenstunden auszunutzen. Statt um 9 Uhr zu starten, ging es schon morgens um 5 Uhr auf die Räder. So kamen sie am frühen Nachmittag am Zielort an.

Hinzu kamen Pausen, die häufiger eingelegt wurden. Statt wie an den anderen Tagen alle 50 Kilometer eine kleine Rast zu machen, um den Energievorrat mit spezieller Sportlernahrung und süßen Getränken aufzufüllen, gab es die Pause im Abstand von 30 Kilometern. „Was auch nötig war, denn nicht nur Energie war erforderlich, vor allem Flüssigkeit musste aufgefüllt werden.“

Sehnsucht nach der Familie

Und auch die Sehnsucht nach der Familie, die sie zu Hause zurückgelassen hatten, machte zu schaffen. „Aber für uns kam nicht infrage, aufzugeben“, sagt Abrahamsen. Die Motivation für die vier Freunde waren die Kinder und die Sponsoren, die sie auf keinen Fall enttäuschen wollten.

Sie haben es geschafft. Nach genau 1.147 Kilometern und acht Etappen kamen sie am Pariser Wahrzeichen, dem Triumphbogen, dem „Arc de Triomphe de l’Étoile“, in Paris an. Wer wollte, konnte die Radler jeden Morgen vor und jeden Abend nach der Etappe im „Tour-Studio“ sehen, von dem aus sie live auf Facebook sendeten. 2.500 bis 4.500 Zuschauerinnen und Zuschauer hatten sie dabei.

Auf dem Lieferwagen waren die Namen der Teammitglieder zu lesen. Foto: Privat

Unterstützung von Sponsoren

Unterstützung gab es aber auch von Sponsoren. Der Rothenkruger Fahrradhändler „Dania Bikes“ lieferte Bekleidung und Sportnahrung.

Zwei Tage bevor es losgehen sollte, gab es noch eine Überraschung: Der Rothenkruger Mercedes-Benz-Händler „P. Christensen“ stellte dem Team, zu dem sich auch Tommys Ehefrau Bettina gesellt hatte, einen Vito-Lieferwagen zur Verfügung. Sogar die Namen der vier Spendensammler waren darauf zu lesen.

„Das war eine große Hilfe, denn als wir den Lieferwagen mit unseren Sachen beladen hatten, haben wir gemerkt, dass wir das alles wohl nicht in den Kombi von Bettina hätten hereinbekommen können“, sagt Frank. So war sogar noch Platz für eine große Kühlbox, aus der sie auf der Strecke gekühlte Getränke bekamen.

Die vier Radler auf dem Weg nach Paris Foto: Privat

Mehrere Tausend Follower

Eine große Überraschung gab es zudem während der Fahrt: „Die Fahrschule ,Prydsø' aus Aalborg hat die Kosten für Übernachtung und  Frühstück übernommen. Das Gleiche haben wir nochmal erlebt. Wer das übernommen hat, wissen wir allerdings nicht. Der oder diejenige ist anonym geblieben“, so der Pädagoge.

Mehrere Tausend Menschen folgten der kleinen Gruppe auf Facebook auf ihrem Weg in die französische Hauptstadt. Die Kommentare sprechen für sich. „Es war lustig, euch zu begleiten“, „Großen Respekt an euch“ und viele weitere positive Kommentare sind dort zu lesen.

Für Frank, Henrik, Brian und Tommy ein großes Lob. Sie seien auf der Fahrt zusammengewachsen, sagt Frank. Zwar waren sie zuvor auch schon befreundet, doch die Strapazen und das Erlebte haben sie enger zusammengebracht, findet er.

Neue Pläne im kommenden Jahr

In der Kommentarspalte ist schon die Frage zu finden, ob die Vier die Tour im kommenden Jahr wiederholen. „Nein“, sagt Frank und fährt fort, „Wir haben andere Pläne. Wir wollen beim ,La Marmotte‘ mitmachen. Das ist eine legendäre Ein-Tages-Tour, bei der in den französischen Alpen 177 Kilometer zurückgelegt werden müssen – allerdings sind auch 5.000 Höhenmeter dabei“, erzählt er.

„Make a Wish“ hat sich auf ihrer Facebook-Seite inzwischen offiziell bei dem Team für ihren Einsatz bedankt, und auch eine Urkunde haben sie dafür erhalten.

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