Landwirtschaft

Zankapfel Feldbewässerung: SP lädt zum Infoabend

Zankapfel Feldbewässerung: SP lädt zum Infoabend

Zankapfel Feldbewässerung: SP lädt zum Infoabend

Tingleff/Tinglev
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In Trockenphasen ist eine Bewässerung von Anbauflächen eine wichtige Maßnahme. Foto: Karin Riggelsen

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In Dürreperioden sind Landwirtinnen und Landwirte auf die Bewässerung ihrer Felder angewiesen. Mittels eigener Bohrungen ist das benötigte Wasser heranzuschaffen. Es bedarf aber einer Genehmigung und die ist zum Unmut vieler nicht immer so einfach zu bekommen. Die Schleswigsche Partei greift die Problematik bei einem Infoabend im Deutschen Haus Jündewatt auf.

Wenn man sich die Regenmengen der vergangenen Tage und Wochen so anschaut, dann kann von Wasserknappheit nicht gerade die Rede sein. In den Sommermonaten war das in jüngster Zeit jedoch anders.

Landwirtschaftsbetriebe mussten wegen ungewöhnlich langer Dürreperioden um das Wachstum ihrer Feldfrüchte und damit um die Erträge bangen. Schlimmeres ist in diesen Phasen nur durch eine Bewässerung zu verhindern. Ohne Genehmigung und Auflagen des Staates und der Kommune geht das allerdings nicht.

Die Schleswigsche Partei (SP), die Partei der deutschen Minderheit in Nordschleswig, greift das Thema am Montag, 20. November, bei einem Infoabend im Deutschen Haus Jündewatt (Flensborgvej 65) auf. Beginn der Veranstaltung ist um 18.30 Uhr. Aus organisatorischen Gründen wird bis zum 17. November um Anmeldung gebeten per E-Mail an candussi@bdn.dk.

„Bürgermeister Jan Riber Jakobsen war einer der Ersten, der sich angemeldet hat“, erwähnt SP-Parteisekretärin Ruth Candussi.

Die Bewässerungsgenehmigungen sind in jüngster Zeit ein Zankapfel gewesen, was auch dem Bürgermeister nicht entgangen sein wird.

Viele Unklarheiten

Wie sind die staatlichen Verordnungen, welche Möglichkeiten hat die Landwirtin oderder Landwirt, wie vergibt die Kommune die Genehmigungen, und was ist beim Antrag zu beachten?

Das sind einige der Fragen, die beim Themenabend aufgegriffen werden.

Barbara Frenzel, kommunale Abteilungsleiterin im Bereich „Natur und Umwelt“, wird auf Einladung der SP über die Sachlage berichten.

Angesprochen wird auch, was politisch bei diesem Thema los und geplant ist. Am Infoabend werden die beiden SP-Stadtratsmitglieder Erwin Andresen und Kurt Asmussen teilnehmen.

Unter die Zuhörerinnen und Zuhörer wird sich auch Hans Henrik Post mischen, Fachberater für Pflanzenanbau beim Landwirtschaftlichen Hauptverein für Nordschleswig (LHN) mit Sitz in Tingleff.

Es bestehe großer Gesprächs- und Regelbedarf, so der Experte.

Klimaveränderung zwingt zum Umdenken

„Es gibt viele Hürden. Ein Problem ist, dass Genehmigungen für die Feldbewässerung, die in der Regel nach 15 Jahren auslaufen, nicht verlängert oder herabgestuft werden. Bei den Klimaveränderungen mit immer längeren Trockenperioden kann das erhebliche Einbußen bedeuten und sogar existenzbedrohend sein. Besonders für Viehzüchter, die auf Futtermittelanbau angewiesen sind, ist es ein Problem“, so Post.

Auch die teilweise lange Bearbeitungszeit bei Bewässerungsanträgen durch die Kommune stelle die Landwirte vor Herausforderungen.

LHN-Fachberater Hans Henrik Post weiß um die Problematik bei den Bewässerungsgenehmigungen (Archivfoto). Foto: LHN

In der Kommune Apenrade gebe es aufgrund der jährlichen Niederschlagsmengen genug Grundwasser. „Es kommt allerdings zu immer längeren Dürrephasen. In diesen Phasen sollten die Landwirte entsprechend bewässern können. Dafür muss es einfach die Genehmigung geben – flächendeckend“, so der Fachberater. Die Kommune habe innerhalb der staatlichen Vorgaben genügend Spielraum, meint der LHN-Mitarbeiter.

Die Kommune sei bei der Wassermenge kartiert in rote, gelbe und grüne Abschnitte, wobei Rot unzureichende, Gelb eingeschränkte und Grün ausreichende Wasserreserven bedeuten. Man müsse die Einstufungen noch einmal genauer unter die Lupe nehmen und überarbeiten, meint Post.

Drohende Konsequenzen

„Wir erleben, dass einige Landwirte mit dem Gedanken spielen, die Viehzucht aufzugeben, weil sie ihre Ländereien nicht ausreichend bewässern können.“

Der LHN lädt zum Thema Bewässerung demnächst auch selbst zu einem Infoabend ein. Am 29. November können sich Interessierte ab 19 Uhr im LHN-Center in Tingleff (Industriparken 1) über die Feldbewässerung schlaumachen.

„Es geht dann aber nicht um Verwaltungsabläufe und Politik, sondern um die Praxis. Im Mittelpunkt steht, wie man bei der Bewässerung vorgehen sollte, und was dabei zu beachten ist. Auch Informationen zu Bohrungen werden gegeben. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen“, betont Post.

Für den Infoabend kann man sich auf der Homepage des LHN anmelden.

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Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
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