Schadenersatz nach Keulung

Nerzzüchter Wistoft für Schätzkommission auserkoren

Nerzzüchter Wistoft für Schätzkommission auserkoren

Nerzzüchter Wistoft für Schätzkommission auserkoren

JV/kjt
Kitschelund/Kiskelund
Zuletzt aktualisiert um:
Jens Wistoft Foto: Paul Sehstedt

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Wegen der coronabedingt angeordneten Keulung sämtlicher Nerzbestände in Dänemark haben die Züchter Anspruch auf Schadenersatz. Wie viel sie bekommen, hängt von der Bewertung von Schätzkommissionen ab. In solch eine Kommission ist der nun ehemalige Nerzzüchter Jens Wistoft aus Kitschelund auserkoren worden. Er pocht auf eine schnelle Abwicklung.

Nach der Wahl in den Regionsrat und der Wiederwahl in den Stadtrat der Kommune Apenrade (Aabenraa) als Venstre-Politiker kommt auf den ehemaligen Nerzzüchter Jens Wistoft aus Kitschlund bei Krusau (Kruså) eine weitere Amtsfunktion zu.

Er ist als Mitglied einer von mehreren Schätzkommissionen auserkoren worden. Die Kommissionen sollen den Schadensersatz der Nerzzüchter ermitteln. Der Anspruch besteht, nachdem der Staat zur Eindämmung der Corona-Pandemie die Keulung sämtlicher Bestände angeordnet hatte.

Laut „JydskeVestkysten“ ist Wistoft zusammen mit weiteren 138 Experten für die Arbeit der Kommissionen auserkoren worden.

Sechs Gremien

Sechs solcher Gremien sind vorgesehen. Sie werden die Ansprüche der Nerzzüchter in den kommenden Monaten und Jahren prüfen und berechnen.

Die Züchter haben die Wahl, ihren Betrieb als vorübergehend oder komplett stillgelegt einzustufen und entsprechende Kompensationen geltend zu machen.

Jens Wistoft betrieb 30 Jahre lang selbst eine Nerzzucht, die vor dem verheerenden Aus 4.000 Zuchttiere und rund 24.000 Nerze für den Handel umfasste. Auch er hat Anspruch auf Schadenersatz.

Wie er gegenüber „JydskeVestkysten“ betont, müsse alles darangesetzt werden, die Zahlungen an die Züchter so schnell wie möglich zu veranlassen.

Das Folketing hatte im Januar 2021 Schadenersatz in Höhe von 19 Milliarden Kronen angesetzt und für die Arbeit der Schätzgremien bis einschließlich 2024 knapp 100 Millionen Kronen.

Enger Zeitplan

Ob 2024 tatsächliche alle Züchter vollständig entschädigt sind, hält Jens Wistoft aufgrund des komplizierten Bewertungsverfahrens allerdings für fraglich.

„Ich finde es beschämend, dass es so lange dauert. Dinge brauchen aber Zeit, wenn erst die große Maschinerie in Gang gesetzt wird. Ich glaube nicht, dass der Zeitraum bis 2024 ausreicht. Ich hoffe aber, dass es schnell und ordentlich über die Bühne geht und dass Gerichtsverfahren vermieden werden“, so Wistoft.

Das Verbot für die Nerzzucht hat das Folketing im September vorerst auf den 1. Januar 2023 verlängert. Einige Parteien drängen auf ein dauerhaftes Verbot.

Mehr lesen