Deutsch-dänischer Bahnverkehr
Stefan Seidler will Zustieg für deutsche Polizei in Pattburg
Stefan Seidler will Zustieg für deutsche Polizei in Pattburg
Stefan Seidler will Zustieg für deutsche Polizei in Pattburg
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Der Bundestagsabgeordnete des Südschleswigschen Wählerverbandes (SSW): Deutsch-dänische Gespräche über eine Lösung der seit Jahren blockierten Kontrollen der deutschen Bundespolizei ohne zusätzlichen Halt der Intercityzüge dauern an. Der Politiker macht Druck zum Vorteil der Reisenden.
Seit Jahren erleben die Reisenden in den grenzüberschreitenden Intercityzügen Behinderungen durch Grenzkontrollen. Insbesondere im Zuge der Verbindung Kopenhagen-Hamburg, die wegen der Sperrung der Verbindung Rødby-Puttgarden über Odense und Pattburg (Padborg) fahren.
Kontrolle trotz Schengen-Reisefreiheit
Während es seit der Wiedereinführung der umstrittenen dänischen Einreisekontrolle trotz der per Schengenvertrag zugesicherten freien Grenzpassage zu Verspätungen kommt, führt die Stichprobenkontrolle der deutschen Grenzpolizei zu Zusatzstopps der Züge südlich der Grenze. Ursache dafür ist ein der Bundespolizei verweigerter Einstieg im dänischen Grenzbahnhof Pattburg. „Der Grenzverkehr auf der Schiene zwischen Dänemark und Deutschland muss besser werden. Ich setze mich dafür ein, dass deutsche Polizeibeamte zur Grenzkontrolle bereits im dänischen Pattburg in die Züge zusteigen können“, sagt der Abgeordnete des Südschleswigschen Wählerverbandes (SSW), Stefan Seidler, zu dem weiter ungelösten Problem im deutsch-dänischen Bahnverkehr.
Hoheitsgründe auf dänischer Seite
„Das ist wichtig, weil die Bundespolizei aus Hoheitsgründen bislang nicht in Dänemark zusteigen darf“, so Seidler und spricht einen weiteren Aspekt des Zusatzhalts vor allem im aktuell nicht bedienten Bahnhof Flensburg-Weiche an: „Mit einer anderen Organisation wäre zeitlich auch ein Halt der IC-Züge von Kopenhagen nach Hamburg in Schleswig möglich, was eine Lücke im Verkehrsnetz schließen würde.“ Zur Information der Bundesregierung erklärt Seidler, dass die Gespräche andauerten. „Auf dänischer Seite werde geprüft, inwieweit eine Anpassung der nationalen Gesetzgebung nötig sei, bevor man eine deutsch-dänische Vereinbarung treffen könne“, so Seidler zum Stand der Gespräche. „Sowohl in Kopenhagen als auch in Berlin werde ich weiter Druck machen, damit endlich eine Lösung für die Passagiere gefunden wird“, so Seidler.
CDU-Abgeordnete Nicolaisen: Bewaffnung ein Problem
Die CDU-Bundestagsabgeordnete Petra Nicolaisen hatte das Thema Grenzkontrollen in den Zügen bei der Sitzung des Nordschleswig-Gremiums des Schleswig-Holsteinischen Landtags im April in Kopenhagen aufgegriffen. „Die Bundespolizei würde gerne in Pattburg einsteigen und dann bis Schleswig mitfahren, um Kontrollen zu machen. Das wird nicht gestattet, weil sie natürlich bewaffnet einsteigen muss“, so die Abgeordnete. Seit Jahren unternehmen allerdings deutsche und dänische Polizisten gemeinsame Streifenfahrten zu beiden Seiten der Grenze, bei denen die Waffen mitgeführt werden. Die Züge von Kopenhagen nach Hamburg, die im Prinzip nicht zur Bedienung Nord- und Südschleswigs vorgesehen sind, halten zum Ein- und Aussteigen von Passagieren nicht in der größten Stadt der Region, in Flensburg (Flensborg), weil das die Fahrzeit zu sehr verlängern würde.
Dänische Kontrolle auf dem Bahnhof Pattburg
Dafür werden noch einige Jahre die ab Flensburg eingesetzten dänischen IC zur Verfügung stehen, die vor allem mit Regionalexpresszügen zwischen Hamburg und Flensburg verknüpft sind. Die meist bis Aarhus fahrenden IC werden in Pattburg von der dänischen Grenzpolizei bei der Fahrt Richtung Norden kontrolliert, was die Reisezeit verlängert und zu Verspätungen führen kann.
Im Zugverkehr zwischen Niebüll und Tondern (Tønder) kontrolliert die dänische Polizei Reisende bei der Ankunft aus Deutschland in der dänischen Grenzstadt. Die Bundepolizei führt Stichprobenkontrollen in Süderlügum (Sønder Løgum) südlich der Grenze durch.