Skifreizeit

Aus dem flachen Nordschleswig in die Alpen

Aus dem flachen Nordschleswig in die Alpen

Aus dem flachen Nordschleswig in die Alpen

Nordschleswig
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Der Deutsche Jugendverband für Nordschleswig fährt schon seit Jahren ins Skigebiet von Neukirchen und Bramberg. Foto: DJN

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Rund 60 Skifahrerinnen und Skifahrer aus der deutschen Minderheit haben eine Woche in den Alpen verbracht. In diesem Jahr allerdings mit einem blinden Passagier.

Wenn es in Österreich so etwas wie eine zweite Heimat für Nordschleswiger gibt, dann muss es der beschauliche Skiort Neukirchen am Großvenediger sein. Seit mehr als vier Jahrzehnten kehren Jung und Alt aus der deutschen Minderheit dort in Österreich zum Skifahren ein.

In den Anfangsjahren waren es vor allem Jugendgruppen vom Deutschen Jugendverband für Nordschleswig sowie von den deutschen Schulen, die den Weg nach Österreich suchten.

Seit nunmehr fast zwei Jahrzehnten sind es überwiegend Familien, die Jahr für Jahr mit dem Jugendverband nach Neukirchen und zum Neuhaushof, dem Familienbetrieb der Familie Graber, zurückkehren.

Gute Pisten – schöner Ausblick über die Berge und Täler Foto: DJN

Mit Corona als Weggefährten

Corona machte einigen Skifahrerinnen und Skifahrern vor der Fahrt bereits einen Strich durch die Rechnung, und auch während der achttägigen Skitour war das Virus als blinder Passagier dabei.

„Aber das sind nun einmal die Umstände, unter denen man heute verreisen kann“, stellt Reiseleiter Uwe Klindt, zweiter Vorsitzender des Jugendverbandes, fest.

Vor Ort klappte dann alles von der Organisation bis hin zum Wetter.

„Es war aber dennoch in allen Belangen wieder einmal eine gelungene Tour", stellt Klindt fest.

Am Abend waren nach dem Skifahren meist gemeinsame Spiele angesagt. Foto: DJN

 

Von Jung bis Alt

Die etwa 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer – im Alter von 3 Jahren bis in die 70er –  wurden die ersten drei Tage mit Kaiserwetter belohnt und verwöhnt. Toll präparierte Pisten machten es leicht, nach zwei Jahren Abstinenz wieder die richtigen Schwünge zu fahren.

Auch in diesem Jahr blieben die Nordschleswiger – wie meistens – von schlimmen Unfällen wie Brüchen oder Knieverletzungen verschont. Hochgerechnet haben die Nordschleswiger in den vergangenen fast zwei Jahrzehnten über 5.000 Skitage hinter sich und haben dabei nur eine Handvoll schlimme Verletzungen erlebt.

Die Skifans unternehmen während der sechs Skitage Fahrten auf eigene Faust oder in kleineren und größeren Gruppen – entweder auf dem Berg selbst oder bei Talabfahrten nach Neukirchen und Bramberg (13 Kilometer). Obwohl das Wetter die letzten drei Tage nicht dasselbe Niveau wie zu Beginn der Skifreizeit hatte, tat dies dem Spaß keinen Abbruch.

Herrentour mit Haxenessen – ein Hit Foto: DJN

Gemeinsame Spiele

Abends steht immer ein gemeinsames Essen an, wonach viele kreuz und quer in Gruppen spielen – oder nach einem langen Skitag einfach müde ins Bett fallen. Neu in diesem Jahr waren außerdem ein Skatabend (den der Vorsitzende des Jugendverbandes, Jasper Andresen, gewann) und eine Herrentour mit zünftigem Haxen-Essen, das erstmals – aber sicherlich nicht zum letzten Mal – im Neuhaushof veranstaltet wurde.

„Auch im nächsten Jahr wird es wieder eine Skifreizeit des Jugendverbandes geben.“ Da ist sich Uwe Klindt ganz sicher. Auch die Familie Graber mit dem Ehepaar Signe (die übrigens aus Flensburg stammt) und Peter ist dann wieder für die Nordschleswiger bereit.

Bei dem Ausblick kommen die meisten 2023 wieder mit nach Neukirchen am Großvenediger. Foto: DJN
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Leitartikel

Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
„Orbáns Schatten reicht bis zu uns ins Grenzland“