Am Dienstagabend stand ein Besuch des Heimatwanderclubs Nordschleswig auf der für ihre landschaftliche Schönheit bekannten Halbinsel Loit bei Apenrade (Aabenraa) auf dem Programm. Dazu wurden 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Clubs zunächst herzlich von Karin und Peter Petersen auf ihrem Hof Stentoft bei Stollig  empfangen. Beide hatten sich bereiterklärt, die Wanderer auf eine Tour durch die nähere Umgebung zu führen.

Baum aus der Kindheit heute ein Baumriese

Bevor man sich auf die Tour am Blåsholmvej begab, erzählte Peter, wie er als junger Mann eine Blutbuche in den Garten des elterlichen Hofes gepflanzt hatte, bevor er nach Kopenhagen ging, um dort zu studieren. Die Jahre ihres Berufslebens verbrachten seine Frau Karin, die übrigends aus Loit-Schauby stammt, und er auf Seeland und später dann in Vejle. Es war für Petersen immer ein Traum gewesen, einmal in seine Heimat zurückzukehren. So kam es dazu, dass das Paar nach der Pensionierung den elterlichen Hof übernahm, wo die alten Gebäude abgerissen wurden, und der Hof von Grund auf neu aufgebaut wurde. Inzwischen war die Blutbuche zu einem stattlichen großen Baum herangewachsen. Bei der Rückkehr der Familie auf den Hof Stentoft hat Peter abermals eine kleine Blutbuche gepflanzt, die dort nun auch schon an die 10 Jahre wächst und gedeiht.

Jede Menge Kapitäne, Steuermänner und Matrosen 

Somit begab sich die Truppe auf die Wanderung am Blåsholmvej, der von Stollig durch die wunderschöne  abwechslungsreiche  Landschaft der Halbinsel Loit führte.

Diese Gegend war Jahrhunderte eng mit der Seefahrt verbunden. Viele junge Männer fuhren damals zur See, und etliche konnten dadurch ein Vermögen ansparen. So sind die vielen stattlichen Kapitänshöfe auf der Halbinsel Loit entstanden. Unter anderem erfuhren die Wanderer, dass es im Jahre 1845  nicht wenigerals 40 Kapitäne, 55 Steuermänner und 153 Matrosen auf der Halbinsel Loit gegeben hat!

Viele Seefahrer blieben See

Als erstes kam man am Kapitänshof Blåsholm vorbei, auf dem schon seit 400 Jahren die Familie Marcorsen zu Hause ist. Ein Stückchen weiter liegt der Hof  Knakkenborg ein wunderschön renoviertes strohgedecktes Gebäude. Die Familien auf den Höfen haben so manches Mal schwere Schicksale erleiden müssen. Oft kehrten die Söhne, Männer und Väter nicht von Seereisen in Übersee zurück, und andere wurden wiederum zum Kriegsdienst eingezogen. Auf dem Hof „Eldorado“ sind alle Jungen in zwei nacheinander folgenden Generationen früh ums Leben gekommen. Dabei soll einer der Besitzer geäußert haben, dass sein Hof mit der schönen Lage und Blick auf die Apenrader Förde, ein Eldorado sei. Somit entstand der ungewöhnliche Name.

Der Letzte der Kapitänshöfe, an dem die Gruppe vorbei kam, hat den Namen „Tre Kroner“. Dies ist auch ein liebevoll renovierter Hof, mit drei auffällig verzierten Schornsteinen, die der Grund für die Namensgebung durch die Loitinger waren. Beeindruckt von dem schönen Sommerabend mit dem interessanten und lebhaften Bericht von Peter Petersen trafen die Wanderer wieder auf Stentoft ein. Einige setzten sich noch im Garten zusammen. Die meisten eilten jedoch nach Hause, da um 21 Uhr das Europameisterschaftsspiel Deutschland/Frankreich auf dem Programm stand.

Am 22. Juni Treffpunkt bei Apenrade

Das nächste Treffen des Heimatwanderclubs findet schon am Dienstag, 22. Juni, um 18.30 Uhr bei Hans- Hinrich Matzen auf dem Hof Enemark bei Apenrade statt. Die Adresse des Treffpunkts zu einem Spaziergang vor dem Grillabend ist der Parkplatz am Løgumklostervej/ Nymøllevej, 6200 Aabenraa.  Der Heimatwanderclub spendiert Grillwürste. Für Besteck, Salat, Getränke usw.   sorgt jedes Mitglied selbst.