Deutsche Minderheit

Ein kleines Dankeschön für einen großen Einsatz

Ein kleines Dankeschön für einen großen Einsatz

Ein kleines Dankeschön für einen großen Einsatz

Rothenkrug/Bjolderup
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Irmgard Hänel (re.) überraschte Maja Nielsen mit einer Ehrenurkunde. Foto: Karin Riggelsen

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Maja Nielsen wurde auf der Generalversammlung des Sozialdienstes Nordschleswig mit der Ehrenurkunde des Verbandes ausgezeichnet, während Anke Christensen sich über die Ehrennadel des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes freuen durfte.

„Ich bin noch immer sprachlos“, sagt Maja Nielsen. Die Rothenkrugerin wurde auf der Generalversammlung des Sozialdienstes Nordschleswig nichts ahnend nach vorn gerufen, um aus den Händen von Irmgard Hänel die Ehrenurkunde des Verbandes entgegenzunehmen.

Obwohl die Ehrung schon etwas mehr als eine Woche zurückliegt, ringt Maja Nielsen noch immer um die richtigen Worte. „Ich war vollkommen paff. Ich weiß gar nicht, ob ich überhaupt Danke gesagt habe. Wenn nicht, dann möchte ich das bei dieser Gelegenheit gerne nachholen: Danke!“, sagt Maja Nielsen. „Es ist schön, wenn der eigene Einsatz gewürdigt wird. Noch dazu in einem solch großen Forum“, fügt sie hinzu.

Maja Nielsen ist ihrer langjährigen Wegbegleiterin Irmgard Hänel jedoch keineswegs böse, dass sie im Vorfeld so gar keine Andeutung gemacht hatte. Die beiden Frauen sind nicht nur als Berufskolleginnen als Kindergartenleiterinnen und -erzieherinnen miteinander verbunden, sondern haben auch auf ehrenamtlicher Ebene schon lange gut und eng zusammengearbeitet – vor allem im Donnerstagsclub Rothenkrug (Rødekro), der dem Sozialdienst Nordschleswig angeschlossen ist.

Langjähriges Engagement

Irmgard Hänel hat im vergangenen Jahr den Vorsitz im Donnerstagsclub von Maja Nielsen übernommen. „Maja Nielsen engagiert sich seit 23 Jahren ehrenamtlich im Donnerstagsclub Rothenkrug. Sie war sieben Jahre stellvertretende Vorsitzende und danach neun Jahre 1. Vorsitzende. Im vergangenen Jahr ist sie auf eigenen Wunsch ins zweite Glied zurückgetreten. Sie gehört dem Vorstand aber nach wie vor als Beisitzerin an“, erläuterte Irmgard Hänel auf der Generalversammlung die nackten Fakten, die natürlich auch Teil der Nominierung waren.

Den Ausschlag für die Wahl von Maja Nielsen gaben aber die sogenannten „weichen Faktoren“, die Maja Nielsen im Laufe der vergangenen Jahrzehnte in ihr Ehrenamt eingebracht hat.

Dass die Wahl auf Maja Nielsen fiel, hat viele Gründe, wie Irmgard Hänel erklärte. Foto: Karin Riggelsen

„Sie hat ein unglaubliches Netzwerk. Sie kümmert sich um ihre Mitmenschen durch persönliche Besuche oder telefonische Kontakte. Maja ruft auch immer mal wieder Mitglieder an, um sie an unsere Veranstaltungen zu erinnern. Sie bietet Mitfahrgelegenheiten an, hilft beim Kaffeekochen, Kuchenbacken, Tischedecken. Maja ist zudem die Ansprechpartnerin des Jugendverbandes (für Nordschleswig, red. Anm.) für die Stuhlgymnastik“, sagt Irmgard Hänel, der fast schon der Atem fehlt beim Aufzählen der vielen großen und kleinen Aufgaben, die Maja Nielsen übernimmt. „Mit anderen Worten: Majas Mitgliedschaft ist wichtig und ein Gewinn für die Gemeinschaft in Rothenkrug. Sie springt immer ein, wenn Not am Mann ist“, sagt Irmgard Hänel. So hatte sie es schon in der Nominierung geschrieben und wiederholte diese Feststellung auch in der Laudatio bei der Generalversammlung.

Autoreparatur oder Familienessen

Die Ehrenurkunde ist auch mit einem Scheck verknüpft. „Mein Auto war gerade in der Werkstatt. Das war etwas teurer als gedacht. Das Geld kommt also gerade recht“, war Maja Nielsens erste Antwort, als „Der Nordschleswiger“ sie nach dem möglichen Verwendungszweck fragte. „Nein, das wäre schade. Ich habe demnächst Geburtstag. Dann kommen die Kinder. Ich werde dann alle zum Essen einladen. Das ist doch viel schöner“, korrigiert sie sich selbst. Maja Nielsen vollendet demnächst ihr 84. Lebensjahr.

Nicht minder stolz und überrascht als die Rothenkrugerin Maja Nielsen war die Bjolderuperin Anke Christensen, die auf der Generalversammlung des Sozialdienstes von Dr. Michaela Oesser mit der Ehrennadel des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Schleswig-Holstein ausgezeichnet wurde.

Michaela Oesser (li.) überreichte Anke Christensen die Ehrennadel des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Schleswig-Holsteins. Foto: Karin Riggelsen

Vom eigenen Ausschuss nominiert

Nominiert hatte die Bjolderuperin der Ausschuss für Familie und Jugend, dessen Vorsitzende sie seit dem vergangenen Jahr ist.

Ohne ihr Wissen (und Zutun)  hatten ihre Ausschusskolleginnen und -kollegen Anke Christensen für die ehrenvolle Auszeichnung des Paritätischen nominiert.

Anke Christensen gehört seit 2011 dem Ausschuss an und hat – wie erwähnt – 2022 den Vorsitz übernommen. Sie hat sich jedoch schon vorher vor allem im Schulungsheim des Sozialdienstes in Kollund, dem „Haus Quickborn“, in verschiedenen Rollen eingebracht.

„Ihre Kinder sind quasi dort aufgewachsen“, heißt es in der Nominierung. Der Grund: Während die Mutter Freizeiten geleitet hat, haben sie mit den anderen Kindern gespielt.

Einfallsreich und kreativ

Der Einfallsreichtum von Anke Christensen, ihre musikalischen und kreativen Fähigkeiten und vor allem ihr soziales Engagement wurden in der Nominierung hervorgehoben. Ihr sei es auch zu verdanken, dass ein Teil des Gartens des Schulungsheims in Kollund jetzt als Wildgarten angelegt ist, der zum Paradies für Insekten und Vögel geworden ist.  

Der Sozialdienst Nordschleswig wollte sich durch die Ehrung aber nicht nur für die Tatkraft ihrer Ausschussvorsitzenden bedanken, sondern auch für die vielen guten Ideen und Vorschläge, mit denen sie auch die anderen Arbeitsbereiche voranbringt.

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Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
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