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Mittwochstreff: Eine halbe Stunde reichte für die Fallen im Internet nicht aus

Mittwochstreff: Eine halbe Stunde reichte für die Fallen im Internet nicht aus

Mittwochstreff: 30 Minuten für Internet-Fallen zu wenig Zeit

Apenrade/Aabenraa
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An der Generalversammlung nahmen 27 Personen teil. Foto: privat

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Familienberater Regin Hansen gab auf der Generalversammlung des Apenrader Sozialdienstvereins Einblicke in seine Arbeit. Durch die angestiegenen Energiepreise hat er einen neuen Aufgabenbereich hinzubekommen. Eingeleitet wurde die Veranstaltung mit einem Vortrag von Büchereimitarbeiterin Katja Hinz zu einem brandaktuellen Thema.

Mit einem Vortrag von Büchereimitarbeiterin Katja Hinz über Online-Fallen und Betrügereien im Internet wurde die Generalversammlung des Apenrader Mittwochstreff in dieser Woche eingeleitet. Eine halbe Stunde war der Sachkennerin für Internetnutzung eigentlich nur für ihren Vortrag eingeräumt.

Wegen der Brisanz der Thematik wurde ihre Redezeit spontan verdoppelt. So konnte sie viele Probleme beschreiben und gab den interessiert Zuhörenden Tipps an die Hand, wie einige Fallen erkannt und gebannt werden können. Katja Hinz stellte den Anwesenden zudem einige wichtige Apps vor und schloss ihren Vortrag mit dem Angebot, sie im Zweifelsfalle auch direkt zu kontaktieren.

Einer gemütlichen Pause mit belegten „Bollern“ und Wein schloss sich dann die eigentliche Generalversammlung an.

Katja Hinz (r.) löst bei „Digitalen Schnacks“ in den Büchereien Nordschleswigs kleinere und größere Anwenderprobleme bei Handy, Tablet und Laptop (hier in Tondern). Foto: Monika Thomsen

Wahlen

Da Heike Sigel-Glockow zu einer Wiederwahl bereit war, während Anke Krauskopf wünschte, sich aus der eigentlichen Vorstandsarbeit zurückziehen zu dürfen, dafür aber gern als Suppleantin weitermachen wollte, besteht der Vorstand des Mittwochstreffs nunmehr nur aus Heidi Ullrich, Gabriele Andersen, Heike Sigel-Glockow, Christa Brandt und Susanne Scheller. Die Satzungen ermöglichen diese Reduktion. Sie schreiben nur eine Vorstandsgröße von fünf bis sieben Mitgliedern vor. Dieser Passus wird mit fünf Personen eingehalten.

 

Neuer Familienberater

Erstmals nahm der neue Familienberater für den Raum Apenrade an der Generalversammlung teil. Regin Hansen ist seit September 2022 im Einzugsgebiet des Mittwochstreffs tätig und konnte bereits von sehr vielfältigen und abwechslungsreichen Aufgaben berichten. Er gab Einblicke in seine Arbeit, ohne jedoch konkret zu werden. Die Anonymität seiner Klientinnen und Klienten wurde zu jedem Zeitpunkt gewahrt.   

Allerdings stellte er fest, dass sich die Schwerpunkte seiner Arbeit geändert haben. Regin Hansen war vorher einige Jahre als Familienberater zuständig für den Raum Tondern und bringt deshalb Erfahrung mit.

Der Kontakt zu Strom- und Gasanbietern ist einer dieser Aufgabenbereiche, der in den vergangenen Monaten nach Anstieg der Energiepreise deutlich zugenommen hat. „Ich habe Stunden in der Warteschleife verbracht, um eine Lösung für die Mitglieder zu finden“, berichtete Regin Hansen.

Wenn er es noch nicht hat, dann müsste er die Telefonnummern von Rathaus, Jobcenter und anderen öffentlichen Instanzen in seinem Diensthandy speichern.

Die Tatsache, dass die Anzahl der Zuzüglerinnen und Zuzügler aus Deutschland im Landesteil steigt, hat auch seine Arbeit beeinflusst. Der Kontakt zu Siri, dem dänischen Amt für internationale Anwerbung und Integration (dän. Styrelsen for Rekruttering og Integration) und die Umstellung auf das dänische Online-Universum ist für viele eine Herausforderung. Der Familienberater kann bei MitID, Steuerfragen, Versicherungen und Anmeldungen von Fahrzeugen helfen oder weiß, wo es Hilfe für die unterschiedlichen Fragen und Probleme gibt.

Regin Hansen (l.) nutzte auf der Generalversammlung seine Redezeit, um auf die Wichtigkeit der Tombola des Sozialdienstes beim Deutschen Tag hinzuweisen. Der Erlös kommt bedürftigen Menschen zugute. 2022 konnte etlichen Familien mit einem Präsentkorb ein schöneres Weihnachtsfest beschert werden, wie Regin Hansen dankbar unterstrich. Foto: Karin Riggelsen

Mühsamer Start nach Corona

Heidi Ullrich, Vorsitzende des Mittwochtreffs, hielt in ihrem Jahresbericht eine Rückschau auf die Veranstaltungen des Vereins im Jahr 2022.

„Die ersten Monate waren noch sehr von der Corona-Pandemie gezeichnet“, berichtete Heidi Ullrich. Die erste Veranstaltung im Januar musste ganz ausfallen. Bei einem äußerst spannenden Reisevortrag im Februar verloren sich nur neun Personen im Versammlungsraum des Hauses Nordschleswig, und beim Lottospiel im März erschienen ebenfalls nur wenig Mitglieder. Auch beim nachgeholten Entenessen vom Vorjahr im selben Monat war die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gering. „Gemütlich war es aber trotzdem“, betonte die Vorsitzende.

Dann änderte sich jedoch das Bild. Beim Filmnachmittag im April und beim Ganztagsausflug im Mai nach Friedrichstadt konnte sich der Vorstand wieder über gute Beteiligung freuen.

Die Mittwochstreff-Reisegruppe am Friedrichstädter Wahrzeichen, das auf dem Marktplatz des Holländerstädtchens steht. Foto: privat

Reichhaltiges Programm

Nach der Sommerpause wurde das Programm mit einer Fahrt nach Kopenhagen (København) fortgesetzt. Diese Veranstaltung fand in Zusammenarbeit mit dem Rothenkruger Donnerstagsclub und den Ortsvereinen des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN) aus Apenrade und Rothenkrug (Rødekro) statt.

Ein kleiner Ausflug auf die Halbinsel Kalö (Kalø), ein Demenzvortrag von Pastorin Dorothea Lindow aus Tondern (Tønder), Entenessen im November und der spontane Kurztrip zur Weihnachtsausstellung in der Kruusmühle (Krusmølle) sowie die eigene Weihnachtsfeier im Haus Nordschleswig komplettierten im Jahr 2022 das Programm des Mittwochstreffs.

Der Mittwochstreff beim Ausflug auf Kalö Foto: Heidi Ullrich

Mitglieder wollen mehr zahlen

Auf der Generalversammlung wird jährlich der Mitgliedsbeitrag festgesetzt. Der bleibt unverändert bei 100 Kronen. Allerdings stimmten die Teilnehmenden dafür, künftig 10 Kronen mehr für Kaffee und Kuchen bei den Veranstaltungen des Mittwochstreffs im Haus Nordschleswig zahlen zu wollen. Dabei hätte es der Vorstand bei 25 Kronen belassen wollen.

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Leitartikel

Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
„Orbáns Schatten reicht bis zu uns ins Grenzland“