Deutsche Minderheit

Rückblick auf ein turbulentes Jahr

Rückblick auf ein turbulentes Jahr

Rückblick auf ein turbulentes Jahr

Tingleff/Tinglev
Zuletzt aktualisiert um:
Die Ortsvereinsvorsitzende Betty Weinschenck verriet den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Generalversammlung unter anderem, dass das geplante Episodentheater zum 100-jährigen Bestehen der Grenze und der Minderheit, das der Corona-Pandemie zum Opfer fiel, jetzt in Buchform herauskommen wird. Foto: Thore Naujeck/BDN

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Die Vorsitzende des BDN Ortsvereins Tingleff hofft durch ein gemeinsames Begrüßungspaket der Minderheit auf viele neue Mitglieder.

Auch wenn der Vorstand im Jahr 2020 wegen der Corona-Pandemie sich nur zu drei Sitzungen hat treffen können, hat Betty Weinschenck, Vorsitzende des Tingleffer Ortsvereins des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN), auf der Generalversammlung in dieser Woche dennoch von einem äußerst arbeitsreichen und turbulenten Jahr berichtet. „Wir haben virtuell getagt, und vieles andere entweder telefonisch oder schriftlich erledigt“, stellte sie in ihrem Bericht fest.

Episodentheater in Buchform

Anlässlich des Jubiläumsjahres 2020 waren auch im Raum Tingleff unter der Beteiligung des BDN Ortsvereins ganz viele Veranstaltungen und Aktivitäten geplant, von denen ganz viele wegen der Corona-Pandemie ausfallen mussten; andere wurden verschoben und für das geplante Episodentheater haben die Ortsvereine im Raum Tingleff sogar eine dritte Möglichkeit erfunden.

„Wir wollen die verschiedenen Episoden in Buchform herausgeben“, erzählte sie, „damit die anderthalb Jahre Vorarbeit, die in dem Projekt stecken, nicht für die Katz‘ sind.“

Die Idee hierzu stammt von Rolf Pfeifer vom BDN Renz/Jündewatt (Rens/Jyndevad) Die Kommune Apenrade (Aabenraa) habe auch bereits grünes Licht dafür gegeben, dass die für die Theateraufführung zuerkannten Mittel jetzt für die Druckkosten verwendet werden dürfen. Wenn die Bücher fertig sind, sollen sie den hiesigen – deutschen und dänischen – Büchereien zur Verfügung gestellt werden, wo sie dann von Interessierten ausgeliehen werden können.

Willkommenspaket für Zuzügler

Darüber hinaus berichtete die Vorsitzende darüber, dass derzeit an einer Zusammenstellung einer Art „Willkommenspaket für Zuzügler“ gearbeitet werde, um neue Familien die Einrichtungen, Vereine und Angebote der Minderheit im Raum Tingleff gesammelt vorstellen zu können. Wobei der Begriff „Paket“ nicht ganz zutreffend ist; es handelt sich nämlich vielmehr um ein kleines Heft.

„ForeningLet“ erleichtert die Vorstandsarbeit

Betty Weinschenck legte den Mitgliedern ans Herz, sich an die Vereinsverwaltungssoftware „ForeningLet“ zu gewöhnen und auch die Mitgliedsbeiträge fristgerecht zu bezahlen. Es erleichtere dem Vorstand und vor allem dem Kassierer die Arbeit. „Wer elektronisch nicht so fit ist, dem werden wir helfen“, versicherte Weinschenck. „Wer eine gültige Mitgliedskarte vorweisen kann, erhält in diesem Jahr sogar kostenlosen Eintritt im Deutschen Museum in Sonderburg“, rührte sie kräftig die Werbetrommel.

Zeit ist reif für „Tinka“

Apropos Werbung: Hans Friedrich David forderte die Anwesenden auf, den erst kürzlich gegründeten Verein „Tinka“ durch ihre Mitgliedschaftschaft und/oder Spende zu unterstützen.

Hinter dem Namen, der bei den meisten sicherlich die Erinnerung an eine populäre Familiensendung im dänischen Fernsehen zur Weihnachtszeit hervorruft, ist die Abkürzung für „Tinglev Kultur- og Aktivitetshus“ und soll ein gemeinsamer Veranstaltungsort für die deutsche und dänische Gemeinschaft in Tingleff sein.

Wahlen BDN Ortsverein Tingleff

Wiedergewählt wurden die Vorstandsmitglieder Andreas Jessen und Bent Schröder. Der nach dem krankheitsbedingten Ausscheiden von Jörgen Schmidt vakante Vorstandsposten konnte durch Manuela Nielsen neu besetzt werden.
Als Vereinsrevisoren wurden Otto Jensen und Bernd Søndergaard wiedergewählt.

Hans Friedrich David hat sich in den Vorstand des geplanten deutsch-dänischen Versammlungshauses wählen lassen und legte den Mitgliedern der deutschen Minderheit ans Herz, das Projekt finanziell zu unterstützen. Foto: Anke Haagensen

Die Idee für ein solches Haus bestünde zwar schon lange, so David, doch so gut wie jetzt, sei die Möglichkeit für die Verwirklichung dieses Wunsches noch nie gewesen. „Wenn nicht jetzt, wann dann“, formuliert Hans Friedrich David seine Motivation, sich für das Projekt einzusetzen.

„Sinn der Übung ist es, ein deutsch-dänisches Versammlungshaus zu schaffen, wo Feste gefeiert werden können, und zwar zu Konditionen, die es einem Gastwirt in der Umgebung schmackhaft macht, ein Standbein in Tingleff haben zu wollen“, erläuterte er die Pläne.

Kommunalwahlen 2021

Der „Werbeblock“ fand im Anschluss an die Generalversammlung seine Fortsetzung. Der Spitzenkandidat der Schleswigschen Partei Apenrade, Erwin Andresen aus Almstrup, hatte das Angebot gerne angenommen, auf die Kommunalwahlen im Herbst hinzuweisen.

Er gab Einblicke in den politischen Alltag und erläuterte einige der vielen Entscheidungen, die die SP in jüngster Zeit sowohl in den Ausschüssen als auch im Stadtrat mitgetragen hätte. Erwin Andresen antwortete zudem bereitwillig auf Fragen aus der Versammlung lud alle herzlich ein, sich an den Fraktionssitzungen der SP zu beteiligen, die einmal monatlich im Apenrader Rathaus stattfinden. Der Termin ist meist der vorletzte Montag eines Monats – von wenigen Ausnahmen abgesehen.

Mehr lesen