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Rückenwind für das Dorfleben in Baistrup

Rückenwind für das Dorfleben in Baistrup

Rückenwind für das Dorfleben in Baistrup

Baistrup/Bajstrup
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Jørgen Juhl in der zum Clubhaus umfunktionierten Scheune in Baistrup Foto: kjt

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Das Sanitärgebäude neben dem Clubhaus auf dem Baistruper Sport- und Festgelände ist zur Freude der Ortsgemeinschaft auf Vordermann gebracht worden. Gleich zwei Stiftungen haben Gelder zur Verfügung gestellt. Überzeugungsarbeit leistete dabei Lokalmatador und Clubhausvorsitzender Jørgen Juhl.

Ursprünglich sollten mit einem kleinen Zuschuss der Kommune Apenrade (Aabenraa) einfache Reparaturarbeiten am Sanitärgebäude neben dem Clubhaus – einer umfunktionierten Scheune – auf dem Baistruper Festgelände durchgeführt werden.

„Als dabei ein Fenster geöffnet wurde, bröckelte Putz ab. Es war alles ganz morsch. Bei den anderen Fenstern und Türen sah es nicht besser aus“, erzählt Jørgen Juhl, Vorsitzender der Scheune und seit Jahrzehnten eine treue und treibende Kraft des Ortes.

Es musste etwas passieren, damit der Trakt nicht weiter verfällt. „Nägel mit Köpfen“ war angesagt. Zum Glück tat sich eine Lösung auf.

Als erfahrener Antragssteller hat Juhl gleich zwei Stiftungen als Förderer des Baistruper Dorflebens gewinnen können.

„BHJ Fonden“ steuerte 50.000 Kronen bei und von „Norlys Vækstpulje“, ein Förderprogramm des Energieanbieters „Norlys“, bekam Baistrup noch einmal 52.000 Kronen. Damit konnten neue Türen und Fenster eingebaut werden.

Die Zusage der „Norlys“-Stiftung für eine Förderung des Sanierungsprojekts in Baistrup war bei Jørgen Juhl bereits im Mai eingetrudelt. Foto: kjt

Großes Entgegenkommen

„Uns ist das örtliche Unternehmen ‚N.T. Tømrer’ dabei sehr entgegengekommen“, freut sich Jørgen Juhl, dass das Sanierungsvorhaben umgesetzt werden konnte.

Dank Stiftungsgeldern konnte das Sanitärgebäude auf dem Baistruper Sportgelände neue Fenster und Türen bekommen. Foto: Privat
Jørgen Juhl an einem der neuen Fenster des Sanitärgebäudes, das einst auch aus Umkleideräumen bestand. Foto: kjt

Das Sanitärgebäude steht nun ganz intakt für Veranstaltungen im Clubhaus oder für Aktivitäten auf dem weitläufigen Sport- und Festgelände zur Verfügung.

Das kann nicht zuletzt auch den deutschen Ringreiterverein Baistrup freuen, trägt er seit vielen Jahren doch sein Ringreiterfest auf dem Gelände aus und nutzt dabei die Clubtrakte. Ein Punkt, den Juhl in seinem Antrag mit erwähnt hatte.

Gäste aus nah und fern

„Die Sanierung kommt auch den vielen Tagespflegegruppen und Familien zugute, die den Spielplatz und den Rasen im Sommer nutzen. Gruppen kommen teilweise ganz aus Tingleff (Tinglev), bringen Verpflegung mit und vergnügen sich dann hier. Sie können dabei eine der Toiletten nutzen, die ständig geöffnet ist“, so der 71-Jährige.

Jørgen Juhl auf dem Spielplatz, der nicht nur von Ortsansässigen genutzt wird. Foto: kjt

Für den Spielplatzbau hatte es ebenfalls Fördergelder gegeben. 2020 unterstützte „Norlys“ auch dieses Projekt.

Die Förderung der Stiftungen sehe man als Anerkennung der ehrenamtlichen Arbeit und der Bestrebung, das Dorfleben zu stärken, sagt Jørgen Juhl. Ohne solche Finanzspritzen wäre es schwieriger, stellt er fest.

Zwei zentrale Einrichtungen

Juhl ist auch Vorstandsmitglied des örtlichen Versammlungshauses, das früher die Feuerwehrwache war. Diese Einrichtung ist ebenfalls ein Sammelpunkt für Veranstaltungen und Privatfeste. In Konkurrenz stehen Clubscheune und Versammlungshaus allerdings nicht, betont Juhl.

„Die Scheune auf dem Sportgelände ist primitiv eingerichtet und ist etwas für den Sommer. Das Versammlungshaus ist besser ausgestattet und auch im Winter nutzbar“, so der 71-Jährige. Vor einiger Zeit gab es im Versammlungshaus einen Wasserschaden, der über die Versicherung behoben werden konnte.

Auch neue Türen konnten zur Freude von Jørgen Juhl angeschafft und eingebaut werden. Foto: kjt

Bei aller Freude, dass Baistrup über zwei zentrale Treffpunkte verfügt, die gut in Schuss sind, macht sich beim 71-Jährigen auch etwas Sorge breit, denn potenzielle Nachfolgerinne oder Nachfolger für die Vorstände der Hausvereine sind rar gesät.

„Man hofft natürlich, dass Jüngere übernehmen und ihres zur Ortsgemeinschaft beitragen. Wie in vielen kleinen Orten auf dem Land, sieht es aber auch bei uns schlecht aus“, sagt der 71-Jährige, der nach Tingleff ziehen wird und dann nicht mehr in der Nähe der Baistruper Einrichtungen wohnt. Mal eben nach dem Rechten zu sehen und das eine und andere zu erledigen, ist dann nicht mehr drin.

Allzu negativ wolle er aber gar nicht dreinschauen. „Das ist eine andere Sache. Jetzt sollten sich alle erst einmal freuen, dass das Sanitärgebäude auf Vordermann gebracht ist“, so Juhl.

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Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
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