Deutsche Minderheit

Rundball-Match entwickelte sich zur wahren Hitzeschlacht

Rundball-Match entwickelte sich zur wahren Hitzeschlacht

Rundball-Match entwickelte sich zur wahren Hitzeschlacht

Saxburg/Saksborg
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Mit großem Eifer beteiligten sich Groß und Klein an den Rundball-Durchgängen. Foto: Deutsche Schule Buhrkall

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Das fröhliche Sommerfest der Deutschen Schule Buhrkall wurde mit zwei längst schon überfälligen Generalversammlungen im Doppelpack abgeschlossen.

Gute Laune, jede Menge Spaß, lustige Wettbewerbe und viel Wasser haben von Beginn an das Sommerfest der Deutschen Schule Buhrkall am Sonnabend gekennzeichnet, das bei strahlendem Sonnenschein durchgeführt werden konnte.

Es gab jede Menge Spiele, die Kinder gemeinsam mit ihren Familien ausprobieren konnten. Die Klassiker waren das Wikingerspiel und Boccia.

Die  sogenannten „Birken“ (Vorklasse bis 2. Klasse) hatten in der Woche vor dem Fest Jahrmarktsspiele gebaut und schon getestet ­– nun durften auch die Eltern probieren (die Kinder natürlich auch – so viel sie wollten). Da waren unter anderem die Wasserspritzen, um Tischtennisbälle von Flaschen runterzuspritzen, Dosenwerfen und Erbsen-Schlagen (die Erbse kommt durch eine Spirale nach unten gerollt und wenn sie ankommt, soll sie mit einem Hammer getroffen werden).

Die Jungen der „Eichen“ (3. und 4. Klasse) haben ein gigantisches Jenga-Spiel (dän: klodsmajor) gebaut. Auch das wurde eifrig benutzt. Foto: Deutsche Schule Buhrkall, Sommerfest, Jenga-Spiel
Bei den hochsommerlichen Temperaturen war der Gummistiefelwettlauf zur Erfrischung gut geeignet – Fuß in einen Gummistiefel, Wasser hinein, auf die andere Seite zum Eimer laufen und das Wasser aus dem Gummistiefel kippen. Wer hat nach fünf Minuten das meiste Wasser im Eimer? Foto: Deutsche Schule Buhrkall
Besonders populär waren natürlich die Spiele mit Wasser. Foto: Deutsche Schule Buhrkall

Zum Abschluss gab es eine große Runde Rundball, einmal für die „Birken“ und einmal für die „Eichen“, Kinder und Eltern gemeinsam. Während die Nordschleswiger mit den Regeln vertraut waren, so gab es für die zugereisten Familien zunächst eine kleine Regelkunde, aber dann ging die Post ab. Nicht nur wegen Hitze glühten schon bald die Gesichter.

Zur Abkühlung eine heiße Wurst

Quasi zum Abkühlen versammelten sich die Familien etwas vor dem eigentlichen Programmplan auf dem Schulhof zu Grillwurst und Kartoffelsalat. Es gab außerdem kühlendes Slush-Ice und Popcorn, das die Spielgruppe als kleine Kompensation für die ausgefallenen Veranstaltungen in diesem Schuljahr gesponsert hatte.

An den Ständen auf dem Schulhof gab es Popcorn, Slush-Ice, Kartoffelsalate, Grillwürste, Brot und jede Menge kühle Getränke. Foto: Anke Haagensen
Das konzentrierte Grillteam Foto: Anke Haagensen

Als I-Tüpfel wurde dann auch noch die Schülerzeitung der „Eichen“ veröffentlicht. Sie haben die vergangenen drei Wochen fächerübergreifend daran gearbeitet und lassen in der „Grünen Zeitung“ nun das Schuljahr Revue passieren. Die Zeitung gibt es als download hier.

Die Generalversammlung von Schule und Förderverein wurden im Freien durchgeführt. Foto: Anke Haagensen

Generalversammlung des Schulvereins

Coronabedingt hatte die Generalversammlung der Schule nicht wie üblich im Februar stattfinden können. Mit fast sechsmonatiger Verspätung wurde der statutarischen Bestimmungen genüge getan und zwar direkt im Anschluss an das Sommerfest.  Wegen der hochsommerlichen Temperaturen konnte die Generalversammlung im Freien stattfinden. Einige Kinder verschwanden auf den nahegelegenen Spielplatz, andere verfolgten die Versammlung sozusagen als freiwillige Unterrichtseinheit in Sachen Demokratie.

Zitat Luise Rinser: Krisen sind Angebote des Lebens, sich zu wandeln.

Nina Hjul Christensen, Schulvereinsvorsitzende

Wer erwartet hatte, dass die Vorsitzende Nina Hjul Christensen angesichts der vielen Dinge, die wegen der Corona-Pandemie alle nicht hatten stattfinden können, traurig sein würde, sah sich getäuscht. Natürlich bedauerte sie den Ausfall von Klassenfahrten, Präsenzunterricht und Backtag, aber ihr habe die Krise habe gezeigt, dass Mitarbeiter, Vorstand und Elternschaft an der Deutschen Schule Buhrkall an einem Strang ziehen und gemeinsam das Beste aus der Situation gemacht hätten.

„Krisen sind Angebote des Lebens, sich zu wandeln. Man braucht noch gar nicht zu wissen, was neu werden soll; man muss nur bereit und zuversichtlich sein“, zitierte die Schulvereinsvorsitzende die deutsche Schriftstellerin Luise Rinser.

Genau dies hätte sich in Buhrkall bewahrheitet und durch die Tatsache, dass ganz viele Veranstaltungen nicht stattfinden konnten, hatte die Schule einen satten Gewinn von über einer halben Million Kronen erwirtschaften können, statt des veranschlagten Unterschusses.

Kerstin Hinrichsen führte als Versammlungsleiterin zügig durch die Tagesordnung der Generalversammlung des Schulvereins. Foto: Anke Haagensen

Ein ähnlich positives Fazit zog Schulleiterin Ute Eigenmann über das Berichtsjahr 2020, auch wenn das Corona-Virus den Alltag förmlich von einem Tag auf den anderen auf den Kopf gestellt hatte. Trotzdem war es durch die ganzen Wochen und Monate möglich, die gute Stimmung und auch ein gutes Unterrichtsniveau zu wahren, freute sie sich.

Positive Entwicklung der Schülerzahl

Ein wenig traurig war die Schulleiterin natürlich, dass die vielen Projekte, Veranstaltungen und Aktivitäten, die in Verbindung mit den 100. Geburtstag der deutschen Minderheit und der Grenze geplant waren, nicht durchgeführt werden konnten.

Richtig froh stimmt sie dagegen die Entwicklung der Schülerzahlen. Im Sommer 2020 verließen sechs „Kastanien“ (5. Bis 7. Schuljahr) die Deutsche Schule Buhrkall. Damit sank die Schülerzahl auf bedenkliche 23 Köpfe, zumal zum Schuljahresbeginn 2020/21 auch keine neuen Vorschüler eingeschult wurden.

Nach den Sommerferien werden wir wieder eine Vorklasse mit fünf Kindern haben.

Ute Eigenmann, Schulleiterin

„Zu den Weihnachtsferien waren es aber schon 28 Kinder. Augenblicklich sind es 33 Mädchen und Jungen, die bei uns unterrichtet werden, und nach den Sommerferien werden wir wieder eine Vorklasse mit fünf Kindern haben“, berichtet Ute Eigenmann. Ein Großteil der im Laufe des Jahres hinzugekommenen Schülerinnen und Schüler sind Kinder von Zuzügler-Familien.

„Die Krise mache Dinge nicht schlimmer, sondern nur deutlicher, sagen die Psychologen. Ich freue mich deshalb schon auf die kommende Zeit“, betonte Eigenmann, die ihren Bericht mit einem dicken Dank an die Eltern, den Vorstand und an die Mitarbeiter der Schule abschloss.

Nina Hjul Christensen wurde übrigens wiedergewählt. Wegen der steigenden Schülerzahlen hat sich der Vorstand entschieden, das Gremium zu erweitern. Der „neue Platz“ wurde auch prompt durch Karina Riley besetzt. Als Suppleantin wurde Heidi Thomsen gewählt.

Generalversammlung des Fördervereins

Noch schneller war die Generalversammlung des Fördervereins der Deutschen Schule Buhrkall überstanden. Die Vorsitzende Mette Ruhlmann freute sich bereits darauf, die 33.000 Kronen, die der Förderverein auf dem Konto hatte, endlich für Aktivitäten und Veranstaltungen zum Wohle der Kinder ausgeben zu können. „Die Kinder haben in Zeiten der Pandemie vor allem Gemeinschaft vermisst. Dafür soll das Geld eingesetzt werden“, kündigte sie an. Mette Ruhlmann wurde wiedergewählt und Sarah Asmussen wurde neu in das Gremium gewählt.

(Der Artikel wurde am 24. Juni leicht korrigiert. Karina Riley übernahm nicht eine Vakanz im Vorstand der Deutschen Schule Buhrkall; wegen der gestiegenen Schülerzahlen ist der Vorstand um einen Platz erweitert worden. Red.)

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