Deutsche Minderheit
So saftig und schmackhaft war das Miteinander in Jündewatt
So saftig und schmackhaft war das Miteinander in Jündewatt
So saftig und schmackhaft war das Miteinander in Jündewatt
Diesen Artikel vorlesen lassen.
Zwei BDN-Ortsvereine luden zum Apfelsaftmachen mit Rahmenprogramm am Deutschen Haus Jündewatt ein. Ein neues Gerät feierte Premiere, und die Gäste konnten sich die süßen Beiträge eines Kuchenwettbewerbs schmecken lassen. Die Jury hatte es nicht leicht, sich auf einen Gewinnerkuchen festzulegen.
Aus fest wurde flüssig: Die neue Obstpresse, die beim Apfelsafttag der BDN-Ortsvereine (Bund Deutscher Nordschleswiger) Renz-Jündewatt (Rens-Jyndevad) und Saxburg-Bülderup (Saksborg-Bylderup) am Deutschen Haus Jündewatt kürzlich in Betrieb genommen wurde, leistete ganze Arbeit.
Alle Teilnehmenden, die Äpfel aus dem eigenen Garten, von Freunden, Nachbarn oder von anderer Stelle mitbrachten, konnten das feste Obst anhand des Geräts des Ortsvereins Renz-Jündewatt in flüssige Form verwandeln.
„Ich selbst hatte 24 leere Milchkartons für den Saft meiner vielen Äpfel mitgebracht. Ich brauchte aber nur zehn. Da hatte ich mich ganz schön verschätzt“, berichtet Gudrun Asmussen vom Vorstand des mitveranstaltenden BDN Renz-Jündewatt. Auch sie hatte die Gunst der Stunde genutzt, um mit der neuen Anlage Äpfel in Saft zu verwandeln.
Presse im Dauerbetrieb
„Die Zahl der Gäste, die mit Äpfeln kamen, war vielleicht nicht sehr hoch, dafür war die Menge der Äpfel aber groß. Mehr hätte es nicht sein dürfen. Es wurde die ganze Zeit emsig Saft produziert“, erzählt Gudrun Asmussen.
Bevor die Presse ihren Dienst verrichtete, galt es noch, die vielen Äpfel teils mit Muskelkraft, teils mit Geräten zu zerkleinern.
Unter die Apfelgäste mischte sich unter anderem auch Gösta Toft aus Apenrade (Aabenraa). Er war gewissermaßen in einer Doppelfunktion nach Jündewatt gekommen.
Toft hatte nicht nur jede Menge Äpfel zum Pressen mitgebracht. Als Urgestein der Schleswigschen Partei (SP), der Partei der deutschen Minderheit in Nordschleswig in Dänemark, reiste Toft mit dem legendären SP-Gespann an, bestehend aus einem alten VW-Käfer und einem kleinen Wohnwagen ähnlichen Baujahres. Das Nostalgie-Mobil diente als Apfeltransporter und war zugleich Vorbote des Wahlkampfes zur Kommunalwahl im kommenden Jahr. Die SP hatte bei der vorherigen Wahl ebenfalls zum Apfelpressen eingeladen.
„Gösta hatte mit Abstand die meisten Äpfel dabei. Sein Gespann war voll damit“, erzählt Gudrun Asmussen lachend.
Schmackhafter Wettbewerb
In das fruchtige Treiben am Deutschen Haus war ein Kuchen- und Tortenwettbewerb eingebettet. Das war für alle Gäste reizvoll, denn die sieben Wettbewerbsbeiträge konnten beim Kuchenbüfett zusammen mit einer Tasse Kaffee genossen werden.
Der Erlös aus dem Kaffee- und Kuchenverkauf sollte als Spende an das Deutschen Haus gehen. Es kamen laut Gudrun Asmussen immerhin einige Hundert Kronen zusammen.
„Die Jury hatte es nicht leicht, sich auf eine Siegerin oder einen Sieger festzulegen. Alle Kuchen waren gelungen. Davon konnten wir uns bei der Kaffeetafel ja überzeugen“, so Gudrun Asmussen.
Drei Gewinnerkuchen
Die dreiköpfige Jury mit Mona Carstensen, Benny Hansen und Grundschüler Erik Asmussen hatte die Qual der Wahl. Der erste Platz ging schließlich an die beiden U-18- Kuchenbäckerinnen Ida und Salome. Hella Hartung belegte Rang zwei, und Hella Andresen aus Teptoft konnte sich über den 3. Platz freuen.
Zur Belohnung bekam das Siegertrio Geschenkbeutel mit verschiedenen Überraschungen, die die SP, der Landwirtschaftliche Hauptverein für Nordschleswig (LHN) und Curt Jacobsen, Vorsitzender des BDN-Ortsvereins Renz-Jündewatt, gespendet hatten.
„Alles in allem war es ein schöner Nachmittag. Wir hatten großes Glück mit dem Wetter. Die Veranstaltung konnte im Freien stattfinden“, so die Bilanz von Gudrun Asmussen.