Verabschiedung

Der Zahlenmagier der Minderheit geht von Bord

Der Zahlenmagier der Minderheit geht von Bord

Der Zahlenmagier der Minderheit geht von Bord

Nordschleswig/Sønderjylland
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Rasmus Hansen (links) wurde im Haus Nordschleswig feierlich verabschiedet. An seiner Seite seine Frau Jytte und Sohn Allan. Rechts der frühere Generalsekretär des Bundes Deutscher Nordschleswiger, Peter Iver Johannsen, der seinerzeit Rasmus Hansen angestellt hatte. Foto: Gwyn Nissen

Rasmus Hansen wurde Donnerstag nach fast zwei Jahrzehnten als Hauptgeschäftsführer beim Bund Deutscher Nordschleswiger verabschiedet. Er bleibt aber noch für ein Jahr im Haus Nordschleswig.

Rasmus Hansen hat fast sein Leben lang für die deutsche Minderheit in Nordschleswig gearbeitet. Donnerstag ging der Zahlenmagier von Bord und wurde bei einem Empfang im Haus Nordschleswig feierlich verabschiedet.

2002 begann er als Hauptgeschäftsführer beim Bund Deutscher Nordschleswiger und hatte somit fast zwei Jahrzehnte die Verantwortung für die Finanzen der Minderheit. Zuvor hatte Rasmus Hansen auch beim Deutschen Schul- und Sprachverein für Nordschleswig sowie beim Zeitungsverlag „Der Nordschleswiger" leitende Positionen inne.

Und ganz weg ist er dann auch nicht, obwohl er seine Stelle zum Jahreswechsel an Bernd Søndergaard abgegeben hat. 2020 wird Rasmus Hansen der Minderheit nämlich noch als finanzieller Berater zur Seite stehen und vor allen Dingen größere Bauprojekte betreuen.

 

Rasmus Hansen im Gespräch mit Büchereidirektorin Claudia Knauer Foto: Gwyn Nissen

Garant für Genauigkeit

Als Hauptgeschäftsführer hat er neben den Finanzen auch die Verantwortung für weitere große Projekte in der Minderheit gehabt. Sein Chef, Generalsekretär Uwe Jessen, nannte als Beispiele die Digitalisierung der Verbandshaushalte sowie den Um- und Neubau des Hauses Nordschleswig. Viele weitere Projekte und nicht zuletzt die Zahlen und Anforderungen der Geldgeber aus Berlin seien über den Tisch von Rasmus Hansen gewandert.

Vor allem als Zahlenmann habe Rasmus Hansen als „Garant für Genauigkeit" zu überzeugen gewusst. „Du konntest immer jede Zahl genau referieren oder sie zumindest immer finden. Wenn eine Zahlenangabe von dir kam, dann stimmte sie. Dafür danke ich dir sehr, denn das hält einem den Rücken frei", so Jessen.

Der Hauptvorsitzende des BDN, Hinrich Jürgensen, ergänzte, die Minderheit habe in Berlin dank Rasmus Hansen einen hohen Stellenwert und eine große Glaubwürdigkeit, weshalb beim jüngsten Treffen in der Hauptstadt im Bundesinnenministerium Hansens Arbeit dort auch gelobt worden sei.

Dabei sei man sich intern in der Minderheit nicht immer einig über den Weg oder das Ziel, was im Hauptvorstand für manche Diskussionen gesorgt habe, räumte Jürgensen ein. „Aber es ging für dich immer um die gerechte Verteilung der Gelder und um das Wohl der Minderheit", unterstrich der Hauptvorsitzende.

 

Thore Naujeck spielte Rasmus Hansen, während Anja Eggert humorvoll über die Stärken und Schwächen ihres Chefs sprach. Foto: Gwyn Nissen

Der Perfektionist Rasmus Hansen

Im Namen der Mitarbeiter charakterisierte Anja Eggert ihren Chef als „Perfektionisten" und sprach humorvoll sowohl Hansens Stärken als auch Schwächen an. Dabei spielte sie typische Alltags-Dialoge und -Situationen mit Thore Naujeck nach.

Den Perfektionisten konnte auch Hansens Nachfolger Bernd Søndergaard wiedererkennen: „Viele unterschätzen die riesige Arbeit, die du geleistet hast. Du hast in der Minderheit einen tollen Job gemacht. Immer im Hintergrund, aber immer für das Wohl der Minderheit", so der Nachfolger, der als Ehrenamtler in mehreren Verbänden der Minderheit die Arbeit Hansens einzuschätzen weiß.

Schließlich gab es auch Lob vom alten Chef, Peter Iver Johannsen, der Rasmus Hansen 2002 zum BDN geholt hatte. „Das war wohl gar keine schlechte Idee", stellte Peter Iver Johannsen fest. Unter anderem habe Hansen die Idee gehabt, die ökonomischen Funktionen in der Minderheit zu sammeln, was auch zum großen Teil geglückt sei.

 

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