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Von Wein bis Wurst – Delikates aus Nordschleswig

Von Wein bis Wurst – Delikates aus Nordschleswig

Von Wein bis Wurst – Delikates aus Nordschleswig

Kruusmühle/Krusmølle
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Lisbeth Strange Jensen, Business Aabenraa; Kis Thy, Unternehmensberaterin, und Jesper Monsrud, Tønder Erhvervsråd (v.r.), wollen Nahrungsmittelproduzenten und die Gastronomie in der Region zusammenbringen. Foto: Karin Riggelsen

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Eine Nahrungsmittelmesse bei Apenrade am Dienstag hatte das Ziel, Produzierende und Abnehmer aus der Gastronomie zusammenzubringen und zeigte, wie beeindruckend die Lebensmittelpalette ist, die in Nordschleswig produziert wird.

Nina Loff ist überzeugt: „Ein Schinken muss nicht aus Spanien kommen, um gut zu sein, er kann genauso gut aus Lügumkloster kommen!“ Mit ihrer Tochter Cathrine steht sie am Dienstagvormittag auf dem kleinen Campingplatz ganz in der Nähe von Kruusmühle (Krusmølle), wo auch ihr Restaurant liegt. Tochter Cathrine hat den Grill im Blick – auf dem Tisch nebenan eine Vielfalt kleiner Gerichte, hergestellt aus regionalen Lebensmitteln. Cathrine erzählt: „Um nachhaltig zu produzieren, haben wir so viel wie möglich vom Rohprodukt verwendet. Außerdem nutzen wir möglichst wenige Ausgangsprodukte, kreieren dafür möglichst viele Gerichte.“ Da ist Kreativität gefragt, die sich auf dem Tisch wiederfindet.

Hinter Nina und Cathrine Loff reihen sich an diesem Vormittag an einem kleinen Sandweg verschiedene Stände. Auf diesen: Getreide, Käse, Gemüse, auch Wein und Säfte, alle aus der Umgebung. Hinter den Ständen: die Produzierenden.

Vier Gewerbeverbände hatten zu einer Mini-Messe von 9 bis 12 Uhr geladen. Sie richteten ihre Einladungen an Produzenten von Nahrungsmitteln und an deren professionelle Verwerter: Restaurants, deren Köchinnen und Köche sowie an Einkaufende.

Die Gewerbeverbände Business Aabenraa, Tønder und Haderslev Erhvervsråd sowie Sønderborg Vækstråd waren die Organisatoren.

„Wir wollen Produzenten und Einkäufer zusammenbringen“, so Lisbeth Strange Jensen von Business Aabenraa. 25 Erzeuger und 30 Vertreterinnen und Vertreter aus der Gastronomie und dem Einkauf konnten sie an den kleinen See in der Nähe des Ausflugsziels Krusmølle locken. Die Produzierenden stellten die Waren vor.
 

Feines Gemüse vom Ilsøegaard Foto: Karin Riggelsen

Wie etwa Claus Ilsøe Nielsen, an dessen Stand der Koch oder die Köchin feines ökologisch produziertes Gemüse an diesem Vormittag in Augenschein nehmen und auch probieren kann. Nielsen beliefert die hohe Gastronomie in der Region, und er zeigt sich zufrieden: „Es läuft gut.“ Er hat einen festen Kundenstamm, und seine Facebookseite hilft, neue Kunden zu finden. Aber da Köchinnen und Köche immer viel zu tun hätten, suche er Möglichkeiten seine Produkte zu zeigen, so Nielsen.

In der Tat zeigt schon die Mini-Messe, wie erstaunlich vielfältig die Produktpalette an Lebensmitteln in Nordschleswig ist: Gunder P. Jensen vom Schlachter Worthmann grillt nicht nur eine prämierte Wurst, Frede Thaysen, Klipleff (Kliplev), produziert Wein und einen leckeren Stachelbeer-Dessertwein, und Anders Sørensen stellt Säfte und Spirituosen auf seinem Hof Vibegaard her. Gløgg ohne Alkohol kommt von Kroghs Grønt, und, und und.

Seine Grillwurst anlässlich der Tour de France ist weiterhin nachgefragt, und so bleibt sie erst einmal im Sortiment von Gunder P. Jensen. Foto: Karin Riggelsen

Das Probieren ist das eine, gemeinsame Ideenentwicklung ein weiterer Aspekt der Veranstaltung. „Es geht auch darum, miteinander ins Gespräch zu kommen und die Frage zu erörtern, was die Produzenten vielleicht noch herstellen könnten", meint Lisbeth Strange Jensen, die überzeugt ist von der Gastronomie vor Ort. „Wir haben ja viele tüchtige Köchinnen und Köche in Nordschleswig und viele kleine Produzenten mit tollen Produkten“, so die Beraterin, für die Nordschleswig eine Vorreiterrolle einnimmt: „Ökologische Produktion gab es hier schon, als sie noch nicht in aller Munde war.“

Frede Thaysen produziert in Klipleff Wein, auch einen Fruchtwein mit Früchten vom Vibegaard. Foto: Karin Riggelsen

2019 gab es schon einmal eine solche Mini-Messe, für die Gewerbeberaterin war es damals schon ein großer Erfolg, dann kam Corona, sodass jetzt erst wieder eine Neuauflage der Messe möglich wurde.

Damit der Kontakt erhalten bleibt, möchte Lisbeth Strange Jensen die Teilnehmenden auch auf die digitale Plattform „Dagens.Farm.“ hinweisen, die ihren Worten nach Produzenten und Abnehmer zusammenbringt.

Nina Loff und ihre Tochter Cathrine haben aus regionalen Lebensmitteln kleine pfiffige Gerichte kreiert. Foto: Karin Riggelsen
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Leitartikel

Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
„Orbáns Schatten reicht bis zu uns ins Grenzland“