Hochwasser

Rat für Naturschäden: Oktober-Sturmflut wohl bisher teuerste für den Staat

Rat für Naturschäden: Oktober-Sturmflut wohl bisher teuerste für den Staat

Oktober-Sturmflut wohl bisher teuerste für den Staat

ghe/Ritzau
Kopenhagen
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Viele Menschen haben durch die Sturmflut große Schäden zu verzeichnen. Foto: Sara Eskildsen

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Die Zahl der Schadensmeldungen steigt weiter. Noch bis zum 21. Dezember können Betroffene in den ausgewiesenen Sturmflut-Gebieten ihre Schäden dem Land melden.

Die Anwohnerinnen und Anwohner der Ostseeküste in Nordschleswig können auf eine Erstattung der Sturmflutschäden hoffen. Nachdem das Hochwasser vom 21. und 22. Oktober bereits als Sturmflut deklariert wurde, schätzt der dänische Rat für Naturschäden (Naturskaderådet) nun, dass die jüngste Sturmflut die bisher teuerste für den Staat sein wird. Das sagte Poul Jensen, Chefberater im Sekretariat des dänischen Rates für Naturschäden, gegenüber dem Wirtschaftsblatt „Finans“.

Bislang fast 3.000 Schadensmeldungen

„Die Zahl der Schadensanmeldungen steigt steil an. Vor einer Woche hatten wir 1.915 erhalten, und jetzt sind wir bei 2.689 angelangt“, so Jensen am Donnerstag vergangener Woche gegenüber der Zeitung. „Und selbst wenn die Häufigkeit in Zukunft wahrscheinlich abnehmen wird, glaube ich, dass wir bei den Entschädigungen deutlich über dem letzten Rekord von 1 Milliarde Kronen liegen werden, den Sturm Bodil im Jahr 2013 aufgestellt hat.“

Sturmflut für große Ostseeküstengebiete festgestellt

Der Rat, welcher der dänischen Verbraucher- und Wettbewerbsbehörde (Forbruger- og Konkurrencestyrelsen) untersteht, hat die Aufgabe, festzustellen, wann von einer Sturmflut gesprochen werden kann. Nach dem Sturm vom 21. und 22. Oktober wurde in der Tat eine Sturmflut in einem Bereich festgestellt, der sich vom südöstlichen Jütland über die südfünschen Inseln, die Südküste Langelands und Lollands bis zur Küste Ostseelands und Bornholms erstreckt.

Jensen berichtet „Finans“ auch, dass ein Großteil der Schadensmeldungen von Hausbesitzerinnen und -besitzern in Wassernähe kommen.

Schelde Koppel
Dieses Haus in Schelde (Skelde) an der Flensburger Förde wurde von der Sturmflut zerstört. Foto: Karin Riggelsen

Bisher höchste Schadensmeldungen 2006

Unter einer Sturmflut ist eine Überschwemmung zu verstehen, die durch einen extrem hohen Wasserstand im Meer entsteht. Der Wasserstand muss so hoch sein, dass er seltener als alle 20 Jahre auftritt. In jüngster Zeit kam es zweimal zu Sturmfluten. Im Jahr 2006 und 2013 nach dem Sturm Bodil, der fast 3.000 Schadensmeldungen verursachte. Die höchste Anzahl von Schäden wurde jedoch 2006 verzeichnet, als 4.000 Schäden beim Rat für Naturschäden eingereicht wurden.

Meldefrist endet am 21. Dezember

Wenn der Rat für Naturschäden feststellt, dass es in einem Gebiet zu einer Sturmflut gekommen ist, können Betroffene auf eine finanzielle Entschädigung hoffen. Die Meldung muss über Naturskadebasen bei der eigenen Versicherung eingereicht werden. Die Frist für die Meldung von Schäden endet am 21. Dezember 2023.

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