Zeckensaison

Zecken-Alarm: Was man jetzt beachten muss

Zecken-Alarm: Was man jetzt beachten muss

Zecken-Alarm: Was man jetzt beachten muss

Nordschleswig
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Ein Zeckenbiss kann gefährlich werden Foto: Jakob Eskildsen / Ritzau Scanpix

Lauert im Wald das gefährliche TBE-Virus? Martin Petersen von der Umweltbehörde in Nordschleswig gibt Tipps für die Zeckensaison.

Sie sind klein, krabbeln nahezu unbemerkt und beißen sich fest: Zecken. Auf Nordseeland hat ein solcher Zeckenbiss nun schwere Folgen: In Vinderød ist ein Mann am TBE-Virus erkrankt, der durch eine Zecke übertragen wird.

Die Krankheit wird auch als zentraleuropäische Zeckenenzephalitis bezeichnet. Infolge des Stichs entzünden sich Gehirn, Rückenmark und Hirnhäute. 2018 erkrankten zwei Personen von Fünen und Jütland an dem Virus, der sonst nur auf Bornholm vorkommt.

Anders Fomsgaard ist Oberarzt am staatlichen Serum-Institut und macht sich Sorgen. „Der Virus breitet sich in diesen Jahren aus und das bekümmert mich“, sagt er. Er empfiehlt Personen, die sich viel im Freien aufhalten, eine Impfung gegen das TBE-Virus.

„Man muss jetzt vor Angst nicht die Natur meiden“

„Der Nordschleswiger“ hat Martin Petersen, Büroleiter der Umweltbehörde in Gramm, gefragt: Wie risikoreich ist es derzeit, durch Wald und Wiesen zu streifen? Muss man sich jetzt zur Hochsaison vor einem Zeckenbiss fürchten?

„Man muss jetzt vor Angst nicht die Natur meiden. Aber man sollte sich auf jeden Fall gut untersuchen, wenn man nach Hause kommt. Und Vorkehrungen treffen, beispielsweise ganz einfach die Socken über die Hosenbeine ziehen, damit die Zecke nicht auf die Haut gelangt“, sagt Petersen.

Zecken säßen im hohen Gras und im Gestrüpp, an der Ostküste sei die Vegetation in der Regel üppiger und die Zeckenquote höher als an der Westküste. „Die Zecken sitzen im Gras und lassen sich bei Erschütterung fallen. Ob sie auf einem Reh, einem Hasen oder einem Menschen landen, ist ihnen in der Regel egal.“ Nach der „Landung“ zögen die Zecken gerne dahin, wo es dunkel und warm und die Haut dünn ist.

„Wenn man eine findet, sollte man sie mit einer Klemmpinzette vorsichtig rausschrauben. Und den Punkt, an dem die Zecke saß, beobachten. Sieht er nach zwei Tagen  komisch aus oder verändert sich, unbedingt zum Arzt. Je schneller man die Zecke entdeckt, desto besser“, so Martin Petersen von der Umweltbehörde.

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