Wünsche für 2021

Reif für die Zeit nach Corona

Reif für die Zeit nach Corona

Reif für die Zeit nach Corona

Hadersleben/Haderslev
Zuletzt aktualisiert um:
Schülerinnen und Schüler, Kindergartenkinder, Eltern, Lehrkräfte und Betreuerinnen und Betreuer der deutschen Bildungseinrichtungen in Hadersleben stürmen alle mit derselben Hoffnung ins neue Jahr: Dass die Corona-Krise bald vorbei ist. (Archivfoto) Foto: Karin Riggelsen

Nicht nur die deutschen Vereine in Hadersleben sehnen sich im neuen Jahr nach Normalität. Auch in den Haderslebener Bildungseinrichtungen hofft man, bald zu einem normaleren Alltag zurückkehren zu können, wie die Leiterinnen und Leiter des deutschen Kindergartens, der deutschen Schule und der SFO im Interview mit dem „Nordschleswiger“ verraten.

2020 war kein leichtes Jahr für die Bildungseinrichtungen. Mit dem ersten Shutdown im März mussten insbesondere die Schulen sich von einem Tag auf den anderen im digitalen Unterrichtsalltag zurechtfinden. Und auch in den Kindergärten wurde der Alltag dank neuer Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln gehörig auf den Kopf gestellt.

Kein Wunder, dass die Bildungseinrichtungen der deutschen Minderheit in Hadersleben dem neuen Jahr 2021 voller Hoffnungen entgegensehen und sich vor allem eines wünschen: Dass Corona bald Geschichte ist.

Hoffen auf einen wirksamen Impfstoff

„Unsere größte Hoffnung für 2021 ist, dass die Impfung funktioniert und Corona in diesem Jahr nicht so allgegenwärtig ist wie 2020“, meint Marco Seefeldt, Leiter des Deutschen Kindergartens Hadersleben. Zum Wohle der Eltern, vor allem aber zum Wohle seiner Mitarbeiter, hofft er, zumindest in der zweiten Hälfte des neuen Jahres zu einem etwas normaleren Alltag im Kindergarten zurückkehren zu können: „Das wäre eine große Entlastung für unser Team“, so der Kindergartenleiter.

Auch wenn sich die Kinder schnell an den neuen Corona-Alltag gewöhnt haben, hofft Kindergartenleiter Marco Seefeldt allen voran für seine Mitarbeiter, dass bald wieder ein Stückchen Normalität in den deutschen Kindergarten einkehrt. Foto: Karin Riggelsen

Mehr Umarmungen, weniger Lieblosigkeit

In der Schulfreizeitordnung der deutschen Schule in Hadersleben hat man sich zwar mit den neuen Hygieneregeln arrangiert, doch vor allem die Abstandsregeln machen Kindern und Betreuern gleichermaßen zu schaffen, wie SFO-Leiterin Angelika Feigel berichtet: „Das viele Händewaschen schadet ja nicht. Damit können wir leben, und wir haben uns auch schon sehr daran gewöhnt, aber wir können uns nicht daran gewöhnen, dass wir uns nicht anfassen dürfen, dass wir uns nicht umarmen dürfen, dass wir Abstand halten müssen.“

Auch das gemeinsame Kochen und Backen, das sich in der SFO fast schon zu einer Art Tradition entwickelt hatte, entfalle coronabedingt. „All das fehlt uns und macht uns traurig. Alles ist irgendwie lieblos geworden“, meint Feigel betrübt. Wie auch Kindergartenleiter Marco Seefeldt, hofft Angelika Feigel daher, dass die Corona-Krise bald überstanden ist und die Zeit der Distanz und der Lieblosigkeit bald ein Ende hat. „Wir hoffen, dass im Laufe des Jahres 2021 wieder viele Umarmungen möglich sind, denn die brauchen wir in der SFO unbedingt.“

Auf das gemeinsame Kochen und Backen musste coronabedingt im vergangenen Jahr viel verzichtet werden. Für 2021 wünscht sich SFO-Leiterin Angelika Feigel wieder mehr Umarmungen und weniger Distanz. (Archivfoto) Foto: Karin Friedrichsen

Ein gutes zweites Halbjahr

Der Drang nach Normalität sei auch in der Deutschen Schule Hadersleben zu spüren, so Schulleiterin Heike Henn-Winkels. Aktuell wird aufgrund des verlängerten Shutdowns zwar wieder online unterrichtet, doch die Schulleiterin hofft, dass sie Corona bald hinter sich lassen und den Schülern ein gutes zweites Halbjahr bieten kann. „Allein schon, damit die Prüfungen stattfinden können. Denn die halte ich nun einmal für sehr wichtig“, so die Rektorin.

Persönlich hofft sie zudem, wieder Kooperationen mit Unternehmen in Angriff nehmen zu können. „Solche Unternehmensbesuche liegen mir sehr am Herzen. Wegen der Corona-Krise musste im vergangenen Jahr alles abgesagt bzw. verschoben werden, aber ich hoffe, dass wir in diesem Jahr die Zusammenarbeit mit Unternehmen wieder in unsere Unterrichtseinheiten integrieren können.“

Für das neue Jahr hat sich die Rektorin der Deutschen Schule Hadersleben, Heike Henn-Winkels, viel vorgenommen. (Archivfoto) Foto: Annika Zepke

Große Pläne für 2021

Auch als Schulleiterin habe sie für 2021 eine lange Wunschliste, wie Heike Henn-Winkels verrät. „Zum einen hoffe ich natürlich, dass unsere Schülerzahlen stabil bleiben. Zum anderen wünsche ich mir, dass wir das neue Sprachenkonzept, das der Deutsche Schul- und Sprachverein kürzlich verabschiedet hat, gut umsetzen können.“

Darüber hinaus hat sich Heike Henn-Winkels, die an der deutschen Schule nicht nur Rektorin, sondern unter anderem auch Fachlehrerin für Biologie, Chemie und Physik ist, für das neue Jahr eine weitere Herausforderung gestellt: „Im neuen Jahr wollen wir verstärkt daran arbeiten, einen roten Faden in die naturwissenschaftlichen Fächer zu bekommen. Der Unterricht soll in diesen Fächern von der 0. bis zur 9. Klasse stringent werden.“

Mehr lesen

Leitartikel

Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
„Orbáns Schatten reicht bis zu uns ins Grenzland“