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Brandruinen in Norburg: Hoffnung ist in Sicht

Brandruinen in Norburg: Hoffnung ist in Sicht

Brandruinen in Norburg: Hoffnung ist in Sicht

Norburg/Nordborg
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Seitdem es in der Norburger Innenstadt gebrannt hat, erleben die Geschäfte vor Ort einen starken Kundenrückgang. Foto: Sara Eskildsen

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Zwei Brandruinen mitten in der Innenstadt und dazu noch eine Straßensperrung für Autos: Die Geschäfte in Norburg leiden seit dem Großbrand im August unter den Folgen. Doch es gibt Hoffnung.

Als im August zwei Häuser in der Storegade in Flammen aufgingen, war Geschäftsfrau Lone Bujakiewicz gerade auf dem Weg zu einem Geburtstag. Über das Telefon musste sie miterleben, wie direkt gegenüber ihres Blumengeschäftes Gebäude in Flammen aufgingen.

Seitdem ist nichts mehr, wie es war. „Wir versuchen, zu überleben, aber es ist keine leichte Zeit“, sagt die Blumenfrau aus der Storegade 30.

Straße von Süden her nicht passierbar

Nicht nur stehen seitdem zwei Brandruinen in der Innenstadt. Auch die Sicherheitsabsperrung vor dem Haus an der Storegade 31 bereitet Probleme. Die Straße ist von Süden her nicht passierbar. Die Zufahrt vom Stationsvej aus ist aber möglich, die Einbahnstraße ist derzeit in beide Richtungen offen und endet an der Apotheke von Gisela Weber-Mezghani, hinter der sich ein Parkplatz befindet.

Lone Bujakiewicz betreibt den Blumen- und Kerzenladen „Lys i Laden“ an der Storegade 30. Aus ihrem Geschäft blickt sie direkt auf die Brandruine gegenüber – und das Absperrgitter. Foto: Sara Eskildsen

Auch die Apothekerin erlebt seit den Bränden einen starken Rückgang von Kunden. „Wir mussten direkt nach den Bränden ein paar Tage schließen und viele denken, dass wir gar nicht mehr geöffnet haben. Andere wiederum hielten es für beschwerlich, den Weg zu uns zu finden“, sagt Gisela Weber-Mezghani.

Die Geschäfts-Nachbarin kann das bestätigen. „Viele ältere Menschen finden sich auf dieser aufgehobenen Einbahnstraße aber überhaupt nicht wohl. Wir können ganz deutlich merken, dass weniger Kunden kommen“, sagt Lone Bujakiewicz.

Links das Geschäft von Lone Bujakiewicz, dahinter die Norburger Apotheke von Gisela Weber-Mezghan. Die Absperrung rechts vor der Brandruine wird in wenigen Tagen abgebaut, dann ist die Durchfahrt von Süden aus wieder möglich. Foto: Sara Eskildsen

In der ersten Woche nach dem Brand hatte die Blumenverkäuferin 500 Kronen in der Kasse. Wird ihr Blumenladen und ihre Kerzenfabrik die Umstände überleben? „Wir werden es sehen. Wir hoffen es natürlich“, sagt die Unternehmerin.

Sie ist im Nachhinein froh, dass das Feuer nicht auf ihren Laden übergegriffen hat. „Wir haben ja eine Kerzenherstellung und viele Kerzen, und da wäre es bei den Löscharbeiten wegen des Wachses zu großen Problemen gekommen“, so Lone Bujakiewicz. Ein Umstand, auf die sie die Feuerwehrleute während des Einsatzes aufmerksam machte. „Ich habe die Polizei angerufen und habe darum gebeten, die Info weiterzugeben.“

Ausnahmsweise darf man die Storegade vom Stationsvej aus befahren – die Hinweise auf die Einbahnstraße sind mit schwarzen Tüten abgedeckt. Foto: Sara Eskildsen

Gut zwei Monate nach dem Brand ist aber ein wenig Hoffnung in Sicht. Zumindest auf die Aufhebung der Straßensperre. „Wir haben am Donnerstagmorgen erfahren, dass die Absperrung am Montag entfernt wird, spätestens Dienstag“, sagt Lone Bujakiewicz. „Und dann soll es losgehen mit den Abrissarbeiten. Darüber sind wir sehr froh, denn endlich passiert etwas. Das schlimmste war wohl, dass wir keine Zeitangabe hatten. Jetzt wissen wir, dass es wenigstens vorangeht.“

Da das Gebäude an der Storegade 31 Asbest enthält, wird der Abriss seine Zeit dauern. Geschäfte und Einkaufende müssen in den kommenden Monaten also mit weiteren Einschränkungen leben. Während des Abrisses wird es kurzzeitige Absperrungen geben, ansonsten ist die Storegade aber wieder normal befahrbar.

Lone Bujakiewicz hofft, dass in der Storegade wieder der Alltag einkehrt. Foto: Sara Eskildsen

„Und im Januar beginnen sie dann damit, die Fernwärmerohre in der Storegade zu verlegen, da geht es mit Bauarbeiten gerade weiter. Aber wir hoffen, dass dann zur Sommersaison 2023 alles wieder schön ist – und das normale Leben weitergehen kann. Bis dahin hoffen wir auf die Unterstützung unserer Kunden!“, sagt die Blumenfrau vom Geschäft „Lys i Laden“.

Pläne für ein neues Restaurant

Zudem hofft sie, dass in der Innenstadt wieder ein Restaurant entsteht, nachdem das „Friends“ an der Storegade 27 ausgebrannt und zerstört worden ist. „Dadurch hatten wir viele Menschen in der Innenstadt und wir konnten das Lachen und die Gespräche von der Terrasse aus hören“, so Lone Bujakiewicz.

„Friends“-Inhaber Cuma Aslan teilt auf Anfrage mit, dass er Pläne für ein Restaurant in Norburg hat, über die er in Kürze sprechen wird.

Das Restaurant „Friends“ ist ausgebrannt und wird abgerissen. Die Staatsanwaltschaft geht in beiden Fällen der abgebrannten Gebäude von Brandstiftung aus und hat Anzeige wegen Brandstiftung gegen zwei Männer erstattet. Die Ermittlungen laufen. Foto: Sara Eskildsen

Der Abriss wird von den Versicherungsgesellschaften der Gebäudebesitzer koordiniert. Da die Kommune für die Beschilderung und Straßenführung vor Ort zuständig ist, steht sie in regelmäßigem Kontakt mit den Verantwortlichen.

„Die Wegeaufsicht der Kommune hat Kontakt mit der Versicherungsgesellschaft aufgenommen, um die Absperrung schnellstmöglich von der Straße zu rücken, sodass die Fahrbahn wieder genutzt werden kann“, sagt Kathrine Klærke, Stabschefin der Verwaltung für Technik, Umwelt und Nachhaltigkeit.

Abriss: In der kommenden Woche geht es los

„Mit den Erkenntnissen der Versicherungsgesellschaft als Hintergrund kann mit den Abrissarbeiten in der kommenden Woche gerechnet werden. Sobald die Fassade zur Fahrbahn hin abgesichert ist, wird der Zaun zurückgerückt. Wir erwarten, dass dies auch in der kommenden Woche geschieht.“

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