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Fausing: Gute Halbjahresbilanz bei Danfoss – mit Vorbehalten

Fausing: Gute Halbjahresbilanz bei Danfoss – mit Vorbehalten

Gute Halbjahresbilanz bei Danfoss – mit Vorbehalten

Norburg/Nordborg
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Konzernchef Kim Fausing blickt optimistisch in die Zukunft. Foto: Danfoss

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Insbesondere im Bereich der Elektrifizierung hat der Konzern mit Hauptsitz in Norburg ein deutliches Wachstum erlebt, berichtet Direktor Kim Fausing. In Europa schwächt sich der Zuwachs ab.

Der weltweite Umstieg von Verbrennungstechnologien auf elektrischen Antrieb hat maßgeblich dazu beigetragen, dass Danfoss für das erste Halbjahr 2023 eine positive Bilanz vermelden kann. Ein Umsatzzuwachs von 13 Prozent entspricht den Erwartungen. Das organische Wachstum, also das Wachstum ohne Aufkäufe, liegt bei 8 Prozent.

„Ein organisches Wachstum von 8 Prozent ist ein starkes Ergebnis. Dies sehen wir mit gewissen Vorbehalten, denn der Zuwachs in Europa hat sich abgeschwächt. Wir nennen es daher ein solides Halbjahr“, sagt der geschäftsführende Direktor Kim Fausing dem „Nordschleswiger“.

Zuwachs in Amerika und Indien

Auf dem amerikanischen Kontinent und in Indien kann Danfoss in den ersten sechs Monaten des Jahres ein deutliches Wachstum des Umsatzes verzeichnen. Dagegen gibt es keinen Zuwachs in China.

„Wir sind weiterhin optimistisch. Obwohl wir momentan in Europa auf dem Bausektor eine Normalisierung erleben, sind die langfristigen grünen Trends intakt, und wir investieren in Übereinstimmung damit“, ergänzt Finanzdirektor Jesper V. Christensen.

„Historisch betrachtet ist es ein gutes Halbjahr, aber wir müssen sehen, wie sich das zweite Halbjahr entwickelt“, so Fausing.

Elektrifizierung erlebt hohes Wachstum

Insbesondere die Elektrifizierung unserer Gesellschaft hat Danfoss große Zuwachsraten beschert. Der Sektor „Power Electronics und Drives“ verzeichnet somit ein Wachstum von 74 Prozent. Ein wesentlicher Anteil davon ist dem Aufkauf von Semikron geschuldet, doch das organische Wachstum beträgt immerhin 31 Prozent.

Die Danfoss-Konzentrale in Norburg Foto: Danfoss

„So etwas wie die Elektrifizierung von Schiffen und Technologie für Power-to-X-Projekte (die Erzeugung von Treibstoffen mithilfe von Strom, Red.), um die Dekarbonisierung von energieaufwendigen Industrieprozessen voranzutreiben, sind Beispiele für Bereiche, die Wachstum erleben“, so Fausing.

CO2-Reduktion als Wachstumsmotor 

Genau in diesem Sektor sieht der Danfoss-Chef auch für die zukünftige Entwicklung ein großes Potenzial. In diese Entwicklung will der Konzern weiterhin investieren.

„Die Entwicklung weg von den Verbrennungstechnologien und hin zu elektrischen Technologien ist einer der ganz großen Megatrends unserer Zeit. Hier sehen wir sehr große Möglichkeiten.“

Um vom CO2-Ausstoß wegzukommen, also die Dekarbonisierung voranzutreiben, sieht der Konzernchef drei notwendige Bereiche. Zum einen braucht es, wie erwähnt, den Umstieg auf elektrische Technologien, die mit nachhaltig produziertem Strom angetrieben werden. Fast noch wichtiger sei, energiesparende Technologien zu entwickeln, denn „die umweltfreundlichste Energie ist die, die wir gar nicht benötigen“.

Der von Coop betriebene nachhaltige Supermarkt bei der Danfoss-Zentrale konnte im Juni seine Pforten öffnen. Foto: Sara Eskildsen

Und als Drittes nennt er, dass man bereits produzierte Energie, wie zum Beispiel die Überschusswärme von Datenzentren, Produktionsprozessen und Kühlaggregaten wiederverwendet. Diese Technologien setzt Danfoss in dem nachhaltigen Supermarkt ein, den die Firma direkt neben dem Hauptsitz In Norburg (Nordborg) in diesem Jahr gebaut hat.

Nutzen für Nord- und Südschleswig

Die positiven Zukunftsaussichten für Danfoss würden laut Fausing auch der Region nördlich und südlich der Grenze zugutekommen.

 „Wir investieren in unsere Geschäfte, und das tun wir auch hier. Wir sind selbstverständlich nicht gegen Konjunkturschwankungen immun. Da müssen wir, wie erwähnt, durchschauen, wie die sich entwickeln. Aber alles in allem blicken wir optimistisch in die Zukunft“, sagt Kim Fausing.

Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abgaben (EBITA) stieg im ersten Halbjahr um 20 Prozent auf 686 Millionen Euro. Für das gesamte Geschäftsjahr erwartet Danfoss einen Umsatz von zwischen 10,5 und 11,9 Milliarden Euro und eine Gewinnspanne vor Zinsen, Steuern und Abgaben von zwischen 11,5 und 13,0 Prozent.

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