Sommerreise

Ministerpräsident: „Ich bin wirklich begeistert“

Ministerpräsident: „Ich bin wirklich begeistert“

Ministerpräsident: „Ich bin wirklich begeistert“

Sonderburg/Sønderborg
Zuletzt aktualisiert um:
Wie ist die deutsch-dänische Grenze entstanden? Museumsleiter Hauke Grella erläutert den Besuchern aus Kiel die Vorgänge der Volksabstimmung 1920. Foto: Sara Wasmund

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hat am Freitagmorgen das Deutsche Museum in Sonderburg besucht. Auch Landtagspräsident Klaus Schlie und der Minderheitenbeauftragte Johannes Callsen schauten sich die neu konzipierte Ausstellung an.

„Ich bin wirklich begeistert.“ Mit dieser Rückmeldung beendete Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Freitagmorgen die Führung durch das Deutsche Museum in Sonderburg.

Auf seiner Sommerreise wollte es sich Günther nicht nehmen lassen, die neu konzipierte Ausstellung persönlich in Augenschein zu nehmen. Jene Ausstellung, die das Land Kiel mit mehreren hunderttausend Euro bezuschusst und somit möglich gemacht hat.

Museumsbau: „Eine richtige Entscheidung“

Ist das Geld gut angelegt worden? Ganz klar ja, befand Günther. „Das war eine richtige Entscheidung.“ Es sei ihm und Landtagspräsident Klaus Schlie (CDU) wichtig gewesen, das Museum im Rahmen ihrer Sommerreise zu besuchen.

Endlich, nachdem die große offizielle Einweihung im Juli coronabedingt hatte abgesagt werden müssen.

Der Nationalsozialismus hatte auch in der Minderheit Unterstützer: Museumsleiter Hauke Grella erläutert Daniel Günther die Hintergründe. Foto: Sara Wasmund

„Es ist wichtig, dass Geschichte dargestellt wird, auch die schwierigen Zeiten“, so Günther in Anspielung an die nationalsozialistische Geschichte der deutschen Minderheit, die in einem Raum der Ausstellung eindringlich gezeigt und erläutert wird.

Dieser bewusst düstere und dunkel gestaltete Raum der Ausstellung sei „sehr gut gelöst“, so Günther.

Ist die Ringreiterwurst deutsch oder dänisch?

Museumsleiter Hauke Grella führte die Besuchergruppe aus Kiel durch die Ausstellung. Vorbei an der Pickelhaube des Prinzen von Noer und der Schleswigschen Erhebung von 1848. Vorbei an Wahlurnen von 1920 und der Frage, ob die Ringreiterwurst eigentlich deutschen oder dänischen Ursprungs ist?

Vorbei am pochenden Hakenkreuz, dem dunklen Herzschlag jener Tage, durch den Knivsberg-Raum hinein in den Neubeginn nach 1945 und in das heutige Alltagsleben der Minderheit, Ruderboot und Vereinsleben inklusive.

So lief die Volksabstimmung 1920: BDN-Generalsekretär Uwe Jessen im Gespräch mit den Besuchern aus Kiel Foto: Sara Wasmund

Was hat den geschichtsinteressierten Schleswig-Holsteiner Daniel Günther in der Ausstellung überrascht?

„Das mit dem Faustball war für mich wirklich neu, und auch dass die Ringreiterwurst deutschen Ursprungs ist, habe ich nicht gewusst. Ansonsten wird die Geschichte so dargestellt, wie ich sie immer wahrgenommen habe.“

Ilse Friis, Vorsitzende des Museumsvereins, erinnerte in ihrer Begrüßungsrede daran, dass alles Mitte der 1980er Jahre mit dem Einsatz einiger Ehrenamtler im Kindergarten am Ringreiterweg begann.

Daniel Günther, Johannes Callsen und Klaus Schlie am Freitagmorgen beim Rundgang im Museum Foto: Sara Wasmund

Das Museum ist 2020 zu einem Vorzeigeprojekt der deutschen Minderheit geworden, und das sei nicht zuletzt der Landesregierung in Kiel zu verdanken, so der Vorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger, Hinrich Jürgensen, bei der Begrüßung. „Vielen, vielen Dank dafür“, so Jürgensen.

Hinrich Jürgensen und Ilse Friis begrüßten die Gäste im Foyer des Museums. Auch Kulturausschussvorsitzende Marion Petersen und der zweite Hauptvorsitzende des BDN, Olav Hansen, waren am Freitag dabei. Foto: Sara Wasmund


Dass das Museum auch in den Augen des dänischen Architektenvereins eine Besonderheit ist, verriet BDN-Generalsekretär Uwe Jessen dem Besuch aus Kiel am Rande der Veranstaltung. Der Verein hatte das Deutsche Museum zur Architektur der Woche ernannt.

 

Mit gutem Beispiel und Ellenbogen voran: Ilse Friis und Hinrich Jürgensen begrüßen Daniel Günther vor dem Museum. Foto: Sara Wasmund
Mehr lesen

Leserbrief

Marie Skødt
„Bare whistleblower-ordningen havde vist sit værd!“