Schulwesen

Ersatzpraktikum war ein Volltreffer

Ersatzpraktikum war ein Volltreffer

Ersatzpraktikum war ein Volltreffer

Pattburg/Padborg
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Die Lehramtsanwärterinnen Anna Hamann (l.) und Vivien Fürstenberg (2. v. r), hier mit Cecilie, Anja und Micas aus der dritten Klasse, hatten eine nette Praktikumszeit an der Pattburger Schule. Foto: DS Pattburg

Da zwei Lehramtsstudenten aus Flensburg wegen der Corona-Krise nicht, wie gewünscht, ein Praktikum in Übersee machen konnten, sprang die Deutsche Schule Pattburg als Praktikumsstelle ein. Letztendlich ein Glücksgriff, so das Fazit der beiden Studentinnen.

Der große Traum von Kenia bzw. Nairobi platzte aufgrund von Corona. Im Praktikumsbüro der Uni Flensburg war guter Rat teuer.

Wo könnten die Lehramtsstudentinnen  Vivien Fürstenberg und Anna Hamann dann ihr dreimonatiges Praxissemester verbringen?

Dank des guten Kontakts zu Kerstin Schröder, Lehrerin an der Deutschen Schule Pattburg und eine treibende Kraft, wenn es um die Betreuung und Begleitung von Lehramtsstudenten geht, fand das Flensburger Büro eine Lösung.

„Frau Kirsten Großmann vom Praktikumsbüro, mit der ich bereits viele Jahre gut zusammenarbeite, bat mich im August um Hilfe“, berichtet Kerstin Schröder.

Für die beiden Studentinnen wurde im dritten Mastersemester mit den Fächern Sport und Mathematik eine Schule gesucht. In Pattburg wurde man schließlich fündig.

Win-win-Situation

„Nach einem kurzen, positiven Gespräch mit Susanne Haupt (Schulleiterin in Pattburg, red. Anm.) hatten die beiden sportlichen, netten und verbindlichen Studentinnen ihren Ersatzplatz bei uns gefunden. Sie haben ihren Unterricht niveauvoll geplant und engagiert umgesetzt. Des Weiteren haben sie uns in jeder Lage herzlichst unterstützt. Heute (Donnerstag, red. Anm.) mussten wir uns von ihnen verabschieden und wünschen den beiden für ihre Zukunft das Allerbeste“, so Kerstin Schröder.

Den beiden Studentinnen, die sich aus ihrer Heimat Eutin kennen und zusammen Handball spielten, hat der Aufenthalt in einer deutschen Schule nördlich der Grenze offensichtlich gefallen. Das geht aus ihrem Praktikumsbericht hervor.

Sie haben ihren Unterricht niveauvoll geplant und engagiert umgesetzt. Des Weiteren haben sie uns in jeder Lage herzlichst unterstützt.

Kerstin Schröder

Ursprünglich sollte es an eine deutsche Schule in Nairobi gehen. Als die wegen Corona vorübergehend geschlossen wurde, musste eine Alternative her.

„Natürlich waren wir erst mal unglaublich enttäuscht, da wir uns unfassbar auf diese Erfahrung gefreut haben. Außerdem hatten wir Angst, so kurzfristig keinen Platz mehr finden zu können. Die Deutsche Schule Pattburg arbeitet schon länger eng mit der Uni Flensburg zusammen und hat uns netterweise sofort zwei Praktikumsplätze angeboten. Wir waren darüber sehr froh und dankbar, da die Schule nah an unserem Wohnort Flensburg liegt und kein spontaner Umzug oder täglich lange Fahrten notwendig waren. Trotzdem haben wir uns unter einem Auslandssemester natürlich etwas anderes vorgestellt“, so die beiden in ihrem Bericht.

Wir haben das Lernklima und Schulklima allgemein als sehr angenehm und offen empfunden.

Anna Hamann und Vivien Fürstenberg

Sofort angetan

Die ersten Eindrücke von der Pattburger Schule sagten sofort zu: „Wir wurden von allen lieb aufgenommen, haben sofort einen Platz im Lehrerzimmer bekommen, wurden von der gesamten Schule morgens auf dem Schulhof begrüßt und haben uns direkt wohlgefühlt. Die ersten Tage haben wir uns immer wieder über den Entwicklungsstand und die Lernmotivation der Schüler/innen an der Schule gewundert. In der Vorschulklasse waren alle Kinder schon viel weiter, als wir es an bisher besuchten Schulen erlebt haben. Wir haben das Lernklima und Schulklima allgemein als sehr angenehm und offen empfunden“.

Eigenständiges Arbeiten

Auch die Art und Weise, wie sie an der Schule arbeiten durften, kam bei den Studentinnen sehr gut an.

Wir waren erstaunt über das Angebot, das den Kindern während der Schulzeit neben dem Regelunterricht ermöglicht wird.

Vivien Fürstenberg und Anna Hamann

 

Sie hätten während des gesamten Praktikums viele Möglichkeiten bekommen, Unterricht zu übernehmen und selbst zu gestalten, bekamen stets Rückmeldungen und konnten jederzeit Fragen stellen, so die beiden Lehramtsanwärterinnen.

„Wir durften an Wandertagen, Projektwochen, Elternabenden und Konferenzen teilnehmen, durften ganze Einheiten planen oder auch mal mit einzelnen Schülern/innen in Teilen der Stunden gezielt üben. Wir waren erstaunt über das Angebot, das den Kindern während der Schulzeit neben dem Regelunterricht ermöglicht wird.“

Empfehlenswert

„Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir wirklich viel aus diesem Praktikum mitnehmen konnten. Wir haben viele Eindrücke gesammelt, Erkenntnisse gewonnen und Tipps bekommen, die uns unseren weiteren Weg erleichtern und bereichern. Wir sind jederzeit bereit, die deutsche Schule in Pattburg auch in Zukunft zu unterstützen, wenn es sich von beiden Seiten ergibt.“

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Leitartikel

Gwyn Nissen
Gwyn Nissen Chefredakteur
„Zusammenhalt: Es geht noch viel mehr in Nordschleswig“