Kultur

In Jündewatt geht ein kurioser Kuraufenthalt über die Bühne

In Jündewatt geht ein kurioser Kuraufenthalt über die Bühne

In Jündewatt geht ein kurioser Kuraufenthalt über die Bühne

Jündewatt/Jyndevad
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Die Jündewatter Laienspieler beim Proben. Beim diesjährigen Stück stehen auf der Bühne: (v. l.) Rolf Pfeifer, Cilli Guldager, Kurt Schmidt, Sabrina Nissen, Gretel Riis und Erin Petersen. Zur Gruppe gehört auch Ursula Petersen. Foto: Karin Riggelsen

Laienspieler aus Jündewatt bereiten ein turbulentes Stück vor, das beim Frühlingsfest im Deutschen Haus und auch an anderer Stelle dargeboten wird. Das Publikum kann sich auf kuriose Ereignisse in einem Wellnesshotel freuen.

Der Endspurt ist eingeleitet, die Jündewatter Laienspielgruppe wird ihrem diesjährigen Stück „Glaubersalz zum Nachtisch“ noch den letzten Schliff geben. Wie es der Kalender will, findet die erste Aufführung am einem Freitag, dem 13. statt.

Am 13. März wird das Stück für den Sozialdienst Buhrkall im Deutschen Haus Jündewatt uraufgeführt, ehe es beim Frühlingsfest des BDN-Ortsvereins Renz-Jündewatt am Sonnabend darauf ein weiteres Mal gezeigt wird.

Den Aberglauben austricksen

 „Das mit dem 13. ist schon ein wenig heikel. Theaterleute sind ja sehr abergläubisch. Wir nennen die Aufführung für den Sozialdienst einfach Generalprobe, damit die Premiere dann nicht auf den 13. fällt“, sagt Rolf Pfeifer von der Laienspielgruppe mit einem Lachen.

Bei allem Aberglauben werde das schon klappen mit dem Stück, versprüht Pfeifer als einer der treibenden Kräfte dann doch Zuversicht.

Bei den Proben wird die heiße Phase eingeleitet. „Die letzten Wochen vor der Aufführung treffen wir uns dreimal die Woche, um alles durchzuspielen“, so Pfeifer.

Amadeus alias Rolf Pfeifer (l). hält vom Frauenschwarm Markus (Kurt Schmidt) gar nichts. Beide begegnen sich in einem Kurhotel. Foto: Karin Riggelsen

„Es gibt Momente, da klappt es schon sehr gut, und dann gibt es Momente, wo nichts zusammenläuft. Ich habe zum Beispiel eine Textpassage, die auf der Bühne wie von Geisterhand weg ist, obwohl ich sie zu Hause oft durchgelesen und geübt habe. Solche Dinge passieren bei den Proben“, erwähnt Pfeifer mit einem Schmunzeln.

Ihm und den übrigen Akteuren bleibt noch etwas Zeit, alles auf die Reihe zu bringen. Mitwirkende sind Rolf Pfeifer, Cilli Guldager, Erin Petersen, Sabrina Nissen, Kurt Schmidt und Gretel Riis. Gretel Riis war ursprünglich als Leitung und Souffleuse vorgesehen, hat aus organisatorischen Gründen aber mit Ursula Petersen getauscht und wird auf der Bühne stehen.

Die Zuschauer können sich auf einen turbulenten Schwank freuen. Die Handlung spielt in einem Wellness- und Kurhotel. 

Motziger Kurgast

Ein Wellnessaufenthalt ist gar nicht so schön, wenn man gar keine Lust darauf hat. Noch schlimmer ist es mit Ehefrau und Schwägerin gemeinsam zur Kur zu fahren. Und wenn diese beiden Frauen und das ganze weibliche Klinikpersonal auch noch auf einen schmalzigen Charmeur hereinfallen, ist Schluss mit lustig.

So ekelt sich Amadeus Motzer – der Name ist Programm – durch die Kurklinik und versucht auf seine Art, die Dinge zurechtzurücken.

Lustig verspricht das Stück der Laienspieler zu werden. In dieser Szene sind Cilli Guldage, Kurt Schmidt und Gretel Riis zu sehen (v. l.). Foto: Karin Riggelsen

Das Stück der Jündewatter wird am 21. März auch bei der Patenschaft in Elmshorn dargeboten. Das ist seit Jahren Tradition.

„Es ist eine Jubiläumsdarbietung. Die Jündewatter Gruppe führt zum 25. Mal dort auf“, erwähnt Rolf Pfeifer.

Weitere Darbietungen gibt es am 25. März beim überregionalen Seniorentreffen des Sozialdienstes Nordschleswig in Tingleff und am 28. März beim Theaterabend des BDN-Ortsvereins Sommerstedt in Mölby.

Die Premiere bzw. Generalprobe für den Sozialdienst Buhrkall am 13. März im Deutschen Haus Jündewatt findet ab 19.30 Uhr statt. Der Eintritt einschließlich Kaffee beträgt 70 Kronen.

Es gibt Momente, da klappt es schon sehr gut, und dann gibt es Momente, wo nichts zusammenläuft. Ich habe zum Beispiel eine Textpassage, die auf der Bühne wie von Geisterhand weg ist, obwohl ich sie zu Hause oft durchgelesen und geübt habe.

Rolf Pfeifer

Das Stück ist dann auch Höhepunkt des Frühlingsfests am Sonnabend, 14. März, zu dem der BDN-Ortsverein Renz-Jündewatt einlädt (Bund Deutscher Nordschleswiger). Der Abend beginnt um 18.30 Uhr mit einem gemeinsamen Essen (Heidebraten mit Beilagen). Gegen 20 Uhr folgt dann die Theateraufführung.

Die Teilnahme einschließlich Essen kostet 180 Kronen. Wer nur das Stück sehen möchte, zahlt 50 Kronen.

Um Anmeldung wird bis spätestens 6. März gebeten bei Hella Andresen unter der Telefonnummer 21 62 42 64 (auch SMS).

Glaubersalz zum Nachtisch 

Amadeus, jüngst in Rente, befindet sich mit Ehefrau Elli und Schwägerin Marie unfreiwillig in einer Fasten-Kur. Trotzig hortet er Schokoriegel unter dem Bett und drückt sich mit fantasievollen Ausreden vor der Gymnastik.
Seine Schwägerin – mit der Amadeus vor Elli verlobt war – spioniert ihm hinterher und fängt ständig Streit mit ihm an. 
In diese Situation platzt Markus, der typische „Kurschatten“-Typ. Er soll mit Amadeus Zimmer und Bett teilen, wovon Amadeus natürlich überhaupt nichts hält. Er wird also immer garstiger zu allen, auch weil Markus mit seinem Charme so einen Erfolg bei Frauen hat. Und dass „mit dem irgendwas nicht stimmt“, tut seine Frau als eifersüchtiges Geschwätz ab. 
Amadeus muss sich wegen seines misstrauischen und aufsässigen Verhaltens zusammen mit Elli und Marie einer Therapiesitzung stellen. Die strenge Sanatoriumsleiterin, Frau Dr. Schnabel, will mithilfe eines Rollenspieles verkrustete Strukturen aufbrechen und nicht verarbeitete Gefühle an die Oberfläche holen.
Amadeus bleibt Markus auf den Fersen mit dem Ziel, ihn zu überführen. Quelle: Deutscher Taschenbuchverlag

Charmeur Markus (Kurt Schmidt) lässt nichts unversucht, um sich bei Krankenschwester Monika (Erin Petersen) einzuschmeicheln. Foto: Karin Riggelsen
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Leitartikel

Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
„Orbáns Schatten reicht bis zu uns ins Grenzland“