Grenzkontrollen

Verwirrung um die gelockerten Einreisebestimmungen

Verwirrung um die gelockerten Einreisebestimmungen

Verwirrung um die gelockerten Einreisebestimmungen

Krusau/Kruså
Zuletzt aktualisiert um:
Grenzübergang Pattburg
Die Lockerung des dänischen Einreiseverbots hat Fragen aufgeworfen. Foto: Karin Riggelsen

Man darf feste Partner in Dänemark trotz der Corona-Einreisesperre besuchen. Davon sind ausländische Bürger nach den jüngsten Rückmeldungen des dänischen Ausländer- und Integrationsministers fest ausgegangen. Die Probe aufs Exempel ging am Wochenende aber gleich mehrfach schief.

Ausländische Ehepartner, enge Familienangehörige und Personen in einer festen Beziehung können die Grenze zu Dänemark passieren. So ist eine Lockerung des Ausländer- und Integrationsministeriums aus der vergangenen Woche von Vielen verstanden worden. Auch Angelika Thiele, Lehrerin an der Deutschen Schule Pattburg, freute sich über diese Meldung, konnte ihr in Nordfriesland lebender Freund sie doch endlich in Kollund besuchen. Daraus wurde dann aber doch nichts. 

 

„Mein Freund, mit dem ich seit acht Jahren zusammen bin, wurde von einer Beamtin abgewiesen, obwohl er meine persönlichen dänischen Daten und meine Telefonnummer vorlegte und den Reisegrund erklären konnte“, berichtet Angelika Thiele vom Erlebnis ihres Freundes am vergangenen Sonnabend am Grenzübergang Krusau/Kruså.

 

Telefonat ohne Erfolg

„Ich habe sogar noch mit ihr telefoniert und habe ihr dabei gesagt, dass es neue Bestimmungen gibt. Die Beamtin ließ meinen Freund aber trotzdem nicht hinein. Er musste umdrehen. Die neuen Einreiseregeln würden nicht Partner betreffen, sondern nur Verheiratete, sagte sie“, so Angelika Thiele.

„Zum Glück hatte mein Freund nur eine halbe Stunde Anreise. Nicht auszudenken, wenn er aus Hamburg oder so gekommen wäre“.

Andere Grenzlandbewohner mit nahezu identischer Ausgangslage hatten in den vergangenen Tagen mehr Glück. Ihnen wurde die Einreise gestattet. „Das ist doch Willkür“, wettert Angelika Thiele.
Es müsse ein für alle Mal klargestellt werden, ob auch Lebenspartner von der Lockerung des Einreiseverbots umfasst sind, oder nicht.

Auch am Krusauer Grenzübergang gelten eingeschränkte Einreisebestimmungen. Foto: Karin Riggelsen

 

Nahezu identisch

 

Von einem nahezu identischen Fall hat ein Flensburger dem „Nordschleswiger“ berichtet. Für den Mann, der anonym bleiben möchte, war ebenfalls am Krusauer Grenzübergang Endstation, als er seine Partnerin in Gravenstein/Gråsten am Sonntag besuchen wollte.

Auch der Flensburger legte persönliche dänische Daten der Freundin vor und hatte auch die Telefonnummer griffbereit, falls doch noch einmal nachgehakt werden sollte.
Der Mann war ebenfalls davon ausgegangen, dass er mit der Lockerung nun herüberdurfte.

Er durfte es aber nicht. „Ich bekam das kurz und knapp zu wissen und wurde aufgefordert, wieder umzukehren. Zu einem Telefonat mit meiner Freundin kam es gar nicht erst“, so der Flensburger. 

Sollten die neuen Bestimmungen tatsächlich nicht Partner umfassen, dann sei es an der Zeit, dass das geändert wird, so der Mann spürbar genervt.

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