Gesundheit

Krankenschwester-Demo: „Wir sind viel mehr wert“

Krankenschwester-Demo: „Wir sind viel mehr wert“

Krankenschwester-Demo: „Wir sind viel mehr wert“

Tondern/Tønder
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Die Demonstrierenden vor dem Rathaus, wo sie im Foyer auf die Politiker trafen Foto: Monika Thomsen

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In Tondern gingen die Streikenden, die für eine Lohnangleichung und bessere Bedingungen kämpfen, auf die Straße. Sie befürchten unter anderem, dass es langfristig schwerfallen wird, Nachwuchskräfte zu rekrutieren.

Der landesweite Streik der Krankenschwestern, der seit dem 19. Juni läuft, war am Mittwoch in Tondern zu hören und sehen.

„Wir sind viel mehr wert. Wir wollen bessere Bedingungen und einen besseren Lohn“, lautete es von den Demonstrierenden, die mit Ausgangspunkt vom Sport- und Freizeitcenter durch die Innenstadt zogen.

Wir wollen mit der Aktion darauf aufmerksam machen, dass wir  in unserem Kampf für bessere Bedingungen und einen besseren Lohn die Unterstützung und die Rückendeckung der Bürgerinnen und Bürger benötigen.

Jytte Pharao-Bonde, stellvertretende Kreisvorsitzende

Der Demonstrationszug, der mit Kind und Kegel unterwegs war, zog bei strömendem Regen durch die Fußgängerzone und legte unterwegs kleine Stopps für gesungene Botschaften ein.

Zur rot gekleideten Truppe gehörte die stellvertretende Kreisvorsitzende der Gewerkschaft „Dansk Sygeplejeråd“ in Süddänemark, Jytte Pharao-Bonde.

Rückendeckung gefragt

„Wir wollen mit der Aktion darauf aufmerksam machen, dass wir in unserem Kampf für bessere Bedingungen und einen besseren Lohn die Unterstützung und die Rückendeckung der Bürgerinnen und Bürger benötigen“, sagte sie dem „Nordschleswiger“.

Die Demonstrierenden zogen durch die Fußgängerzone. Foto: Monika Thomsen

Sie weist darauf hin, dass das Lohnniveau der Krankenschwestern wegen der 1969 durchgeführten Lohnreform der öffentlich Angestellten in der allgemeinen Gehaltsentwicklung hinterherhinkt. Damals wurden die Krankenschwestern am niedrigen Ende der Skala eingeordnet.

Bangen um Nachwuchskräfte

„Wir kämpfen für eine Verbesserung der Grundlage. Das ist auch wichtig, um zukunftsorientiert Kräfte rekrutieren zu können und damit die derzeit Beschäftigten dem Fach erhalten bleiben“, so Jytte Pharao-Bonde.

Die Pflegekräfte legten unterwegs Stopps zum Singen ein. Foto: Monika Thomsen

„Streik die einzige Waffe"

„Wir bedauern, dass die Bürgerinnen und Bürger betroffen werden. Ein Streik ist aber leider unsere einzige Waffe, um bessere Bedingungen und einen besseren Lohn zu erzielen“, sagt sie.

Endziel der Demonstrierenden war das Rathaus, wo sich der Stadtrat mit dem Haushalt für 2022 befasste.

„Hereinspaziert"

Die Krankenschwestern wurden jedoch nicht im Regen stehen gelassen, sondern nach Sitzungsende bat Bürgermeister Henrik Frandsen (Tønder Listen) sie ins Foyer hinein.

In der Kommune Tondern, wo eine Notbereitschaft eingerichtet worden ist, sind 85 der 135 Krankenschwestern vom Streik umfasst.

 

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