Coronavirus

Wirtschaftschef: „Höchste Eisenbahn für Grenz-Lockerungen“

Wirtschaftschef: „Höchste Eisenbahn für Grenz-Lockerungen“

Wirtschaftschef: „Höchste Eisenbahn für Grenz-Lockerungen“

Tondern/Tønder
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In den Geschäften in der Fußgängerzone in Tondern ist es spürbar, dass die deutschen Touristen ausbleiben. Foto: Monika Thomsen

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Die dänische Regierung schiebe die Grenzöffnung vor sich her. Peter Engel-Andreasen macht sich für den Einsatz von Corona-Tests stark, um die Reiseaktivität von Touristen und Geschäftsleuten anzukurbeln.

Einen Appell an die Landespolitik, endlich in Sachen Grenze aktiv zu werden, damit der Ausnahmezustand beendet wird, und das Leben im Grenzland wieder seinen gewöhnlichen Lauf nehmen kann, richtet der Direktor des Tonderner Wirtschaftsrats, Peter Engel-Andreasen.

„Wir dürfen uns nicht an geschlossene Grenzen gewöhnen“ lautet die Ansage von Engel-Andreasen im Newsletter an die Mitglieder.

„Die dänische Regierung hat ihren großen Wiedereröffnungsplan vorgestellt, sie hat aber die Grenzen schlichtweg vergessen. Sie schiebt dieses Thema vor sich her. Das ist einfach nicht in Ordnung“, sagt Andreasen dem „Nordschleswiger“.

Am 17. Mai 2020 fand mit der Forderung nach der Grenzöffnung am Grenzübergang Seth/Sæd eine Kundgebung statt. (Archiv) Foto: Elise Rahbek

„In unserem Landesteil sind wir im positiven Sinne von der jeweils anderen Seite abhängig” so der Direktor unter anderem mit Blick auf die Arbeitsplätze.

Die dänische Regierung hat ihren großen Wiedereröffnungsplan vorgestellt, sie hat aber die Grenzen schlichtweg vergessen. Sie schiebt dieses Thema vor sich her. Das ist einfach nicht in Ordnung.

Peter Engel-Andreasen, Wirtschaftsdirektor

Er kann nicht nachvollziehen, dass der Corona-Pass den Dänen den Zutritt zum Friseur und später auch zu Bars und Restaurants ermöglicht, es aber weiterhin nicht für ausländische Touristen möglich ist, in Dänemark einzureisen.

„Und die Geschäftsreisenden sind strengen Auflagen über Zweck, Corona-Test und Quarantäne unterlegt“, so Engel-Andreasen.

Coronapass als Passierschein

Die Einreisenden müssten selbstverständlich die Forderungen des Corona-Passes mit einem negativen Testergebnis, einer Impfung oder einer Immunität erfüllen, so der Wirtschaftschef.

Tourismus leidet

Konsequenzen für das Tourismusgewerbe würden nicht ausbleiben. „Es leidet unter den fehlenden Einnahmen insbesondere der deutschen Touristen. Noch eine Periode ohne ausländische Feriengäste setzt das Tourismusgewerbe weiter unter Druck“, erklärt der Wirtschaftsdirektor.

Wirtschaftsdirektor Peter Engel-Andreasen. Foto: Pressefoto

„Es besteht kein Zweifel, dass viele Dänen herausgefunden haben, wo Tondern liegt. Uns fehlen aber die deutschen Touristen“, so Engel-Andreasen.

Videokonferenzen reichen nicht aus

 „Videokonferenzen können zwar viel, aber erfolgreiche Verbindungen erfordern ab und an eine physische Begegnung“, führt er mit Blick auf die Bereiche Handel und Transport an.

Ein Schnelltest am Grenzübergang Seth/Sæd ist gegenwärtig montags zwischen 5 und 10 Uhr für Grenzpendler möglich. Foto: Monika Thomsen

„Dänemark ist in Sachen Corona-Test Weltmeister. Daher wäre es angebracht, etwas von der Testkapazität dafür einzusetzen, um die Reiseaktivität von Touristen und Geschäftsleuten anzukurbeln. Dies würde sich finanziell rentieren. Es ist höchste Zeit, dass die Regierung mit einem Plan kommt“, so der Wirtschaftschef.

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