„Wir haben zum Glück eine alternative Lösung, auf die wir nun ausweichen werden“, sagt Volkert Truelsen vom Ausschuss, der den Deichlauf in Hoyer ausrichtet.

Am Mittwochmittag erhielt er vom Zuständigen der Kommune Tondern den telefonischen Bescheid, dass die Läuferinnen und Läufer am Sonnabend aus Sicherheitsgründen nicht die Wiedaubrücke passieren dürfen, die zurzeit renoviert wird. 

„Es ist zu gefährlich, da der untere Teil der Brücke in einem sehr schlechten Zustand ist“, so Truelsen.

Durch den Gemeinschaftsraum von Hohenwarte

Somit werden die etwa 80 Läuferinnen und Läufer des Halbmarathons und die 65 Leute, die 4,7 Kilometer laufen wollen, durch einen Gemeinschaftsraum des Ferienhofs Hohenwarte ausweichen müssen. Vom Deich unweit der Hoyer Schleuse führt eine Treppe zu dem Ferienhof herunter. 

„Die Idee dazu kam mir eigentlich in Gedanken an den 1864-Lauf in Sonderburg, an dem ich teilgenommen habe, und wo es durchs Schloss geht“, erläutert Volkert Truelsen.  

„Hoffentlich lassen sich nicht einige dazu verleiten, sich im Gemeinschaftsraum in den Chesterfield-Möbeln auszuruhen“, witzelt Truelsen.

40 Jahre an einem Strang

Die erste Ausgabe des damals 9,4 Kilometer langen Deichlaufs initiierte Boh Tygesen 1984. Er holte sich Volkert Truelsen als Helfer ins Boot. 

Die zwei erfahrenen Läufer ziehen immer noch an den Fäden für das Laufereignis. Zum Organisationsteam der Gegenwart gehören außerdem Gunnar Holm, Anette Liljensøe und neuerdings auch Annemarie Ludvigsen. 

Vier verschiedene Strecken

Anno 2024 umfasst das Angebot einen Kinderlauf von 421 Metern. Alle anderen können 4,7 Kilometer, 9,4 Kilometer und 21,1 Kilometer um und im Nationalpark Wattenmeer laufen.

Ein Knotenpunkt bildet die Schleuse in Hoyer, wo alle drei Strecken, mit Ausnahme die des Kinderlaufes, vorbeiführen.

Mit Schrittzähler am Fahrrad abgemessen

„In den zurückliegenden Jahren hat sich allerhand verändert. Anfangs haben wir mit einem analogen Schrittzähler auf dem Fahrrad die Routen abgemessen“, sagt Volkert Truelsen mit einem Lachen. 

„Der Emmerleffer Deich war damals noch ein richtiger Deich. Uneben wie die Binnendeiche, und es gab nicht so einen feinen Steig wie jetzt. Das war damals kein Vergnügen, dort zu laufen“, so Truelsen.

Rekordverdächtig hohe Teilnahme

Mit rund 220 angemeldeten Läuferinnen und Läufern verzeichnet die Veranstaltung einen außerordentlich guten Zuspruch. Das führt Truelsen auf die intensivere Werbung auf zwei Webseiten zurück.

„Es können insgesamt 267 Personen an den Start gehen“, sagt er mit Blick auf die Medaillen, die an alle überreicht werden, die ins Ziel gelangen. Die bisherige Rekordmarke gab es 2009 mit 259 Teilnehmenden. Im Mai 2023 gingen 82 Leute an den Start.

Viele packen an

42 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer unterstützen mit verschiedenen Aufgaben das Lauf-Event. Seit einigen Jahren ist der Deichlauf entlang des Wandersteigs Marskstien permanent ausgeschildert. Dennoch werden um die 60 Schilder auf den verschiedenen Strecken in den Boden gerammt. 

Immer an den Fähnchen entlang

Da die Halbmarathon-Route bei Jerpstedt (Hjerpsted) etwas kompliziert ist und 2023 einigen Teilnehmenden Probleme bereitete, hat Truelsen die Wegweiser nun mit Wimpeln ausgestattet. 

Wie es gelaufen ist, zeigt sich am Sonnabend, wenn die Ziellinie bei der Marschenhalle in Hoyer erreicht wird.