Kommunalpolitik

Borgerlisten und der Vorsitzende gehen getrennte Wege

Borgerlisten und der Vorsitzende gehen getrennte Wege

Borgerlisten und der Vorsitzende gehen getrennte Wege

Tondern/Tønder
Zuletzt aktualisiert um:
Lars Thomsen wirkte 2017 maßgeblich an der Gründung von Borgerlisten mit und zog seither die Fäden. (Archivfoto) Foto: Helge Møller

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Lars Thomsens politische Ära bei Borgerlisten nimmt im Kielwasser des Misstrauensvotums des Hallenvorstandes ein abruptes Ende. Er hört als Parteivorsitzender und Kandidat auf.

Erst setzte der Vorstand des Sport- und Freizeitcenters in Tondern den Vorsitzenden Lars Thomsen nach einem Misstrauensvotum als Vorsitzenden ab.

Nun trennen sich auch die Wege von der Partei Borgerlisten und Lars Thomsen.

Rücktritt beschlossene Sache

„Ich habe heute im Namen des Vorstandes mit Lars Thomsen vereinbart, dass er als Kandidat, Vorsitzender und Vorstandsmitglied von Borgerlisten zurücktritt. Dies geschieht wegen der laufenden Sache in der Tondernhalle“, teilt Stadtratspolitiker Thomas Ørting Jørgensen in einer Pressemitteilung mit.

Die Sache würde sich scheinbar in die Länge ziehen. „Mit dieser Unsicherheit wollen wir nicht leben“, so Ørting Jørgensen. 

Der Hallenvorstand wirft Thomsen eigenmächtiges Handeln vor.

Stadtratspolitiker Thomas Ørting Jørgensen (r.), als er im September 2020 die Etatvereinbarung im Beisein von Bürgermeister Henrik Frandsen (damals noch Venstre, jetzt Tønder Listen) und Mathilde Ziefeldt (SF) unterschrieb. (Archivfoto) Foto: Monika Thomsen

Wartetzeit kostet Kräfte

„Es handelt sich um eine Sache zwischen dem Hallenvorstand und Lars Thomsen. Der Hallenvorstand kündigte vor mehr als 14 Tagen an, dass er das Vertrauen zu Lars Thomsen verloren hatte, und dass er die Ursache im Laufe von 14 Tagen begründen würde. Die Wartezeit ist kräftezehrend und lenkt den Fokus von unseren Botschaften ab. Daher haben wir intern den Beschluss gefasst, dass Lars Thomsen austritt“, berichtet Thomas Ørting Jørgensen.

Mit dieser Unsicherheit wollen wir nicht leben.

Thomas Ørting Jørgensen, Stadtratspolitiker

Thomsen erwartet Vorwurf der Bereicherung

„Ich habe heute meine Kandidatur für Borgerlisten aufgegeben. Dies ist darauf zurückzuführen, dass ich erwarte,  in den Medien beschuldigt zu werden, mich persönlich bereichert zu haben", schreibt Lars Thomsen in einer Presseerklärung und führt drei Beispiele an.

Dabei drehe es sich erstens darum, dass er eine Säge der Tondernhalle geborgt habe.

„Zweitens, dass ich von den Tondernhallen einen Computer für meine Arbeit als Vorsitzender der Tondernhallen ausgehändigt bekommen habe. Die Beschuldigungen entbehren jeder Grundlage. Ich bin aber der Auffassung,  dass sie einen Schatten auf mein politisches Wirken werfen könnten. Das würde von den Botschaften von Borgerlisten ablenken", so Lars Thomsen.

Drittens gehe es um einen Roboterrasenmäher. Der habe nichts mit den Tondernhallen zu tun. „Ich habe ihn bestellt, gekauft und selber bezahlt. Das ist den Tondernhallen gegenüber dokumentiert", so Thomsen, der nicht für einen weiteren Kommentar zu Verfügung steht.

Mitinitiator der Gründung

Als treibende Kraft war Lars Thomsen vor der Kommunalwahl 2017 maßgeblich an der Gründung von Borgerlisten beteiligt.

Die Liste konnte 939 Stimmen auf sich vereinen, und Thomas Ørting Jørgensen schaffte auf Anhieb den Sprung in den Kommunalrat. Dort war er bis April dieses Jahres Alleinkämpfer. Seit diesem Zeitpunkt hat er Allan Skjøth an seiner Seite, der von Venstre zu Borgerlisten wechselte.

Für Borgerlisten sei es wichtig, dass der Fokus zu 100 Prozent darauf gerichtet sei, am 16. November das bestmögliche Wahlergebnis zu erzielen.

Lars Thomsen und Anton Schulz (r.) bei der Einweihung der Energiehütte in Seth (Sæd) am 20. August. Schulz tritt die Nachfolge als Vorsitzender von Borgerlisten an. (Archivfoto) Foto: Monika Thomsen

Von 19 auf 18 Kandidaten und Kandidatinnen

„Wir haben 18 tüchtige Kandidatinnen und Kandidaten, einen kompetenten Vorstand und eine Basis, die uns viel Energie gibt. Daher freuen wir uns, den Wahlkampf mit voller Fahrt weiterführen zu können“, so der Bürgermeisterkandidat von Borgerlisten.

Thomas Ørting Jørgensen erläutert auf Anfrage, dass Anton Schulz aus Lügumkloster (Løgumkloster) den Vorsitz übernehmen soll. Er ist als Sekretär im Vorstand engagiert und ist auch Kandidat. „Torsten Bjerg Christensen setzt als stellvertretender Vorsitzender fort", so Ørting Jørgensen.

 

Mehr lesen

Leserbrief

Stephan Kleinschmidt
„Sonderburg als kinderfreundliche Stadt und Kommune“