Folgen der Pandemie

Familienberaterin: Arbeiten in der Corona-Zeit

Familienberaterin: Arbeiten in der Corona-Zeit

Familienberaterin: Arbeiten in der Corona-Zeit

Tondern/Tønder
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Der Singkreis trifft sich auch wieder in Richtsens Pflegeheim. Foto: Elise Rahbek

Wie sich ihr Arbeitsalltag wegen der Pandemie von einem Tag zum anderen grundlegend änderte, berichtete Karin Müller bei der Generalversammlung des Sozialdienstes Tondern.

Die Familienberaterin des Sozialdienstes für Tondern, Karin Müller, und ihre Kolleginnen erlebten grundlegende Änderungen ihres Arbeitsalltages, als das öffentliche Leben am 13. März wegen der Corona-Krise zum Stillstand gebracht wurde.

Die so wichtigen persönlichen Gespräche und Besuche bei Mitgliedern durften wegen der Ansteckungsgefahr nicht mehr stattfinden. Als Ersatz wurde eine Telefonkette geschaffen und Kontakte zu Mitgliedern, die einsam und isoliert sind, wurden verstärkt.

Schwierig, Mitgliedern beizustehen

Über diese Veränderungen berichtete Karin Müller auf der Generalversammlung des Sozialdienstes Tondern. Die Gespräche seien gerne angenommen worden, waren auf die Dauer nicht genug, weil der persönliche Kontakt nicht ersetzt werden konnte. Es sei schwierig, den Mitgliedern bei Krankheit oder auch Todesfällen beizustehen. Es konnte aber Hilfe für praktische Aufgaben, wie Rechnungen bezahlen und Kontaktaufnahme zu Behörden, angeboten werden. Diese Arbeit sei sehr schwierig gewesen, aber viele öffentliche Büros waren telefonisch erreichbar.

Karin Müller gab Einblicke in ihren Arbeitsablauf. Foto: Karin Riggelsen

Als Trostpflaster wurden Osterbriefe an die Mitglieder verteilt. „Kinder von den Sozialdiensten Jeising, Seth und Abel und Tondern schrieben Gækkebreve und bastelten Perlplatten, die Karin Müller verteilte.

 

Anfang Mai gab es die ersten Lockerungen. Dringende Besuche konnten im Freien durchgeführt und Spaziergänge unternommen werden. Das war schon ein großer Schritt nach vorne, zumindest auch eine kleine Abwechslung, da alle Veranstaltungen des Sozialdienstes und der Kirche und soziale Angebote abgesagt worden waren, was besonders für einsame Menschen schwer war.

 

Und was haben wir von den Wochen der Corona-Krise gelernt? Dass die Familienberatung absolut vieles anbieten kann, um die zwischenmenschlichen Beziehungen innerhalb der Minderheit zu stärken.

Karin Müller, Familienberaterin
Karin Müller singt wieder mit Bewohnern des Pflegeheims. Foto: Elise Rahbek

Ende Mai konnte dann eine vorläufige Normalität wieder hergestellt werden. Besuche werden durchgeführt, sofern gewünscht und immer noch gerne im Freien. Sehr zur Freude der Bewohner und Bewohnerinnen in Richtsens Pflegeheim trifft sich auch wieder der Singkreis. „Und was haben wir von den Wochen der Corona-Krise gelernt? Dass die Familienberatung absolut vieles anbieten kann, um die zwischenmenschlichen Beziehungen innerhalb der Minderheit zu stärken“. Man sei vor Ort, kenne die Mitglieder persönlich und damit auch die Bedürfnisse des Einzelnen – auch in Krisefällen.

 

 

 

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