„Von draußen vom Walde komme ich her, und ich habe keine Lust auf Coronaviren mehr“ – mit einem humorvollen Gedicht begrüßte Rektor Jens Mittag, als Weihnachtsmann verkleidet, von seinem Büro aus am letzten Schultag vor den Ferien die Schülerinnen und Schüler des Deutschen Gymnasiums für Nordschleswig (DGN), bevor er das Wort an Pastorin Anke Krauskopf übergab. Wie so viele Veranstaltungen musste auch der traditionelle Weihnachtsgottesdienst pandemiebedingt abgesagt werden. Allerdings wollte man am DGN nicht auf den stimmungsvollen Halbjahresabschluss verzichten. So wurde der Weihnachtsgruß von der Schule aus zu den seit Donnerstag zur Heimarbeit gezwungenen Schülern und Lehrern übertragen, welche in großer Zahl am Bildschirm mitfolgten.

„Dass man in der Welt Vertrauen haben und dass man für die Welt hoffen darf, ist vielleicht nirgends knapper und schöner ausgedrückt als in den Worten: Uns ist ein Kind geboren“.  Diese Worte der jüdisch-deutsch-amerikanischen Geisteswissenschaftlerin Hannah Arendt sind für Anke Krauskopf gerade zu Weihnachten im Corona-Jahr 2020 besonders zutreffend. In ihrer Ansprache appellierte sie an das Gemeinschaftsgefühl und die Verantwortung füreinander gerade in der Weihnachtszeit, auch wenn man nicht wie gewohnt zusammenkommen kann.  „Fürchtet Euch nicht“ sei gerade jetzt die zentrale Weihnachtsbotschaft. Das Licht kommt zu uns und hilft uns, unsere „Heidenangst“ zu besiegen und nicht auf falsche Botschaften wie jene der Coronaleugner hereinzufallen.

Da weit mehr als die Hälfte der ca. 180 Schülerinnen und Schüler zuschalteten, musste noch eine zweite Konferenzschaltung geöffnet werden. Doch die DGN’ler halfen sich auch gegenseitig mit Netzzuschaltungen, damit alle unabhängig von ihrem Standort an der gemeinsamen Feier teilhaben konnten. Einziger Wermutstropfen war, dass die beliebten Musikbeiträge nicht aufgeführt werden konnten. Die Feier endete mit vielfachen gegenseitigen guten Wünschen aller Beteiligten für die Weihnachtstage und das neue Jahr.