Deutsche Minderheit

Millionenvertrag: Großes Geld im kleinen Kreis

Millionenvertrag: Großes Geld im kleinen Kreis

Millionenvertrag: Großes Geld im kleinen Kreis

Kiel/Nordschleswig
Zuletzt aktualisiert um:
Mit Abstand und Maske, dafür aber ohne Publikum: Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther und der Hauptvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger, Hinrich Jürgensen, setzen ihre Unterschriften unter den Zuwendungsvertrag. Foto: Gwyn Nissen

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hätte am Sonnabend beim Deutschen Tag in Tingleff einen Millionenvertrag mit der deutschen Minderheit unterzeichnen sollen. Nach Absage des Festtages holte sich der Bund Deutscher Nordschleswiger Donnerstag nun die wichtige Unterschrift selbst in Kiel ab.

Der Vorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger, Hinrich Jürgensen, holte sich Donnerstag ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk im Landeshaus in Kiel ab: 2,1 Millionen Euro steuert das Land Schleswig-Holstein ab 2021 für die Arbeit der deutschen Minderheit in Nordschleswig bei – steigend bis auf 2,2 Millionen Euro bis zum Jahr 2024.

Hinrich Jürgensen unterschrieb an seinem 61. Geburtstag den „Zuwendungsvertrag zwischen dem Land Schleswig-Holstein und dem Bund Deutscher Nordschleswiger für die Jahre 2021-2024“ gemeinsam mit Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther.

Hinrich Jürgensen bei der Vertragsunterzeichnung am Donnerstag in Kiel Foto: Gwyn Nissen

Ohne großes Publikum

Dies geschah im kleinen Kreis, wobei die Unterschriftenzeremonie eigentlich am Sonnabend beim Deutschen Tag in der Sporthalle in Tingleff (Tinglev) hätte stattfinden sollen. Der Deutsche Tag der Minderheit ist in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie allerdings abgesagt worden. Daniel Günther hätte die Festrede halten sollen, versprach aber am Rande der Unterzeichnung, dass er im nächsten Jahr nach Tingleff kommt.

Die deutsche Minderheit in Dänemark trägt entscheidend dazu bei, die sprachliche und kulturelle Vielfalt des Grenzlandes zu fördern und zu pflegen.

Daniel Günther, Ministerpräsident

„Die deutsche Minderheit in Dänemark trägt entscheidend dazu bei, die sprachliche und kulturelle Vielfalt des Grenzlandes zu fördern und zu pflegen“, sagte Daniel Günther bei der Unterzeichnung.

Das sorge für ein reiches soziales, kulturelles und politisches Leben in der Region.

Über 2 Millionen Euro pro Jahr

Die Zuwendungen des Landes Schleswig-Holstein an den Bund Deutscher Nordschleswiger werden auf der Grundlage eines privatrechtlichen Vertrages gewährt. Der bisherige Vertrag läuft Ende 2020 aus. Die Minderheit wird im kommenden Jahr mit 2,11 Millionen Euro, 2022 mit 2,14 Millionen Euro, 2023 mit 2,17 Millionen Euro und 2024 mit 2,21 Millionen Euro gefördert.

Finanzielle Planungssicherheit

Die inzwischen dritte Vereinbarung zwischen dem Land und dem BDN schaffe laut Hinrich Jürgensen für eine „wichtige finanzielle Planungssicherheit“ für die deutsche Minderheit.

Der Zuschuss aus Kiel ist in diesem Jahr sogar angehoben worden, dadurch dass die Mittel für Investitionen von 46.000 Euro jährlich auf 90.000 Euro fast verdoppelt worden sind.

Dankbar für die Unterstützung

Hinrich Jürgensen zeigte sich dankbar und freute sich über die Unterstützung der Landesregierung, die – wie Daniel Günther erklärte – im Landtag von allen Parlamentsmitgliedern angenommen worden war.

Neben der Vertragsunterzeichnung gab es noch eine kleine Aufmerksamkeit von Daniel Günther an die deutsche Minderheit: drei Faustbälle für die Sportjugend Nordschleswigs. Foto: Gwyn Nissen

Für Jürgensen gab es schließlich auch ein Geburtstagsgeschenk vom Ministerpräsidenten: eine Flasche Sekt von Föhr – und drei Faustbälle für die Sportjugend Nordschleswigs.

Mehr lesen