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Dem Direktor kamen die Tränen

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Dem Direktor kamen die Tränen

Woyens/Vojens
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Foto: Scanpix/Robert Wengler

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Klaus Rasmussen stuft den SønderjyskE-Erfolg bei OB als einen der fünf wichtigsten Siege seiner Fußball-Mannschaft ein und hofft, dass das Erfolgserlebnis auf die anderen Abteilungen abfärbt. Der SønderjyskE-Direktor stellt sich hinter seinen in die Kritik geratenen Eishockey-Trainer Dan Ceman und spricht ihm das Vertrauen aus.

Die Sorgenfalten sind in den vergangenen Wochen tief gewesen. Eine solche, durchgehende sportliche Krise hat es in dem knapp 14-jährigen Leben von SønderjyskE noch nie gegeben. Die Hellblauen sind in allen drei Hauptsportarten Fußball, Eishockey und Männer-Handball in den vergangenen Wochen nur Punktelieferant gewesen und weit von den Saisonzielen entfernt. SønderjyskE-Direktor Klaus Rasmussen hat keine Probleme, das Wort „Krise“ in den Mund zu nehmen. Er musste am Sonntagabend zwar den nächsten Rückschlag der Handballer einstecken, konnte aber beim Befreiungsschlag der Fußballer beim 3:0-Sieg gegen OB erleichtert durchatmen.  

„Wir wollen gar nicht drum rum reden, sondern das Kind beim Namen nennen. Es ist eine Punkte-Krise bei den Fußballern, Eishockeyspielern und Handballern. Die Handballerinnen halten wir da außen vor, denn sie sind voll auf Kurs. In den anderen Abteilungen tun wir uns schwer und haben  mit Verletzungsproblemen  zu kämpfen“, sagt Klaus Rasmussen: „Wir hatten diesen Sieg so dringend nötig. Der ist für die ganze SønderjyskE-Familie immens wichtig. Ich habe Mitarbeiter, die Ringe unter den Augen haben, weil sie 24 Stunden am Tag alles geben, um das Ruder rumzureißen. Ich hatte beim Abpfiff Tränen in den Augen, aber ich bin auch ein emotionaler Mensch. Ich hoffe, dass dies ein Wendepunkt war, aber es war in erster Linie so unglaublich wichtig, die lange Serie ohne Sieg endlich zu stoppen. Ich zähle diesen Sieg zu den Top 5 der wichtigsten  Fußball-Siege von SønderjyskE. Dazu gehört auch ein anderer Wendepunkt. Ich denke da an das Nordsjælland-Spiel, als wir aus einem 0:2-Rückstand einen 3:2-Sieg machten.“

SønderjyskE war zu Beginn der Saison 2016/17 nach dem Europapokal-Abenteuer acht Liga-Spiele lang ohne Sieg geblieben, schaffte aber  gegen den FC Nordsjælland die Wende und noch den Sprung in die Endrunde.

 

SønderjyskE-Direktor Klaus Rasmussen (rechts) will mit Dan Ceman (Mitte) und Christopher Straube (links) auch die Negativserie im Eishockey beenden. Foto: Karin Riggelsen

Der Direktor hofft, dass das Erfolgserlebnis in der finanziell mit Abstand bedeutendsten Sportart auf die  Eishockeyspieler und Handballer abfärbt. Die Handballer haben aus den letzten sieben Spielen nur einen Punkt geholt, doch noch weiter vom Saisonziel entfernt sind die Eishockeyspieler, wo der Titelanwärter sechs Partien in Folge verloren hat und auf Tabellenplatz acht abgerutscht ist. Trainer Dan  Ceman ist im Umfeld in die Kritik geraten.

„Die Verletzungssituation ist chaotisch und in dieser Form noch nie da gewesen. Wir dürfen jetzt nicht den Mut verlieren, sondern müssen zusammenstehen. Es wäre jetzt unfair, die Arbeit von Dan Ceman zu beurteilen. Seine Situation ist nicht einfach, wenn ihm zehn seiner besten Mitarbeiter fehlen“, meint Klaus Rasmussen, der sich hinter seinen Trainer stellt: „Kim (Sportchef Lykkeskov, Anm. d. Red.) und ich haben das Vertrauen zu den Leuten, die wir eingestellt haben. Sie arbeiten knallhart, um uns da wieder rauszuführen.“

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