Raumordnungsplan für die Meere
Bundesregierung regelt Nutzung von Nord- und Ostsee neu
Bundesregierung regelt Nutzung von Nord- und Ostsee neu
Bundesregierung regelt Nutzung von Nord- und Ostsee neu
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Die große Koalition will mehr Hochseewindparks möglich machen – sogar in einem Naturschutzgebiet. Umweltverbände üben deutliche Kritik.
Die Bundesregierung hat die Nutzung der deutschen Nord- und Ostsee neu geregelt – und dabei vor allem zusätzliche Gebiete für Meereswindparks festgelegt. So soll Deutschland sein Klimaziel erreichen können, bis 2045 ein CO2-neutrales Land zu werden. Während der Beschluss bei der Windkraftbranche auf Zustimmung stößt, üben Naturschützer Kritik.
Wirtschaftliche Interessen stoßen aufeinander
Vor allem in der Nordsee stoßen viele wirtschaftliche Interessen aufeinander: Neben der Energiebranche nutzen Fischer, Reedereien, Rohstoff-Firmen und das Militär das Meer. Der Beschluss der Groko versucht nun, alle Anliegen unter einen Hut zu bringen – und dabei auch den Naturschutz angemessen zu berücksichtigen. „Der Raumordnungsplan unterstützt eine naturverträgliche, nachhaltige Entwicklung des Meeresraums“, behauptet die Regierung in ihrer Verordnung.
Das bezweifeln allerdings Naturschutzverbände wie der Nabu, Greenpeace oder der WWF. Allen voran den Nabu stört besonders, dass der Bund erwägt, künftig sogar in einem Schutzgebiet, der weit im Nordwesten gelegenen Doggerbank, Windräder aufzustellen. Für den Nabu wäre das „eine falsche Privilegierung der Windkraft auf Kosten von Schweinswalen und Seevögeln“. Die nämlich benötigen die Doggerbank zur Nahrungssuche.
Nabu kritisiert Bundesumweltministerin Schulze
Besonders attackiert Nabu-Meeresexperte Kim Detloff Bundesumweltministerin Svenja Schulze: Obwohl die SPD-Politikerin in derselben Kabinettssitzung eine Trendwende beim Verlust biologischer Vielfalt gefordert habe, „nickt sie gleichzeitig diese Raumordnung ab“, kritisiert er.
Windkraftbranche lobt neuen Raumordnungsplan
Dagegen geht der neue Raumordnungsplan aus Sicht des Offshore-Windkraft-Verbands BWO „in die richtige Richtung“. Die Zielkonflikte seien „angemessen berücksichtigt, ohne die Klimaschutzziele aus den Augen zu verlieren“, sagt BWO-Chef Stefan Thimm.
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